Drei Volltreffer, ein Flop: So schlagen sich die Neuzugänge von Hertha BSC

Berlin - Nach dem Abstieg war klar: Bei Hertha BSC muss etwas passieren. Sportdirektor Benjamin Weber (43) und Zecke Neuendorf (48) hatten alle Hände voll zu tun. Der Kader musste ordentlich umgekrempelt werden - und das mit leeren Kassen. Am Ende aber haben die Hertha-Bosse ganze Arbeit geleistet. TAG24 macht den Transfer-Check.

Sie suchen sich besonders gern: Herthas Flügelflitzer Fabian Reese (26, l.) und Top-Torjäger Haris Tabakovic (29).
Sie suchen sich besonders gern: Herthas Flügelflitzer Fabian Reese (26, l.) und Top-Torjäger Haris Tabakovic (29).  © Gregor Fischer/dpa

Toni Leistner (Volltreffer)

Sein Empfang war schwierig, doch das Transparent bzw. seine Union-Vergangenheit ist längst vergessen. Der 33-Jährige hat immer betont die Fans mit Leistung überzeugen zu wollen - und das tat er. Toni Leistner (33) ist der Fels in der Brandung. Der Kapitän musste gerade zu Beginn der Saison hinten den ein oder anderen Brand löschen.

Haris Tabakovic (Volltreffer)

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Derzeit durchlebt Haris Tabakovic (29, neun Saisontore) zwar eine Tor-Krise, doch wenn der Knoten erstmal geplatzt ist, sollten sich die Zweitligisten jetzt schon besser warm anziehen. Wenn Fluppe trifft, dann immer mindestens mit einem Doppelpack. Gegen Braunschweig gar dreifach.

Fabian Reese (Volltreffer)

Auch wenn Hertha BSC für Fabian Reese (26) nur eine Liebe auf den zweiten Blick war, gibt es derzeit kaum einen Spieler, der sich derart mit dem Verein und der Stadt Berlin identifiziert wie Reese. Der Flügelflitzer lässt es nicht nur auf dem Flohmarkt krachen: Er ist DER Unterschiedsspieler bei der Hertha. Das wissen die Blau-Weißen nicht erst seit der Gala gegen den HSV.

Berliner hoffen auf baldige Rückkehr von Jeremy Dudziak und Palko Dardai

Gustav Christensen (19) war zunächst noch für die Regionalliga vorgesehen, zeigte aber schon bei den Profis sein Potenzial.
Gustav Christensen (19) war zunächst noch für die Regionalliga vorgesehen, zeigte aber schon bei den Profis sein Potenzial.  © Uwe Anspach/dpa

Gustav Christensen (Potenzial nach oben)

Neben Reese kann auch Gustav Christensen (19) als so etwas wie ein Geschenk von Ex-Manager Fredi Bobic (51) betrachtet werden. Noch vor seinem Rauswurf tütete Bobic den Deal ein.

Zunächst für die U23 geholt, schaffte der Däne schnell den Sprung zu den Profis. Pal Dardai (47) ist ein Fan des 19-Jährigen. In seinen bislang neun Zweitliga-Einsätzen stand der Flügelflitzer bislang zweimal in der Startelf.

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Jeremy Dudziak (Treffer)

Er kann links, aber auch zentral und wird derzeit schmerzlich vermisst. Das Gute aber: Jeremy Dudziak (28) trainiert wieder. Der Linksverteidiger wird vermutlich im Winter-Trainingslager (7. bis 14. Januar) dabei sein und sich seinen Stammplatz zurückholen. Mit dem technisch versierten 28-Jährigen bekommt Herthas Spiel noch einmal eine neue Komponente.

Michal Karbownik (Licht und Schatten)

Dann müsste Michal Karbownik (22) seinen Platz links hinten jedoch wieder räumen. Herthas Königstransfer hat stark angefangen, dann aber auch stark nachgelassen. Zwischenzeitlich zog Dardai gar lieber auf links den gelernten Rechtsverteidiger Deyovaisio Zeefuik (25) vor. Eigentlich ist der 22-Jährige ohnehin als Rechtsverteidiger vorgesehen, dort aber lässt Jonjoe Kenny (26) derzeit nichts anbrennen.

