Aue-Coach Dotchev hat derzeit ein goldenes Händchen: "Immer Glück ist Können!"

Aue - Da gibt es einen Spruch von Hermann Gerland (69), der immer dann ausgepackt wird, wenn sich erfolgreiche Dinge wiederholen: "Immer Glück ist Können!"

Trainer-Legende Hermann Gerland (69) hat so manchen Spruch drauf - und meist damit recht.
Trainer-Legende Hermann Gerland (69) hat so manchen Spruch drauf - und meist damit recht.  © dpa/Christian Charisius

Aues Trainer Pavel Dotchev (57) hat ihn zurzeit wohl über dem Bett hängen. Wieder haben seine Joker am Ende eine Partie entschieden, bei 1860 zwischen der 85. und 87. Minute aus einem 0:1 ein 2:1 gemacht.

Elf Punkte, Rang zwei. Im Erzgebirge reiben sich derzeit viele verwundert die Augen. Klar, es sind erst fünf Spieltage absolviert. Aber so, wie diese Mannschaft derzeit auftritt, hat das keiner erwartet. Mit Ingolstadt, Sandhausen und 1860 waren drei Aufstiegskandidaten als Gegner dabei. Der FC Erzgebirge Aue hat alle diese Spiele gewonnen, immer mit einem Joker-Tor kurz vor Schluss. Da mag Glück dabei sein, aber Zufall ist es nicht.

Aue ist das stärkste Team in den letzten 20 Minuten. Noch kein Tor kassiert, aber schon fünf geschossen, vier durch Einwechselspieler. In München traf Maximilian Thiel (30) zum 2:1.

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"Es ist eine Mischung aus Kondition und Mentalität. Wenn du fit bist, hast du eine mentale Stärke", erklärte Dotchev: "Es ist aber auch unsere Spielweise. Die Gegner müssen brutal gegen den Ball arbeiten. Wir müssen geduldig bleiben, müssen den Gegner weichklopfen. Das gelingt uns derzeit."

Aue-Coach über gelungene Wechsel: "Da ist natürlich auch ein bisschen Glück dabei"

Daumen hoch! Aues Trainer Pavel Dotchev (57) hat auch bei seinen Einwechslungen derzeit ein äußerst glückliches Händchen.
Daumen hoch! Aues Trainer Pavel Dotchev (57) hat auch bei seinen Einwechslungen derzeit ein äußerst glückliches Händchen.  © Picture Point/Gabor Krieg

Und wenn der Gegner weichgeklopft ist, öffnet Dotchev seine Schatulle und legt frisches Personal nach. In München brachte er Marvin Stefaniak (28), Joshua Schwirten (21), Steffen Meuer (23) und Thiel.

Gerade von Meuer hatte im Löwen-Lager wohl noch keiner gehört. Er brachte mit seinen permanenten Antritten und Läufen die Wende. Seinen Pass donnerte ausgerechnet Ex-Löwe Marcel Bär (31) zum 1:1 (85.) in die Maschen.

Das 2:1 fiel nach ähnlichem Muster. Wieder brachte Meuer die Hereingabe, den abgeblockten Schuss von Bär setzte Thiel artistisch in die Maschen. Die Einwechsler sind derzeit die Garanten im Auer Spiel.

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Glück? "Ich habe auch schon oft Leute gebracht, die nichts bewirkt haben. Ja, da ist natürlich auch ein bisschen Glück dabei", wollte Dotchev das nicht zu hoch hängen. Zeigt aber auf der anderen Seite auch, dass die Mannschaft intakt ist.

Der Bulgare kann mit dem Start seiner Mannen in diese Saison zufrieden sein. Doch er weiß, es ist noch ein weiter Weg zu gehen. "Die BSG ist wieder da", sangen die Fans in Giesing.

Dotchev: "Es tut schon gut, vor allem die Art und Weise." Es ist für den Moment mehr Können als Glück.

Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg

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