Aue-Sportchef Heidrich zur Kritik: "Einer muss den Kopf hinhalten und das bin ich!"

Aue - "Der Härtel kann gehen und Heidrich gleich mit!" So oder ähnlich lauteten Kommentare in den sozialen Medien nach dem verlorenen Finale im Landespokal gegen Lok Leipzig.

Müssen und wollen jetzt den Umschwung schaffen: Sportchef Matthias Heidrich (47, l.) und Trainer Jens Härtel (55).  © picture point/Sven Sonntag

Der Auer Sportchef stand bzw. steht am Pranger. "Einer muss den Kopf hinhalten und das bin ich", sagt Matthias Heidrich (47) selbst dazu.

Er selbst ist in den Netzwerken nicht zu finden, kann das also alles nicht lesen.

"Aber ich bekomme so manches zugetragen. Das ist in der heutigen Zeit leider so, das ist beinahe ein rechtsfreier Raum, in dem jeder seinen Unmut loswerden kann. Kritik ist nach der Rückrunde zweifellos angebracht. Damit müssen wir leben und können auch damit umgehen", sagt der 47-Jährige.

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Trotzig wirkt Heidrich nicht nach den Anfeindungen, er hat Verständnis für die Fans. Auch er ist mit Platz 13 und dem verpassten Endspielsieg nicht zufrieden.

"Ich bin der Sportchef, ich bin dafür verantwortlich, daher stelle ich mich auch. Die Rückrunde war nicht unser Anspruch, das ist auch mir trotz der vielen Verletzungen klar."

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Personell ist Sportchef Heidrich nicht viel vorzuwerfen

Matthias Heidrich während des Pokalfinals bei Lok Leipzig. Er war mit dem Auftreten und dem Ergebnis seiner Mannschaft absolut nicht zufrieden.  © Picture Point/Gabor Krieg

Er hat sich maßlos über den Auftritt seiner Mannen geärgert. "Wir haben es in 120 Minuten nicht geschafft, Leipzig spielerisch zu dominieren und ein Tor zu erzielen. Elfmeterschießen ist dann immer Glückssache", sagt er und ergänzt: "Das Geld für den DFB-Pokal und einen weiteren sportlichen Höhepunkt im Sommer haben wir so auch nicht. Das grämt mich am meisten."

Der letzte Eindruck der Saison bleibt, "und den schleppen wir durch den ganzen Sommer mit herum. Wir können ihn erst im August geradebiegen."

Rein von der personellen Schiene her kann man Heidrich nicht viel vorwerfen. Die Neuzugänge aus dem Sommer 2024 haben mit Ausnahme des seit August verletzten Can Özkan (25) alle geliefert.

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Mika Clausen (22), Ali Loune (23) und Pascal Fallmann (21) gehörten zu den Entdeckungen der Saison, Maxim Burghardt (20) machte ebenfalls sein Zeug, Tim Hoffmann (20) deutete sein Können an. Jonah Fabisch (23) kam in der Rückrunde unter Härtel besser zum Tragen.

Aber alle verletzten sich auch während der Saison - ein großer Knackpunkt. Und so kam es, dass in der Rückrunde das Kartenhaus einstürzte.

"Daheim war es okay, aber auswärts nur vier Punkte, das ist viel zu wenig. Das wissen wir", gesteht Heidrich. Daher bastelt er derzeit fleißig am neuen Kader, um eine stabilere Saison hinzulegen und die Kritiker verstummen zu lassen.

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