Bouchalakis und Hussein noch keine Verstärkung für Hertha BSC

Mit Palko Dardai (24) kann Papa Pal wohl wieder sein favorisiertes Spielsystem spielen lassen.
Mit Palko Dardai (24) kann Papa Pal wohl wieder sein favorisiertes Spielsystem spielen lassen.  © Jacob Schröter/dpa

Smail Prevljak (Treffer)

Zusammen funktionieren Haris Tabakovic (29) und Smail Prevljak (28) leider (noch) nicht, wenn er aber gebraucht wird, ist der Bosnier da. In 15 Spielen, die meisten davon als Joker, erzielte der Goalgetter vier Buden.

Palko Dardai (Treffer)

Wie bei Dudziak wird auch Rückkehrer Palko Dardai (24) schmerzlich vermisst. Bei seinem Sohn zeigte sich Dardai, was das Trainingslager angeht, jedoch nicht ganz so optimistisch. Gebrauchen können die Berliner den 24-Jährigen allemal. Er ist einer, der auch mit dem Rücken zum Tor spielen kann. Das habe laut Dardai beim 0:0 gegen Osnabrück wieder einmal gefehlt.

Andreas Bouchalakis und Bilal Hussein (eher enttäuschend)

Erst spät verpflichtet hat sich Andreas Bouchalakis (30) zunächst gleich in die Startelf gespielt, doch der Grieche muss sich noch an die 2. Liga gewöhnen. Immer mal wieder sorgt er mit haarsträubenden Ballverlusten dafür, dass den Hertha-Fans das Herz in die Hose rutscht. So hat Pascal Klemens (18) derzeit den Rang abgelaufen. Der 30-Jährige saß die letzten fünf Spiele nur noch auf der Bank.

Bei Bilal Hussein (23) war es eher andersrum. Der Schwede, ebenfalls erst mitten in der Saison gekommen, war lange komplett Außen vor, scheint sich aber langsam immer besser zu akklimatisieren. Dem Spiel seinen Stempel aufdrücken konnte er aber noch nicht.

Anderson Lucoqui könnte Hertha wieder verlassen: Gersbeck prügelt sich aus dem Kasten

Marius Gersbeck hatte bei seiner Rückkehr große Chancen auf die Nummer eins, hat sich aber selbst ins Abseits gebracht.
Marius Gersbeck hatte bei seiner Rückkehr große Chancen auf die Nummer eins, hat sich aber selbst ins Abseits gebracht.  © Soeren Stache/dpa

Anderson Lucoqui (Flop)

Nur als Back-up gekommen - und das auch nur falls der Transfer von Wunschspieler Michal Karbownik (22) doch platzt - hat Anderson Lucoqui (26) schon jetzt keine Perspektive mehr. Für den 26-Jährigen reichte es nur zu einem 45-Minuten-Einsatz gegen Wiesbaden - am zweiten Spieltag. Seitdem stand er nur ein einziges Mal überhaupt mal wieder im Kader. Eine vorzeitige Trennung im Winter ist durchaus denkbar.

Marius Gersbeck (selbst verschuldet)

Sein Ausflug bzw. die daraus folgende Prügel-Attacke im Trainingslager beschäftigte Hertha BSC den ganzen Sommer über. Die Alte Dame wartete das Gerichtsverfahren ab und begnadigte Prügel-Keeper Marius Gersbeck (28) Anfang Oktober schließlich doch noch.

Zu einem Zweikampf im Tor wird es allerdings im Winter nicht kommen. Tjark Ernst (20) hat seine Chance genutzt. Er ist die klare Nummer eins, Gersbeck bleibt nur die Rolle des Ersatzmanns. Er weiß aber auch: Es hätte noch viel schlimmer kommen können.

Titelfoto: Gregor Fischer/dpa

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