Hansa Rostock schnappt sich begehrten Ex-BFC-Dynamo-Wirbler!

Rostock - Der nächste Neuzugang für die Kogge! Der FC Hansa Rostock hat sich die Dienste von Angreifer Kai Pröger (30) gesichert. Zuvor holte der FCH bereits John Patrick Strauß (26) vom FC Erzgebirge Aue.

Kai Pröger (30, M.) erzielte für den SC Paderborn 07 am 29. August 2021 einen Doppelpack beim 3:0-Auswärtssieg bei Dynamo Dresden.
Kai Pröger (30, M.) erzielte für den SC Paderborn 07 am 29. August 2021 einen Doppelpack beim 3:0-Auswärtssieg bei Dynamo Dresden.  © Picture Point/Gabor Krieg

Pröger kommt ablösefrei vom SC Paderborn 07 und unterschrieb an der Ostsee einen Vertrag bis zum 30. Juni 2024.

Der in Wilhelmshaven geborene Wirbler erklärte seine Entscheidung wie folgt: "Ich habe gesehen, was hier bei Hansa mit dem Rückhalt der Fans alles möglich ist. Auch ich werde vom ersten bis zum letzten Tag alles geben, um das Minimalziel Klassenerhalt zu erreichen und alles, was darüber hinaus noch möglich ist. Einige Spieler bei Hansa kenne ich auch persönlich, was es natürlich noch ein bisschen einfacher macht."

Beim FCH war man über den Coup, Pröger bekommen zu haben, erfreut.

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Martin Pieckenhagen (50), der Vorstand Sport, verdeutlichte: "Mit Kai konnten wir einen begehrten Spieler zu uns lotsen, der seine Qualitäten in den beiden obersten Ligen Deutschlands bereits unter Beweis gestellt hat. Neben seiner Schnelligkeit und dem offensiven Umschaltspiel zählt das Erarbeiten von Torchancen zu seinen Stärken."

Das hat Pröger oft genug nachgewiesen. Der dynamische Flügelflitzer erhöht die Hansa-Möglichkeiten deutlich. Denn der ehemalige Akteur des BFC Dynamo und von Rot-Weiss Essen ist auf beiden offensiven Flügeln einsetzbar, kann als hängende Spitze agieren, aber auch als Mittelstürmer.

Kai Pröger schließt sich ablösefrei dem FC Hansa Rostock an

Kai Pröger ist robust, laufstark, weiß sich zu behaupten, muss sich in Sachen Effizienz aber verbessern

Kai Pröger (30, 2.v.l.) ist zwar nur 1,77 Meter groß, aber durchsetzungsstark und er verfügt über einen wuchtigen Schuss.
Kai Pröger (30, 2.v.l.) ist zwar nur 1,77 Meter groß, aber durchsetzungsstark und er verfügt über einen wuchtigen Schuss.  © dpa/Friso Gentsch

Zwar ist Pröger kein waschechter Torjäger und hat hinsichtlich Effizienz sowie Zielstrebigkeit noch Luft nach oben, zeigt allerdings immer vollen Einsatz, ist durchsetzungs- sowie laufstark und läuft den Gegner aggressiv an.

Deshalb war und ist es erstaunlich, dass er erst im Januar 2019 erstmals den Sprung in die 2. Bundesliga schaffte - mit 26 Jahren und acht Monaten. Zuvor musste er seine Fähigkeiten viele Jahre in der Regionalliga unter Beweis stellen.

Über den Heidmühler FC ging er zum VfB Oldenburg, wo er in 51 Einsätzen zwölf Tore erzielte und zwölf Assists beisteuerte. Dann holte ihn der 1. FSV Mainz 05 II, doch dort konnte er sich nicht durchsetzen und durfte nur zweimal auflaufen.

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Damals sah es so aus, als wäre sein Traum vom Profifußball geplatzt. Er ging im Sommer 2015 ablösefrei in die Hauptstadt zum BFC Dynamo, wo er gemeinsam mit Dennis Srbeny (28) Betrieb machte und in 76 Partien 22-mal einnetzte sowie 14 Vorlagen gab.

Da der erhoffte Drittliga-Aufstieg trotzdem nicht gelang, wechselte Pröger im Sommer 2017 zum nächsten ambitionierten Viertligisten - RWE, wo er in 60 Spielen mit 18 Buden und acht Assists zu überzeugen wusste.

Der 29. August 2021: Kai Pröger (30, r.) behauptet sich hier gegen Dynamo Dresdens Innenverteidiger Michael Sollbauer (32) und schießt zum 2:0 für den SC Paderborn 07 ein.
Der 29. August 2021: Kai Pröger (30, r.) behauptet sich hier gegen Dynamo Dresdens Innenverteidiger Michael Sollbauer (32) und schießt zum 2:0 für den SC Paderborn 07 ein.  © dpa/Robert Michael/dpa-Zentralbild

Wird Kai Pröger konstanter, ist er für den FC Hansa Rostock eine große Verstärkung

Kai Pröger (30) schaffte es erst spät in den Profifußball, was vielleicht ein Grund dafür ist, weshalb er immer vollen Einsatz zeigt und sich reinhängt.
Kai Pröger (30) schaffte es erst spät in den Profifußball, was vielleicht ein Grund dafür ist, weshalb er immer vollen Einsatz zeigt und sich reinhängt.  © Picture Point/Gabor Krieg

Deshalb holte ihn SCP-Coach Steffen Baumgart (50) Mitte Januar 2019 nach Paderborn. Der Ex-Coach des Berliner Athletik Klub 07 kannte seine Qualitäten aus der Regionalliga Nordost und vertraute Pröger.

Das sollte sich für alle Seiten auszahlen. Paderborn stieg überraschend in die Bundesliga auf, wozu der Angreifer mit vier Toren und drei Vorlagen in 16 Partien seinen Teil beitrug.

Auch in Deutschlands Fußball-Eliteklasse war er Stammkraft, kam hier in 31 Einsätzen auf zwei Buden und sieben Assists, konnte den direkten Wiederabstieg allerdings nicht verhindern.

In der Folgesaison gelang es ihm dann nicht mehr, an seine Leistungen anzuknüpfen. Pröger steuerte in 24 Partien lediglich zwei Treffer und drei Vorlagen bei. 2021/22 lief es wieder besser für den Flügelflitzer, der fünfmal traf und vier Assists in 33 Partien gab.

Möglicherweise hilft ihm nun die Luftveränderung, diese Quote in der kommenden Saison noch einmal zu verbessern. Das Potenzial dazu hat Pröger, der in den kommenden Wochen und Monaten besonders an seiner Konstanz auf Zweitliga-Niveau arbeiten muss. Denn das ist bislang noch seine größte Schwäche.

Titelfoto: dpa/Robert Michael/dpa-Zentralbild

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