Aufstieg in die Bundesliga: Sollte der 1. FC Magdeburg daran nicht mehr denken?
Magdeburg - Auch Tage nach dem Spiel scheint der 0:5-Totalausfall daheim gegen Preußen Münster für den 1. FC Magdeburg noch unerklärlich zu sein. Offenbar flattern die Nerven der Blau-Weißen auf der Zielgeraden zur Bundesliga doch zu sehr. Und genau da sollte der Klub jetzt vielleicht ansetzen.

"Es war alles angerichtet. Die Fans hatten heute einen Riesentag, wir spielen zu Hause vor vollem Haus und dann bringen wir eine solche Leistung auf den Platz", brachte es FCM-Keeper Dominik Reimann (27) perfekt auf den Punkt.
Die Sachsen-Anhalter hatten es vor dem letzten Spieltag noch komplett in der eigenen Hand, am Ende der Saison mindestens auf dem dritten Platz zu stehen.
Das Spiel gegen Münster war das vermeintlich leichteste der letzten verbleibenden. Und trotzdem ging alles schief, was nur schiefgehen konnte.
Der Trend geht schon seit einigen Wochen eher nach unten. Seit dem Moment, wo wieder klar wurde, dass auch die Konkurrenz schwächelt und ein Aufstieg tatsächlich möglich ist.
Nicht umsonst kamen solche Ansagen wie von Baris Atik (30): "Wenn wir da oben sind, wollen wir da oben bleiben. Wir können uns alle zu Legenden machen, wenn wir versuchen, unser Herz auf dem Platz zu lassen und die Fans mitzunehmen."
Doch vielleicht sollte Trainer Christian Titz (54) jetzt etwas auf die Bremse drücken.
Braucht der 1. FC Magdeburg seine Unbekümmertheit zurück?

Denn der FCM ist am besten gefahren, wo keiner mit ihm gerechnet hat. Vielleicht sollten sich die Magdeburger wieder auf das besinnen, was sie so stark gemacht hat in dieser Saison: ihre freche Art zu spielen. Die Unbekümmertheit, die für so manches heftige Auswärtsergebnis gesorgt hat wie das 5:2 auf Schalke zum Beispiel.
Einfach nicht daran denken: "Was wäre wenn?", sondern die Spiele so locker wie möglich absolvieren. In der eigenen Hand hat man es inzwischen sowieso nicht mehr.
Elversberg, das gerade auf Rang drei liegt, müsste wohl auch mindestens einmal verlieren.
Bis dahin gilt es, einfach auf sich zu schauen und die eigenen Hausaufgaben zu machen. Reimann: "Wir haben noch zwei Spiele und sechs Punkte, die zu vergeben sind. Die wollen wir holen."
Titelfoto: Harry Langer/dpa