"Vom Punktgewinn meilenweit weg": Frust bei Heidrich, Stefaniak und Co. nach Aue-Pleite

Aue - "Da hättest du noch 24 Stunden spielen können und erzielst trotzdem kein Tor", umschrieb Marvin Stefaniak (30) den gebrauchten Freitagabend ganz treffend.

Lange Gesichter auch am Spielfeldrand.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Erzgebirge Aue scheiterte gegen Waldhof Mannheim an sich selbst und ließ so vieles vermissen, was vor zwei Wochen noch gezeigt wurde. Denn da bewiesen die Veilchen, dass sie es können. Diesmal aber hatten sie Glück, dass es nicht 0:4 oder 0:5 ausging.

"Ich finde, wir verlieren zu Recht, weil wir es überhaupt nicht schaffen im Spielverlauf auch nur eine Phase zu haben, wo wir dauerhaft Druck ausüben. Ihr Torhüter musste kaum etwas halten. Vom Punktgewinn waren wir meilenweit weg", kritisierte Matthias Heidrich (47) anschließend auf TAG24-Nachfrage in der Mixed-Zone.

Man habe zu viele lange Bälle gespielt und zu wenig zweite Bälle eingesammelt. Dazu kamen die Veilchen kaum in die entscheidenden Zweikämpfe.

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"Wir konnten uns kaum durchsetzen, waren zu fehlerhaft im letzten Drittel und haben gerade in der ersten Halbzeit viele Ballverluste, wodurch du überhaupt nicht in deinen Rhythmus hineinkommst", sagt der Sportchef.

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Bitter, aber verdient: Der FC Erzgebirge Aue verliert im Heimspiel gegen Waldhof Mannheim 0:2.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Stefaniak fassungslos: "Wir fressen so ein Scheiß-Tor, während wir nach Standards nicht treffen"

Marvin Stefaniak (30, 2.v.r.) sieht die Anfälligkeit bei den Standards als großes Manko.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Mannheim ging zeitig ins Forechecking und damit kam Aue nicht klar, während man selbst eher bedächtig, fast zaghaft ins Pressing ging. Und eben besagtes Zweikampfverhalten.

Heidrich: "In den Duellen, wo es darum ging den Ball zu gewinnen, in Kopfballduellen oder beim Versuch den zweiten Ball aufzusammeln oder sich in irgendeiner Form zu behaupten, überall da waren wir in der ersten Halbzeit nicht da."

Und dann wieder diese Anfälligkeit bei Standards. Havelse, Osnabrück, 1860 München und nun Mannheim. Bei gegnerischen Eckbällen ist Aue ziemlich blank. Waldhof traf dadurch doppelt.

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"Wir haben unter der Woche intensiv daran gearbeitet und müssen weiter daran arbeiten. Heute ist es nicht so aufgegangen, wie wir uns das gewünscht haben, auch wenn es extrem bitter ist", meint Cheftrainer Jens Härtel (56).

Stefaniak zeigte sich ähnlich konsterniert: "Ich kann es ehrlich nicht sagen, wenn du dieses Tor siehst, wo der Ball durch den Fünfmeterraum kullert. Vielleicht beschäftigen wir uns zu viel damit und machen uns dadurch verrückt."

Weiter: "Wir fressen so ein Scheiß-Tor, während wir nach Standards nicht treffen, obwohl die Bälle nicht schlecht kommen. Ich werde total sauer, wenn so ein scheiß Eckball zum 0:1 führt. Da frage ich mich auch: 'Was mache ich falsch?' Bei meinem Standard kann auch das 1:2 fallen, aber da steht dann keiner."

Tabelle 3. Liga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 MSV Duisburg 10 22:9 24
2 FC Energie Cottbus 10 24:14 20
3 1. FC Saarbrücken 11 21:16 19
4 VfL Osnabrück 11 15:10 19
5 SC Verl 11 23:19 19
6 Rot-Weiss Essen 11 22:19 19
7 VfB Stuttgart II 11 15:15 18
8 TSG 1899 Hoffenheim II 11 24:17 17
9 Viktoria Köln 11 16:11 17
10 SV Waldhof Mannheim 11 20:18 16
11 SV Wehen Wiesbaden 11 14:14 16
12 FC Ingolstadt 04 11 20:15 14
13 FC Hansa Rostock 11 11:12 14
14 SSV Ulm 1846 10 17:18 13
15 TSV 1860 München 10 14:17 12
16 FC Erzgebirge Aue 11 10:18 11
17 Alemannia Aachen 11 17:21 10
18 SSV Jahn Regensburg 10 9:16 8
19 TSV Havelse 10 11:23 4
20 1. FC Schweinfurt 05 11 7:30 3

Die Tabelle der 3. Liga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Drittliga-Meister und steigt in die 2. Liga auf. Auch der Zweite steigt direkt auf. Platz 3 spielt mit dem drittletzten Platz der 2. Bundesliga um Aufstieg oder Verbleib in der Liga.

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