Erzgebirge Aue: Drei spannende Wechsel-Kandidaten für die Veilchen
Aue - Sonntagabend, 18.21 Uhr, war der Deckel auf dem Klassenerhalt drauf. Jens Härtel (55) trat danach sichtlich erleichtert vor die Mikrofone. Sein erstes Halbjahr im Schacht war geprägt von Pleiten, Verletzungspech und Pannen - kurzum eine Rückrunde zum Vergessen.

"Es waren keine leichten Bedingungen. Immer wenn es mal diesen Moment gab, wo du denkst, du bist in der Spur, bist du wieder rausgeflogen", atmete Härtel nach dem 1:0 über den FC Ingolstadt tief durch.
In den entscheidenden Spielen, wo seine Mannschaft liefern musste, hat sie geliefert. Das ist ein Zeichen von Mentalität. Eine Eigenschaft, die im Abstiegskampf mitentscheidend ist. Nimmt man das Sachsenpokal-Viertelfinale in Chemnitz dazu, überstand Aue fünf dieser Do-or-die-Spiele.
In der 3. Liga waren es das Heimspiel gegen Unterhaching, nach zuvor fünf sieglosen Spielen zum Auftakt unter Härtel und dann hintereinander weg die letzten drei Partien im Erzgebirgsstadion gegen Stuttgart II., Dortmund II. und jetzt die Schanzer.
"Wir hatten jedes Mal den Druck, und die Mannschaft hat geliefert. Nicht mit brillantem Fußball, der Weg ist aber egal. Er muss nicht schön, sondern erfolgreich sein, und du musst ihn bis zu Ende gehen. Und das haben wir gemacht", betont Härtel.
Die einhergehende Planungssicherheit will Sportchef Matthias Heidrich (47) nutzen, um die nächsten Pflöcke einzuschlagen.
Als TAG24 ihn vor dem Ingolstadt-Spiel fragte, ob der Klassenerhalt einen Ketchupflaschen-Effekt auslösen würde, entgegnete Heidrich: "In Teilen ist das so. Wenn du Spieler von anderen Vereinen ansprichst, schauen die erstmal, ob es rein rechnerisch möglich ist, dass du noch nach unten weggehst."


Diese Spieler hat Aue im Auge

Diese Gefahr ist nun gebannt. Aue hatte sich mit Eric Uhlmann (22, Hannover II.) beschäftigt. Ihn sieht Heidrich als Sechser, jener Position, wo man nach dem Abgang von Mirnes Pepic (29) handeln muss.
Jeremiaha Maluze (20, Erfurt) hatte man zumindest auf dem Schirm, er dürfte aber nach seiner Verlängerung in Erfurt kein Thema mehr sein.
Einer, der ebenfalls mit Aue in Verbindung gebracht wird, ist Jongmin Seo (22) vom Chemnitzer FC.
Und Angreifer Dominic Baumann (30)? An ihm war Aue wohl schon 2023, als er frisch mit Zwickau abgestiegen war, interessiert, musste aber erst Elias Huth zu Regensburg transferieren. Baumann wechselte in der Zwischenzeit nach Halle und nach deren Abstieg weiter nach Sandhausen.
Mit drei direkten Abstiegen in Folge (mit dem Abstieg Würzburgs 2021 sind es vier in fünf Spielzeiten) ist der 30-Jährige ein gebranntes Kind, aber auch ein Knipser, der die letzten vier Saisons stets zweistellig traf.
Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/osnapix, Picture Point/Gabor Krieg