FC St. Pauli: Marcel Hartel überzeugt als falsche Neun - "Müssen auf dem Boden bleiben"

Hamburg/Kiel - Ob als Achter oder als Stürmer - Marcel Hartel (28) überzeugte beim 4:3-Spitzenerfolg des FC St. Pauli über Holstein Kiel auf ungewohnter Position und legte einen neuen Bestwert hin.

St. Paulis Mittelfeldspieler Marcel Hartel (28, M.) überzeugte gegen Holstein Kiel als Stürmer und jubelte über seinen zwölften Saisontreffer.
St. Paulis Mittelfeldspieler Marcel Hartel (28, M.) überzeugte gegen Holstein Kiel als Stürmer und jubelte über seinen zwölften Saisontreffer.  © Frank Molter/dpa

Trainer Fabian Hürzeler (30) überraschte bei der Aufstellung der Kiezkicker. Der 30-Jährige setzte Johannes Eggestein (26) auf die Bank und ließ dafür Hartel als falsche Neun agieren - ein cleverer Schachzug, wie sich zeigen sollte.

Denn der zeigte in der 34. Minute, dass er ein guter Zuhörer ist. "Wir kriegen das Woche für Woche mit, dass die Stürmer auf den ersten Pfosten durchlaufen sollen", beschrieb Hartel seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 und ergänzte mit einem Grinsen: "Das habe ich aufgenommen und gut umgesetzt."

Zwei Minuten später legte er nach einem Ballgewinn mit einem Steckpass sogar noch das 3:0 durch Oladapo Afolayan (26) vor.

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Es war seine zehnte Torbeteiligung in den vergangenen acht Spielen und seine 21. insgesamt in dieser Saison. Damit steht er an der Spitze der Scorer-Wertung. Seine zwölf Saisontore bedeuten schon längst einen neuen Karriere-Bestwert - so viele Treffer erzielte er zudem in den sechs Jahren vor seiner Zeit beim FC St. Pauli zusammen (je zwei Jahre beim 1. FC Köln, bei Union Berlin und bei Arminia Bielefeld).

Marcel Hartels Zukunft beim FC St. Pauli noch immer ungewiss

Der 28-Jährige feierte nach Spielende zusammen mit der Mannschaft und den Fans den Sieg.
Der 28-Jährige feierte nach Spielende zusammen mit der Mannschaft und den Fans den Sieg.  © Frank Molter/dpa

Trotz der klaren Halbzeitführung blieb es in Kiel allerdings spannend. "Nach der überragenden ersten Halbzeit kommen wir gar nicht aus der Halbzeit raus und nicht mehr in unser Spiel", ärgerte sich Hartel. "Wir machen dann einfache Fehler und Kiel kommt zu drei Toren." Zum großen Glück traf zwischenzeitlich noch Connor Metcalfe (24) zum 4:1. "Können glücklich sein."

Am Ende zitterten sich die Kiezkicker zum 4:3-Sieg. "Wir sind selber schuld und müssen 90 Minuten da sein", erklärte Hartel, der aber auch sagte: "Wir wollten sechs Punkte Vorsprung haben und den Sieg holen. Das haben wir geschafft."

Durch den Dreier haben die Boys in brown einen großen Schritt in Richtung Aufstieg gemacht. "Am Ende werden wir sehen, ob es reicht", blieb der 28-Jährige bescheiden.

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Neben der Liga-Zugehörigkeit ist auch noch unklar, ob er selbst in der kommenden Saison am Millerntor spielen wird. Sein Vertrag läuft im Sommer aus. "Ich fühle mich sehr, sehr wohl und bin glücklich im Verein und in der Mannschaft", bekräftigte er. "Das bestätigt auch Woche für Woche meine Leistung. Ich bekomme auch das Vertrauen." Eine Entscheidung, so Hartel, wird erst im April fallen. Dann wird vielleicht auch schon feststehen, in welcher Liga der FC St. Pauli in der Saison 2024/25 spielen wird.

Titelfoto: Frank Molter/dpa

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