Aues Sportdirektor Heidrich happy: "Wir wollen die Welle surfen, solange es geht!"

Aue - Das ist fast schon wie Phönix aus der Asche. Den Start des FC Erzgebirge Aue haben wohl die wenigsten erwartet. Die Aufstiegskandidaten Ingolstadt (1:0), Sandhausen und 1860 München (je 2:1) wurden geschlagen, in Essen und Lübeck gab es jeweils ein 1:1. Das ist Platz zwei mit elf Punkten. TAG24 hat mit Sportdirektor Matthias Heidrich (45) über den Aufschwung gesprochen.

Aues Sportdirektor Matthias Heidrich (45) schaut etwas skeptisch, muss er nicht. Der 45-Jährige hat im Sommer zusammen mit seinen Mitstreitern einen guten Job gemacht.
Aues Sportdirektor Matthias Heidrich (45) schaut etwas skeptisch, muss er nicht. Der 45-Jährige hat im Sommer zusammen mit seinen Mitstreitern einen guten Job gemacht.  © picture point/Sven Sonntag

TAG24: Herr Heidrich, Hand aufs Herz: Haben Sie selbst mit so einem grandiosen Auftakt gerechnet?

Matthias Heidrich: "Wir sind schon positiv überrascht. Klar, du malst dir aus, wie kommst du aus den Startlöchern. Aber selbst in der positivsten aller Welten hättest du dir nicht elf Zähler vorgenommen. Vielleicht hättest du dir vorgenommen, die Heimspiele erfolgreich zu gestalten, auswärts nicht jedes Spiel zu verlieren. Dann wärst du bei fünf, sechs, sieben Punkten. Für den Moment ist das eine schöne Aufnahme. Wir wollen gegen Halle versuchen, das fortzusetzen. Wir wollen die Welle surfen, solange es geht."

TAG24: War der Auftaktsieg gegen Ingolstadt der Dosenöffner für Ihre Jungs?

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Matthias Heidrich: "Hundertprozentig. Erstes Spiel, erstes Tor, erster Sieg. Wir alle wissen, wie lange das im letzten Jahr gedauert hat. Das alles jetzt am ersten Spieltag schon zu bekommen, das ist eine gute Sache. Und dann von der Geschichte her: Der Einwechselspieler schießt es mit dem ersten Ballkontakt, 90. Minute. Das war super. Das zeigt, dass dich ein positives Erlebnis trägt."

Kann Sportdirektor Matthias Heidrich auch mal Urlaub machen?

Zwei Neuzugänge, die begeistern: Sean Seitz (21, l.) und Niko Vukancic (21, r.) kochten bei 1860 den Ex-Zwickauer Morris Schröter (28) ab.
Zwei Neuzugänge, die begeistern: Sean Seitz (21, l.) und Niko Vukancic (21, r.) kochten bei 1860 den Ex-Zwickauer Morris Schröter (28) ab.  © IMAGO/Ulrich Gamel

TAG24: Sie haben im Sommer ausgemistet, neue, frische, junge und gute Spieler dazugeholt. Würden Sie sagen, Sie haben im Verein alles richtiggemacht?

Matthias Heidrich: "Kann man für den Moment so deuten. Ob wir alles richtiggemacht haben? Mit Sicherheit nicht. Aber wir mussten paar Sachen machen, die wir übernommen haben, die verändert werden mussten. Dort galt es, mit den Jungs zu sprechen.

Wenn ich exemplarisch Felix Göttlicher (21) und Alex Sorge (30) hernehme: Das war ja keine Sache, die wir verursacht haben. Gelöst werden musste sie trotzdem. Demnach haben sich viele Themen automatisch ergeben. Wen suchen wir für welche Position? Da haben wir ein paar Absagen bekommen, aber auch einige Zusagen."

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TAG24: Und die Zusagen von Sean Seitz (21), Steffen Meuer (23), Niko Vukancic (21) und Joshua Schwirten (21) passen...

Matthias Heidrich: "Ja! Ich glaube auch, dass die Jungs viel Spaß haben. Das Umfeld, sich in Ruhe zu entwickeln, passt. In den Spielen am Wochenende daheim ist seit Ingolstadt schon eine Wucht zu spüren. Das ist cool."

TAG24: Das Transferfenster ist geschlossen, öffnet erst im Januar wieder. Wie sehen Ihre Aufgaben in den kommenden Wochen aus?

Matthias Heidrich: "Das ist ja ein durchgehender Prozess, wo es darum geht, schon Weichen für die Saison 2024/25 zu stellen. Zum Beispiel, mit wem fängt man Gespräche frühzeitig an. Ich werde mit den Jungs sprechen, die jetzt zu uns gewechselt sind. Vor allem geht es darum, Themen vorzubereiten, an denen wir frühzeitig dran sein wollen."

TAG24: Kann der Sportdirektor jetzt auch mal Urlaub genießen?

Matthias Heidrich: "Urlaub würde ich dazu nicht sagen, aber ich kann zumindest mal etwas ausruhen und durchschnaufen. Heute geht's nach der kurzen Pause wieder weiter. Die kommenden Wochen bringen uns wieder viel Arbeit und gute Gegner."

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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