FC St. Pauli: Diese Probleme muss Trainer Blessin dringend lösen
Hamburg - Jetzt wird es ernst! Der FC St. Pauli steht nach sieben Liga-Pleiten in Folge und dem Absturz auf den Relegationsrang gehörig unter Druck. Trainer Alexander Blessin (52) hat entsprechend in der aktuellen Länderspielpause gleich an mehreren Fronten zu kämpfen.
Nach dem blamablen 0:4 gegen die bis dato sieglose Borussia aus Mönchengladbach redete nicht nur Blessin Klartext, auch das Team tat es hinter verschlossenen Türen. Gegen Freiburg (1:2) war davon aber nur bedingt etwas zu sehen.
Die Kiezkicker versuchten sich gegen den Sportclub auf das zu besinnen, was sie in der Vorsaison ausgezeichnet hatte: die Defensive. In dieser hatten sie nur 41 Gegentore kassiert, aktuell stehen nach zehn Spieltagen schon 20 auf dem Konto.
Der Schritt zurück zeigte immerhin eine gewisse Wirkung. Freiburg tat sich extrem schwer und kam nur auf acht Torschüsse. Leider fanden aber auch zwei den Weg in ihr Ziel.
Auffällig dabei: Wie schon in den Vorwochen leitete ein individueller Fehler das 0:1 ein und brachte St. Pauli damit auf die Verliererstraße.
Auch wenn an seinem Status nicht zu rütteln ist, wie Blessin klarstellte, gab Keeper Nikola Vasilj (29) bei den jüngsten drei Partien beim jeweils ersten Gegentreffer keine gute Figur ab.
Damit reiht er sich allerdings gnadenlos in die Reihe der Leistungsträger ein, die seit Wochen ihre Form suchen und das Team eigentlich stützen sollen. So tut sich unter anderem auch Eric Smith (28) schwer, das Spiel der Kiezkicker derzeit in die richtigen Bahnen zu lenken.
FC St. Pauli muss wieder als Mannschaft auftreten
Blessin muss also nicht nur seine Führungsspieler in die Spur bekommen, sondern auch die lahmende Offensive. Aufgrund der defensiveren Ausrichtung war von der gegen Freiburg 70 Minuten so gut wie gar nichts zu sehen.
Auch wenn Louis Oppie (24) den ersten Treffer seit 488 Minuten erzielte, wirkte der Angriff bis dato nicht existent und sah überhaupt kein Land. Das war nicht nur erschreckend, sondern ein weiterer Rückschritt zu den bereits mehr als schwachen Leistungen in den Vorwochen.
Der Trainer versucht zwar, durch personelle Wechsel neue Impulse zu setzen und vielleicht auch die richtigen Angriffsreihe zu finden, doch das Personal macht es ihm auch nicht gerade einfach, überhaupt an einem Spieler festzuhalten. Andréas Hountondji (23) ist mittlerweile ein Schatten seiner Selbst, Martijn Kaars (26) hat seine Erstliga-Tauglichkeit noch nicht unter Beweis gestellt.
Hinzu kommt, dass die mannschaftliche Geschlossenheit, die St. Pauli vor allem in der vergangenen Saison ausgezeichnet hatte und Kernpunkt für den Klassenerhalt war, zuletzt bröckelte.
Immerhin schien nach dem eigenen Treffer und der Einwechslung von Kapitän Jackson Irvine (32) ein Ruck durch die Mannschaft zu gehen. Die letzten 20 Minuten zeigten die Kiezkicker ein ganz anderes Gesicht und daran gilt es gegen Union Berlin anzuknüpfen, auch wenn über die ersten 70 Minuten nicht der Mantel der Verschwiegenheit gelegt werden darf.
Titelfoto: WITTERS

