Bobic macht Herthas Sturmhoffnung Kanga Mut: "Das Glück wird zurückkommen"

Berlin - Als Sturmhoffnung für etwa vier Millionen Euro von Young Boys Bern verpflichtet, fügte sich Wilfried Kanga (24) bei Hertha BSC eigentlich gut ein. Im zweiten Spiel nach seinem Wechsel stand der Angreifer prompt in der Startelf.

Wilfried Kanga (24) arbeitet extrem viel für die Mannschaft. In der Hinrunde gelangen ihm erst zwei Treffer.
Wilfried Kanga (24) arbeitet extrem viel für die Mannschaft. In der Hinrunde gelangen ihm erst zwei Treffer.  © Soeren Stache/dpa

Der 24-Jährige bringt eine neue Komponente ins Hertha-Spiel. Das Kraftpaket kann Bälle festmachen, lässt klatschen, sucht aber mit seiner Schnelligkeit auch selbst die Tiefe. Nur die Torausbeute lässt noch zu wünschen übrig.

Erst im zehnten Spiel platzte der Knoten. Beim 2:1 gegen den FC Schalke 04 erzielte der Franko-Ivorer den Last-Minute-Siegtreffer. Auch beim Heimsieg gegen den 1. FC Köln (2:0) trug er sich in die Torschützenliste ein.

Das macht insgesamt zwei Buden in 14 Spielen. Eine ausbaufähige Quote. Und wie das bei Stürmern nun mal ist, werden sie an Toren gemessen. Dabei ist Kanga viel mehr als das, weiß auch Manager Fredi Bobic (51).

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Vom Hertha-Boss gab es ein Extra-Lob: "Er arbeitet ohne Ende, gefühlt für drei. Das Glück wird zurückkommen - auch die Tore werden kommen", spricht ihm der 51-Jährige Mut zu und fordert weiter Geduld. "Viele Stürmer aus meinen anderen Stationen haben auch Zeit gebraucht. Manche ein halbes Jahr oder ein dreiviertel Jahr und dann sind sie explodiert. Da muss man das Vertrauen einfach geben."

Was er meint: Luka Jovic (24), Ante Rebic (29) oder André Silva (27) haben bei Eintracht Frankfurt auch nicht auf Anhieb funktioniert. Jovic netzte in der Hinrunde seiner Premierensaison nur zwei Mal, ließ in der Rückrunde aber sechs weitere Treffer folgen. In der nächsten Saison war er gar 17 Mal erfolgreich.

Fredi Bobic erwartet auch im Winter ein zähes Transferfenster

Fredi Bobic fordert Geduld und geht davon aus, dass sich mancher Neuzugang noch steigern wird.
Fredi Bobic fordert Geduld und geht davon aus, dass sich mancher Neuzugang noch steigern wird.  © Tom Weller/dpa

Ähnlich bei André Silva. Der Portugiese erzielte nach seinem Wechsel zur Eintracht in der Hinrunde "nur" drei Treffer, schraubte sein Torekonto am Ende aber noch auf zwölf Treffer hoch. Rebic, inzwischen bei AC Mailand unter Vertrag, gelang in seiner Premierensaison gar nur zwei Tore.

Und auch Kanga macht da weiter, wo er gegen Köln aufgehört hat. Er knipste sowohl im Wörthersee Cup gegen 1860 München, als auch bei den Testspielen gegen Ludwigsfelde (5:0) und beim 2:1 in Hannover. Nach dem Urlaub sollen auch in der Bundesliga weitere Treffer folgen.

Zuletzt wurde schon spekuliert, dass die Alte Dame im Sturm noch einmal nachlegen wird, was aber weniger mit Kanga zu tun hat, sondern viel mehr mit einem möglichen Abgang von Davie Selke (27). Große Hoffnungen sollten sich die Hertha-Fans aber nicht machen. Bobic rechnet damit, dass der Transfermarkt trotz WM weiter zäh bleibt.

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"Wir sind gerade in Deutschland sehr vorsichtig, weil wir alle die Nachwirkung noch spüren. Gerade die normalen Vereine. Bei uns ist es so, dass wir schon überlegen, was wir machen können. Wenn, dann wird es vielleicht eine kleine Veränderung geben."

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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