Aue springt vom Abstiegsplatz: Fallmanns Traumtor beendet Auswärtsfluch
Aachen/Aue - Die Horrorserie ist Geschichte! Zehn Auswärtsspiele in Serie war Erzgebirge Aue in der 3. Liga sieglos. Dienstagabend endlich brach die Elf von Jens Härtel diesen Bann, gewann bei Alemannia Aachen durch einen Sonntagsschuss von Pascal Fallmann (34.) mit 1:0 (1:0) und springt vorerst aus der Abstiegszone.

Was bitte war das für eine Hütte? Julian Guttau, der schon in den vorangegangenen Partien immer mehr zum Dreh- und Angelpunkt im eigenen Ballbesitz wurde, mit dem geschmeidigen Ball auf Fallmann, der seinem zweiten Vornamen "Armando" - seine Eltern gaben ihm den in Anlehnung an den großen Diego Armando Maradona - alle Ehre machte.
Fallmann hob den Kopf, schaute nach innen, doch der Außenristball mit dem rechten Fuß ging aufs lange Eck. Aachens Keeper Olschowsky hatte sich in Erwartung einer Flanke am Fünfer positioniert und war völlig überrumpelt, als der Ball über ihn hinweg segelte. Wenn es haargenau so gewollt war, genial!
Nach dem 1860-Spiel ging Aue nun zum zweiten Mal in dieser Saison mit 1:0 in Führung und selbigem Ergebnis in die Pause.

Aue vergibt große Chance zum 2:0, siegt aber dennoch gegen Aachen

Direkt nach dem Seitenwechsel hätte sich die riesige Gelegenheit ergeben, die Führung auszubauen - wenn Schiri Kevin Behrens das Handspiel von Lukas Scepanik, der in Guttaus Schuss (51.) sprang und den Ball klar an die rechte Hand bekam, ahndet.
Verglichen mit dem Handelfer, den Aue in Osnabrück gegen sich bekam, war das eindeutiger und wirft einmal mehr die Frage auf, ob der VAR nicht auch in der 3. Liga eingeführt werden muss.
Es sollte bis zur Schlussphase der letzte echte Offensivakzent der Veilchen bleiben, die von Aachen komplett eingeschnürt wurden und wie ein Boxer in den Seilen hingen. Das Spiel ging jetzt nur noch auf ein Tor. Entlastung gab es überhaupt keine mehr.
Aue wirkte angezählt, ging aber nicht K.o., vergab durch Joker Jannic Ehlers (90.+6.) gar noch den Konter zum 2:0 und holte sich den zweiten Sieg in Folge.
Damit dürfen sich auch die Klubbosse bestätigt sehen, dass es richtig gewesen ist, an Jens Härtel festzuhalten.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag