Für Hertha BSC ist Kay Bernsteins (†43) Traum vom Pokalfinale jäh zerplatzt

Berlin - War der Druck zu groß? Hertha BSC hat am Mittwochabend nach einer 1:3 (0:2)-Pleite gegen den 1. FC Kaiserslautern den Sprung ins Halbfinale des DFB-Pokals verpasst. Damit ist auch der große Traum des plötzlich verstorbenen Präsidenten Kay Bernstein (†43) jäh zerplatzt.

"Wir Herthaner": Die Ostkurve liefert vor dem Anpfiff eine tolle Choreografie.
"Wir Herthaner": Die Ostkurve liefert vor dem Anpfiff eine tolle Choreografie.  © Soeren Stache/dpa

Der Abend im restlos ausverkauften Olympiastadion begann emotional. Die gesamte Ostkurve sorgte mit einer tollen Choreografie für Gänsehaut.

"Wir Herthaner" war mit weißer Schrift auf blauem Grund zu lesen. Dazu wurde auf den Videowänden ein Schwarz-Weiß-Foto des verstorbenen Präsidenten mit einem Zitat eingeblendet.

Bereits im Vorfeld der Partie richtete sich Bernsteins Witwe Eileen Bernstein-Rose mit einer rührenden Botschaft an die Fans. Sie war am Abend auch selbst im Stadion.

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Und es ging emotional weiter, denn auch die verstorbene Fußball-Legende Franz Beckenbauer (†78) wurde mit einer Schweigeminute geehrt, die in donnernden Applaus überging.

Hertha-Coach Pal Dardai überraschte mit einer Personalentscheidung, denn erstmals stand Marius Gersbeck nach dem Vorfall im Trainingslager zwischen den Pfosten der Berliner.

Hertha BSC hat gegen den 1. FC Kaiserslautern einen rabenschwarzen Pokalabend erwischt.
Hertha BSC hat gegen den 1. FC Kaiserslautern einen rabenschwarzen Pokalabend erwischt.  © Soeren Stache/dpa

Harmlose Herthaner chancenlos gegen eiskaltes Kaiserslautern

Der 1. FC Kaiserslautern kann über den Einzug ins Pokal-Halbfinale jubeln.
Der 1. FC Kaiserslautern kann über den Einzug ins Pokal-Halbfinale jubeln.  © Soeren Stache/dpa

Mit ein wenig Verzögerung - Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck musste nach dem Aufwärmen an der Wade behandelt werden - ging es dann endlich auf dem grünen Rasen zur Sache.

Die Gäste gingen bereits nach fünf Spielminuten durch einen Flachschuss von Jan Elvedi in Führung. Hertha war nach dem frühen Rückstand sichtlich geschockt und fand keine Antwort. Kurz vor der Pause legten die Gäste sogar noch nach. Ein Ballgewinn im Mittelfeld nutzten die roten Teufel in Person von Richmond Tachie, um ihren Vorsprung auszubauen - 0:2 (38. Minute)!

Zur Pause wechselte Dardai Heilsbringer Fabian Reese ein, der sein Comeback nach einer hartnäckigen Corona-Infektion gab. Er sorgte sofort für Schwung über die rechte Außenbahn und versuchte immer wieder seine Mitspieler im gegnerischen Strafraum einzusetzen.

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Allerdings ließen sich die Pfälzer nicht aus der Ruhe bringen und machten nach einem katastrophalen Fehlpass von Andreas Bouchalakis den Deckel drauf. Filip Kaloc nutzte das Geschenk nach 69 Minuten. Mit diesem Tiefschlag war der Kampfgeist der Alten Dame gebrochen. Reese sorgte in der Nachspielzeit nur noch für Ergebniskosmetik.

Erstmeldung vom 31. Januar, 22.07 Uhr. Aktualisiert um 22.48 Uhr.

Statistik zum DFB-Pokal-Viertelfinale zwischen Hertha BSC und dem 1. FC Kaiserslautern

Hertha BSC - 1. FC Kaiserslautern 1:3 (0:2)

Aufstellung Hertha BSC: Gersbeck - Kenny, Leistner, Kempf, Marton Dardai (46. Reese) - Zeefuik (46. Bouchalakis), Barkok, Karbownik - Niederlechner (62. Prevljak), Scherhant (62. G. Christensen) - Tabakovic

Aufstellung 1. FC Kaiserslautern: Krahl - J. Elvedi, Tomiak, Touré - Ronstadt (49. Zimmer), Kaloc, Niehues, Puchacz - Ritter (63. Opoku) - Tachie (63. Stojilkovic), Ache (85. Abiama)

Schiedsrichter: Matthias Jöllenbeck (Freiburg im Breisgau)

Zuschauer: 74.245 (ausverkauft)

Tore: 0:1 J. Elvedi (5.), 0:2 Tachie (38.), 0:3 Kaloc (69.), 1:3 Reese (90.+1)

Gelbe Karten: Tabakovic (1), Barkok (1) / Tachie (1)

Titelfoto: Soeren Stache/dpa (Bildmontage)

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