Absturz oder Wunder? Diese Hertha-Stars müssen es jetzt richten!

Berlin - Jetzt zählt's! Hertha BSC hat beim Hamburger SV (20.30 Uhr/Sat.1) noch eine allerletzte Chance den Abstieg doch noch zu verhindern. Chancen hatten sie genug, doch nach vier verballerten Matchbällen, sehen nicht wenige die Mannschaft von Felix Magath (68) in der zweiten Liga.

Viel bekam Oliver Christensen (23) im Hinspiel nicht auf seinen Kasten. Besonders ärgerlich, dass die Berliner durch ein "Eier-Tor" verloren haben.
Viel bekam Oliver Christensen (23) im Hinspiel nicht auf seinen Kasten. Besonders ärgerlich, dass die Berliner durch ein "Eier-Tor" verloren haben.  © AFP/Tobias Schwarz

Zu schwach war die Vorstellung der Berliner im Hinspiel. Zu konzept-, planlos und mutlos agierte der Bundesligist im eigenen Stadion. Und doch glaubt Magath noch an die Rettung: "Die Situation ist jetzt umgekehrt im Vergleich zum Donnerstag. Jetzt ist der HSV derjenige, der etwas zu verlieren hat. Jetzt ist der Druck beim HSV."

Dafür braucht es allerdings auch einen ganz anderen Auftritt. TAG24 zeigt, auf welche Hertha-Stars es jetzt ankommt.

Oliver Christensen

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Ein undankbareres Debüt hätte es für Oliver Christensen (23) kaum geben können. Mit kaum Spielpraxis in den Knochen sollte der Keeper beim Nerven-Duell den Kasten sauber halten. Beim Gegentor sah der Däne zwar etwas unglücklich aus, von einem Fehler wolle Magath aber nicht sprechen.

Er braucht den 23-Jährigen erneut. Marcel Lotka (20) wird auch das Rückspiel verpassen.

Dedryck Boyata

Herthas Kapitän war einer der ersten, der nach Schlusspfiff direkt in die Kabine geeilt ist - und das nicht zum ersten Mal. Auf dem Platz geht Dedryck Boyata (31) allerdings voran. Schon in der vergangenen Saison war auf dem Belgier Verlass. Und auch unter Magath ist der 31-Jährige einer der Konstantesten der letzten Wochen.

"Mit unserem Kapitän und Kempfer sind wir in der Innenverteidigung sehr gut aufgestellt. Sie werden einen wichtigen Aspekt darstellen", sagte Magath.

Kevin-Prince Boateng wohl zurück in die Startelf

Im Hinspiel noch auf der Bank, wird Kevin-Prince Boateng (35) in Hamburg wohl von Anfang an auf dem Rasen stehen.
Im Hinspiel noch auf der Bank, wird Kevin-Prince Boateng (35) in Hamburg wohl von Anfang an auf dem Rasen stehen.  © AFP/Christof Stache

Marvin Plattenhardt

Herthas Probleme im Spielaufbau sind nicht neu, wurden aber gegen den HSV wieder einmal offensichtlich. Die Blau-Weißen tun sich weiterhin unheimlich schwer, Chancen zu kreieren. Das Erfolgsrezept: Standards!

Die sind von Marvin Plattenhardt (30) eine echte Waffe. Allein beim 3:0 gegen die TSG 1899 Hoffenheim resultierten alle drei Treffer aus einem ruhenden Ball. "Das sind unsere Situationen. Der HSV weiß natürlich aus, dass unsere Standards sehr gefährlich sind."

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Jetzt soll Plattes linker Fuß den Hamburgern weh tun.

Kevin-Prince Boateng

Im Hinspiel saß Kevin-Prince Boateng (35) noch 90 Minuten lang auf der Bank. Im Rückspiel dürfte der Hertha-Rückkehrer wieder in der Startelf stehen. "Der Prince ist ein Finalspieler. Der weiß, wie das geht", sagte Magath. "Der kann so etwas. Und den braucht natürlich auch die Mannschaft beim Finale."

Schon bei den wichtigen Keller-Duellen gegen den FC Augsburg (1:0), VfB Stuttgart (2:0) und Arminia Bielefeld (1:1) war er ein entscheidender Faktor. "Mit Prince werden wir jemanden brauchen, der in der Offensive für Ordnung sorgt", hofft Magath im Angriffsspiel auf mehr Struktur.

Santiago Ascacibar wird zum großen Hoffnungsträger

Das Fehlen von Santiago Ascacibar hatte Magath bereits nach Schlusspfiff moniert. Beim HSV ist der Argentinier wieder dabei. Stevan Jovetic (32) könnte für mehr Torgefahr sorgen.
Das Fehlen von Santiago Ascacibar hatte Magath bereits nach Schlusspfiff moniert. Beim HSV ist der Argentinier wieder dabei. Stevan Jovetic (32) könnte für mehr Torgefahr sorgen.  © Andreas Gora/dpa, Marius Becker/dpa

Santiago Ascacibar

Die Ausgangslage ist klar: Hertha braucht einen Sieg. Am besten sogar mit zwei Toren Abstand. Für die Aufholjagd wird aber keine Stürmer, sondern ein Abräumer zum großen Hoffnungsträger. Santiago Ascacibar (25) verkörpert das Klischee "Wadenbeißer".

Die Gelb-Sperre hat der Argentinier abgesessen. "Mit Santi, der jetzt wieder zurückkommt, hat uns ein ganz wichtiger Mentalitätsspieler gefehlt. Er hat uns in den vergangenen Wochen sehr, sehr gut geholfen und war einer der überragenden Spieler in der Mannschaft", so Magath. Mit ihm erhofft sich der Übungsleiter mehr Kompaktheit und Kontrolle im Mittelfeld.

Stevan Jovetic

Für Magath dürfte Stevan Jovetic (32) so etwas, wie ein Neuzugang sein. Seit der Trainerfuchs an der Seitenlinie steht, hat er kaum gespielt. Bei seinem ersten Spiel unter dem erfahrenen Bundesligacoach musste Herthas Topscorer im Derby gegen den 1. FC Union Berlin (1:4) gleich wieder verletzt runter. Nun ist der Montenegriner wieder fit, auch wenn ihm im Hinspiel anzumerken war, dass er noch lange nicht bei 100 Prozent ist.

Seine Kreativität, Dribblings und Torgefahr können die Berliner dennoch gut gebrauchen. Seine Mannschaft wartet seit fast schon einen Monat auf ein Treffer aus dem Spiel heraus. Zuletzt war dies gegen beim 2:0 gegen den VfB der Fall. Der Torschütze: Ishak Belfodil (30). Der Algerier und der 32-Jährige harmonierten vor allem in der Hinrunde prächtig. Es wird höchste Zeit für ein Comeback von "Jovedil".

Titelfoto: AFP/Christof Stache, Andreas Gora/dpa, Marius Becker/dpa

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