"Jojo" on fire! Eggesteins Tanz auf dem Bierdeckel macht St. Pauli froh

Hamburg - Er trifft und trifft und trifft! Johannes Eggestein (25) hat seinen unglaublichen Lauf beim 2:1-Sieg des FC St. Pauli über den Karlsruher SC fortgesetzt. In den vergangenen vier Partien traf er jetzt fünfmal.

Johannes Eggestein (25) jubelt über seinen zwischenzeitlichen Ausgleich gegen den KSC. Es war sein fünfter Treffer für den FC St. Pauli in den vergangenen vier Partien.
Johannes Eggestein (25) jubelt über seinen zwischenzeitlichen Ausgleich gegen den KSC. Es war sein fünfter Treffer für den FC St. Pauli in den vergangenen vier Partien.  © Axel Heimken/dpa

Lange Zeit taten sich die Kiezkicker gegen stark verteidigende Gäste schwer und lagen mit 0:1 hinten. Doch dann schlug erneut die große Stunde des 25-Jährigen.

Eine Flanke von Connor Metcalfe (23) nahm Eggestein mit der Brust an und behauptete ihn gegen mehrere Gegenspieler. "Ich habe gesehen, dass der Abwehrspieler drunter durchspringt. Den Ball habe ich blind angenommen", beschrieb er selbst die Szene. "Ich wusste, dass dann viele da sein werden."

Es folgte der berühmte Tanz auf dem Bierdeckel. Der Stürmer ließ drei Gegenspieler mit einer Drehung stehen und schloss ab. "Ich habe nicht so viel nachgedacht, einfach instinktiv und intuitiv gehandelt", verriet der Torschütze zum zwischenzeitlichen Ausgleich.

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Für St. Pauli war der Treffer eine Art Dosenöffner. Mit den Fans im Rücken fuhr der Tabellenführer eine Welle nach der anderen, die schließlich im Traum- und Siegtor von Philipp Treu (22) mündete. "Ich freue mich, dass es noch mit dem Sieg geklappt hat und das Philip da so ein Ding reinhaut", erklärte Eggestein, der zum Jubeln eigentlich schon keine Kraft mehr gehabt hatte.

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Der 25-Jährige ist im Strafraum auf engstem Raum kaum zu stoppen.
Der 25-Jährige ist im Strafraum auf engstem Raum kaum zu stoppen.  © Axel Heimken/dpa

Dass es überhaupt dazu kam, war vor allem der Ruhe der Kiezkicker zu verdanken. "Wir haben uns gesagt, wir müssen ruhig bleiben", gab der 25-Jährige zu. "Selbst wenn wir in der 87. Minute erst das Tor schießen würden, steht das Stadion Kopf und alles ist möglich." Und so war es schließlich auch.

Die Hürzeler-Elf blieb ihrem Stil treu und verfiel nicht in Hektik. Auch wenn es 70 Minuten lang nicht die beste Performance war. "Das gibt uns einfach noch mal zusätzlich Selbstvertrauen und zeigt uns auch, dass wir selbst bei solch engen Spielen, wo wir mal nicht so gut spielen, gewinnen können", wusste der Angreifer.

Er selbst dürfte aktuell genug Selbstvertrauen haben, bei dem Lauf, den er gerade hat. Dabei ist immer noch kaum zu glauben, dass er vor wenigen Wochen noch fast komplett außen vor war. "Für mich ist das der Lohn harter Arbeit, immer dranzubleiben", lobte ihn Trainer Fabian Hürzeler (30), der Eggestein nach dem Länderspiel im September plötzlich in die Startelf packte.

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Mittlerweile ist der 25-Jährige aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken. Denn er bringt sich nicht nur mit seinen Toren ein. "Er ist ein mitspielender Stürmer und das macht er einfach sehr, sehr gut im Moment, uns ins letzte Drittel zu bringen. Und in der Box hat Jojo einfach seine besonderen Qualitäten."

Die zeigt er nun Woche zu Woche. Mit mittlerweile fünf Saisontoren hat er Marcel Hartel (27) eingeholt und liegt mit ihm gemeinsam an der internen Torjäger-Liste vorne. Eine Marke hat er sich nicht gesetzt. "Ich habe ja die ersten Spiele gar nicht gespielt", erklärte Eggestein, der viel lieber von Spiel zu Spiel schauen will. Und das nächste heißt: DFB-Pokal gegen Schalke 04 am Dienstag (18 Uhr) am Millerntor.

Titelfoto: Axel Heimken/dpa

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