Herr der Lüfte? Aue-Keeper Lord will "die gleiche Sch**ße wieder wegverteidigen"

Aue - Solange Martin Männel (37) in Aue aktiv und gesund ist, wird den anderen Torhütern nur die Bank bleiben, Testspiele oder eben Begegnungen im Landespokal. Der FCE hat mit Louis Lord (22) und Max Uhlig (19) aber zwei Talente in der Hinterhand, die das Erbe irgendwann antreten könnten. Lord bewies das beim 1:0 im Landespokal-Achtelfinale bei Lok Leipzig.

Louis Lord (22) verhinderte mit dieser Flugeinlage die Leipziger Führung.
Louis Lord (22) verhinderte mit dieser Flugeinlage die Leipziger Führung.  © imago/Beautiful Sports

"Mit Licht und Schatten", bewertete der 22-Jährige seine Leistung selbst. Ja, er hatte ein, zwei Wackler im Spiel. Nach einer langen Pause ohne große Spielpraxis ist das aber gerade für einen Torhüter völlig normal. Das "Licht" stand da schon mehr im Vordergrund.

Lord verhinderte mit einer tollen Flugeinlage als "Herr der Lüfte" die Leipziger Führung nach gut einer Viertelstunde.

Bei einem 16-Meter-Schuss von Alexander Siebeck machte er sich ganz lang und lenkte die Kugel über die Latte. Da klatschte auch Männel auf der Bank Beifall.

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Dass Lord, der Niedersachse, geboren in der Basketball-Hochburg Vechta, spielen wird, war keine Überraschung: "Es wurde sehr ehrlich und sehr offen mit mir kommuniziert. Das schätze ich sehr. Deswegen war es früh klar, dass ich randarf. Da habe ich mich natürlich gefreut", lacht der Keeper.

3. Liga-Partie gegen Stuttgart II: Männel oder Lord?

Louis Lord wurde nach dem Sieg in Leipzig von Stammkeeper Martin Männel (37) herzlich umarmt.
Louis Lord wurde nach dem Sieg in Leipzig von Stammkeeper Martin Männel (37) herzlich umarmt.  © picture point/Sven Sonntag

Auch über einen Schreckmoment konnte er nach dem Spiel schmunzeln. Er spielte einen kurzen Pass auf Erik Majetschak (54.), der die Kugel wieder zu seinem Keeper prallen ließ.

Allerdings hatte keiner Siebeck im Rücken von Lord bemerkt, der stand plötzlich neben dem Hüter. "Da habe ich einen Herzinfarkt bekommen, als der Lok-Stürmer da war. Am Ende haben wir das als Mannschaft ausgebügelt", so Lord.

"Das zeigt den Zusammenhalt hinten, das zeichnet eine gute Mannschaft aus. Ich hoffe, dass wir den Kampf und den Willen mit in die Liga nehmen und, auf gut Deutsch gesagt, die gleiche Sch**ße wieder wegverteidigen", erklärt er flapsig.

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Die nächste Partie in der 3. Liga steht am Sonntag daheim gegen die Bundesliga-Reserve aus Stuttgart an. Dann wird Lord wieder hinter Männel auf der Bank sitzen. Für den FCE-Kapitän ist es dann übrigens das 550. Punktspiel für Aue. Was für eine Zahl!

Titelfoto: Bildmontage: Picture Point/Sven Sonntag, IMAGO/Beautiful Sports

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