Dardai kritisiert Hertha-Stars: "Da muss man langsam Personen austauschen"

Berlin - Ein Nachmittag zum Vergessen für Hertha BSC. Schon vor dem Spiel verloren die Berliner ihren Stammkeeper. Tjark Ernst (20) musste mit muskulären Problemen passen. Haris Tabakovic (29) biss zwar nach seiner beim Aufwärmen erlittenen Verletzung auf die Zähne, blieb zur Pause aber in der Kabine.

Pal Dardai (47) fand im Anschluss deutliche Worte.
Pal Dardai (47) fand im Anschluss deutliche Worte.  © Marcus Brandt/dpa

Viel ausrichten konnte auch er in den 45 Minuten zuvor nicht. St. Pauli erteilte der Alten Dame gerade im ersten Durchgang eine Lehrstunde.

"Mit ein bisschen Quäntchen Glück hätte Pauli auch 3:0 führen können. Da hätten wir uns auch nicht beschweren können", sagte Pal Dardai (47) auf der Pressekonferenz. "Wir wollten nach vorne verteidigen, mit Tiefenstaffelung und aggressiver Zweikampfführung."

Davon war allerdings nichts zu sehen. "Wir hatten nicht mal eine Balleroberung, haben uns nicht rausgeschoben. Es war komplett gegen den Plan, wir hatten einen ganz anderen Plan", fand der Ungar schon bei Sky deutliche Worte und kritisierte seine Spieler.

Hertha und die immer gleichen Muster: "Das war einfach nicht gut verteidigt"
Hertha BSC Hertha und die immer gleichen Muster: "Das war einfach nicht gut verteidigt"

"Wenn ich höre, wir sind eine schnelle Mannschaft, muss ich immer ein bisschen Schmunzeln. Wir haben ein Riesen-Defizit bei der Handlungsschnelligkeit - auch in dieser Liga."

Was er meint: Gerade bei den Standards landen die 2. Bälle oft beim Gegner - so wie beim 0:1, der auch noch unglücklich abgefälscht wurde. "Wir reagieren viel zu spät und haben deswegen schon viele Tore kassiert. Das ist schmerzhaft."

Bei den Hertha-Stars lief speziell in der 1. Hälfte fast nichts zusammen.
Bei den Hertha-Stars lief speziell in der 1. Hälfte fast nichts zusammen.  © Marcus Brandt/dpa

Hertha in der 2. Halbzeit besser, aber weiter ohne Torgefahr

Dardai stellte zur Pause um, brachte Marton Dardai (22), Ibo Maza (18) und Derry Scherhant (21). Der Ball lief nun deutlich besser, richtige Torchancen erspielte sich Hertha gegen die Kiezkicker, die selbst einen Gang zurückschalteten, aber nicht. "Mit den Wechseln war es besser, aber wir müssen hier nicht darüber reden, das Spiel zu gewinnen."

Der Ungar hatte vor dem Spiel noch angekündigt, mit derselben Startelf, die auch die 2. Halbzeit in Braunschweig sowie gegen Kiel gespielt hat, auflaufen zu wollen. Gut möglich, dass nun der ein oder andere Stammspieler um seinen Platz zittern muss. "Jeden Montag sitzen wir bei der Analyse, und es immer das Gleiche. Da muss man langsam Personen austauschen, dann wird vielleicht nach vorne verteidigt."

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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