Irvine-Ersatz Metcalfe ebnet FC St. Pauli mit Traumbude den Weg: "Beste Tor meines Lebens"

Hamburg - Daran wird er sich noch lange erinnern! Connor Metcalfe (24) wurde am Sonntag beim FC St. Pauli die Bürde übertragen für seinen verletzten Landsmann und Kapitän Jackson Irvine (30) im Mittelfeld zu ersetzen - und er tat dies mit Bravour.

Connor Metcalfe (24) vertrat beim FC St. Pauli den verletzten Kapitän Jackson Irvine (30) und zahlte das Vertrauen mit einer starken Leistung zurück.
Connor Metcalfe (24) vertrat beim FC St. Pauli den verletzten Kapitän Jackson Irvine (30) und zahlte das Vertrauen mit einer starken Leistung zurück.  © IMAGO / Philipp Szyza

Metcalfe, der bislang hauptsächlich auf den Außenbahnen bei den Kiezkickern zum Einsatz kam, fand sich beim 5:1-Heimsieg über Holstein Kiel plötzlich in zentraler Rolle. Trainer Fabian Hürzeler (30) traute ihm die Rolle als Irvine-Ersatz zu und musste so kaum etwas an seinem Spielsystem ändern.

"Wir wissen um seine Stärke und das er sich auf dieser Position wohlfühlt", erklärte der 30-Jährige seine Entscheidung, die auch durch die gute Leistung beim Länderspiel der Australier gegen Mexiko (2:2) bestätigt wurde.

Zum großen Glück kam Metcalfe zum einen gesund nach Hamburg zurück und zum anderen litt er nicht so unter dem Jetlag, wie schon einmal in der Vergangenheit, verriet Hürzeler.

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Auf dem Platz war der 24-Jährige zumindest von Beginn an voll da. In der vierten Minute schoss er sein Team mit einem Traumtor aus 25 Metern in Führung. "Das mit Abstand beste Tor, was ich je in meinem Leben geschossen habe", sagte ein überglücklicher Metcalfe nach der Partie. "Das war wirklich verrückt. Ich denke, dass man das auch an meiner Reaktion sehen konnte."

Dabei hätte er auch schon nach rund 40 Sekunden treffen können. "Der war viel einfacher", sagte sein Trainer mit einem Schmunzeln auf den Lippen. "Aber wir wissen, dass Connor einen guten Schuss hat."

FC St. Pauli: Darum entfernte Connor Metcalfe sein Pflaster so schnell

Mitspieler Marcel Hartel (27, l) konnte kaum glauben, was für ein Tor der 24-Jährige da gerade erzielt hatte.
Mitspieler Marcel Hartel (27, l) konnte kaum glauben, was für ein Tor der 24-Jährige da gerade erzielt hatte.  © Axel Heimken/dpa

Mit seinem ersten Saisontreffer erzielte der Australier auch gleichzeitig das erste Heimtor der Kiezkicker der Saison, es war eine Art Brustlöser.

"Die erleichterten Gesichter meiner Teamkollegen nach bislang bereits drei torlosen Partien zu sehen, war noch schöner", gestand er. "Dass wir so früh treffen und dann auch gleich drei Tore in der ersten Halbzeit erzielen, hat sich direkt so angefühlt, als wären wir endlich wieder richtig da."

Am Ende stand trotz einiger Ausfälle - neben Irvine fehlten auch kurzfristig Manolis Saliakas (27) und David Nemeth (22) krankheitsbedingt - ein deutlicher 5:1-Sieg über Kiel. "Das Spiel hat auch gezeigt, wie wichtig jeder Einzelne in unserem Team ist", sagte Metcalfe, der wohl ohne den Ausfall von Irvine auf der Bank gesessen hätte.

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Neben seinem Treffer nahm der 24-Jährige noch ein weiteres Andenken mit nach Hause. "Bei einer Situation mit Lewis Holtby trifft er mich mit dem Ellbogen am Kinn, aber es ist alles in Ordnung", beruhigte er. "Das tat natürlich erstmal ziemlich weh und hat kurz geblutet."

Dem Pflaster entledigte er sich aber bereits nach kurzer Zeit. "Ich fand, dass es ziemlich doof aufsah", sagte er und lachte. Denn dazu hatte er an diesem Sonntag auch allen Grund.

Titelfoto: IMAGO / Philipp Szyza

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