Vom Landespokal-Gegner zum FSV-Probetraining: Danzer will seine eigene Cinderella-Story schreiben
Zwickau - Es gibt so Dinge, die kannst du dir eigentlich gar nicht ausdenken. Dazu gehört die verrückte Story von Tobias Danzer (24) vom VfB Zwenkau, der dem FSV Zwickau in der zweiten Pokalrunde Anfang September mit Tor und Vorlage die Schweißperlen auf die Stirn getrieben hatte.

Was damals noch niemand ahnen konnte: Der 24-Jährige erhielt sechs Wochen später eine Einladung ins Probetraining beim Regionalligisten. Von Siebtligist Zwenkau zum Viertligist Zwickau?
Sportdirektor Robin Lenk (41) hatte damals in der Sportanlage "Am Eichholz" live vor Ort erlebt, wie Danzer die Schwäne-Abwehr auswackelte und vor allem auch seine Schnelligkeit immer wieder unter Beweis stellte.
"Zwei, drei Tage später hatten wir ersten Kontakt. Tobias hat uns sehr gut gefallen – aber nicht nur wegen seines Treffers. Die Einladung zum Probetraining ist daher nicht nur eine Auszeichnung gewesen."
"Wir wollten auch schauen, wie viel Potenzial tatsächlich vorhanden ist. Er hat sich sehr aufgeschlossen und auch körperlich in einem guten Zustand präsentiert", Lenk weiter.
Cinderella-Story im Fußball nicht unrealistisch

Aber wie realistisch ist der Sprung von der siebten in die vierte Liga wirklich? Lenk: "Tobias ist ein Spieler, der Potenzial für mehr als die siebte Liga hat. Er hat einen guten linken Fuß und eine gute Geschwindigkeit. Eine Verpflichtung zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist aber erstmal nicht angedacht."
Beispiele aus der Historie zeigen, dass so eine Cinderella-Story grundsätzlich nicht unrealistisch sein muss.
Weltmeister Miroslav Klose wechselte als 20-Jähriger aus der Bezirksliga Westpfalz (7. Liga) zum FC Homburg in der drittklassigen Regionalliga.
Jamie Vardy spielte 2011 noch siebte englische Liga und wurde fünf Jahre später Meister mit Leicester City.
Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/Picture Point