Hertha BSC setzt wichtiges Zeichen, aber verpennt Rekord gegen Magdeburg

Berlin - Hertha BSC hat bei der 0:2 (0:0)-Pleite gegen den 1. FC Magdeburg am Sonntag nicht nur den Sprung auf Platz drei, sondern auch den achten Sieg in Folge und die Einstellung des Klubrekords verpasst, der seit 1981 besteht.

Hertha BSC hat vor dem Spiel ein wichtiges Zeichen gegen Einsamkeit im Alter gesetzt.  © IMAGO / Matthias Koch

Das Spiel im Berliner Olympiastadion begann mit einem Novum, denn die Spieler haben diesmal nicht mit den üblichen Einlaufkindern den neuen Hybrid-Rasen betreten, sondern mit Senioren an ihrer Hand. Mit dieser Aktion will die Alte Dame ein Zeichen gegen Einsamkeit im Alter setzen.

Und dann ging es auch gleich munter los, denn die Hausherren hätten eigentlich bereits nach zwei Minuten in Führung gehen können, oder wohl eher müssen, wenn Fabian Reese die Kugel richtig getroffen hätte.

So blieb dem Tabellenletzten aus Magdeburg ein früher Rückstand erspart und es entwickelte sich ein chancenarmes Duell mit leichten Vorteilen für die Gäste.

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Mitte des ersten Durchgangs übernahmen die Blau-Weißen zunehmend die Kontrolle, nachdem die Magdeburger in der Spitze mehr als 70 Prozent Ballbesitz verbuchen konnten. Bis zur Pause blieb es aber ein müder Sonntagskick.

Das ist allerdings auch kein Wunder, denn beide Mannschaften erzielten den Großteil ihrer Treffer in der bisherigen Saison vornehmlich in der zweiten Hälfte, sodass noch Hoffnung für die 45.653 Fans im weiten Rund bestand.

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Deyovaisio Zeefuik (l.) und Alexander Nollenberger haben sich im ersten Durchgang auf ihrer Seite immer wieder intensive Duelle geliefert.  © Andreas Gora/dpa
Hertha-Coach Stefan Leitl musste seine Mannschaft in der Pause wachrütteln.  © Andreas Gora/dpa

Medizinischer Notfall überschattet zweiten Durchgang, Hertha pennt bei Eckball

Magdeburg hat die Herthaner mit einer schnell ausgeführten Ecke überrumpelt. Keeper Tjark Ernst (2.v.r.) schäumt vor Wut.  © Andreas Gora/dpa

Und die sollte sich auch erfüllen, denn beide Mannschaften kamen mit viel Schwung aus der Kabine. Die besseren Chancen hatten die Gäste, die Hertha-Keeper Tjark Ernst zu zwei guten Paraden zwangen. Für die Spree-Athener hatten Michael Cuisance und erneut Reese die Führung auf dem Fuß.

Nach 55 Minuten wurde es plötzlich mucksmäuschenstill im Olympiastadion: Grund war ein medizinischer Notfall im Hertha-Fanblock. Über mehrere Minuten herrschte eine gespenstische Atmosphäre in der riesigen Schüssel. Schließlich war der Hertha-Anhänger wieder ansprechbar und wurde von den Rettungskräften aus dem Stadion getragen.

In der 75. Minute pennte die Berliner Hintermannschaft dann kollektiv. Baris Atik fand nach einer schnell ausgeführten Ecke Alexander Nollenberger im Fünfer, der Ernst nach mehr als neun Stunden ohne Gegentreffer in der 2. Bundesliga per Direktabnahme überwinden konnte.

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Eine echte Schlussoffensive ließ die Leitl-Truppe zunächst vermissen und musste immer wieder auf die gefährlichen Magdeburger Konter aufpassen - Dariusz Stalmach scheiterte nach 85 Minuten am Pfosten.

In der neunminütigen Nachspielzeit kam dann aufseiten der Herthaner auch noch Pech dazu: Erst verhinderte Dominik Reimann mit einer Glanzparade den Ausgleich durch Linus Gechter, der anschließend auch noch mit seinem zweiten Kopfball aus kürzester Distanz am Aluminium scheiterte.

Kurz vor dem Abpfiff machte Rayan Ghrieb nach einem weiteren Patzer in der Berliner Hintermannschaft den Deckel drauf. Bitter: Für seinen Jubel-Sprung in den Stadiongraben kassierte der Joker seine fünfte Gelbe Karte.

Schiedsrichter Konrad Oldhafer zeigt Rayan Ghrieb die Gelbe Karte, weil der Torschütze zu ausgelassen gejubelt hat.  © Andreas Gora/dpa
Die Spieler von Hertha BSC bedanken sich bei den Fans in der Ostkurve für die Unterstützung.  © Andreas Gora/dpa

Statistik zum Spiel zwischen Hertha BSC und dem 1. FC Magdeburg

2. Bundesliga, 15. Spieltag

Hertha BSC - 1. FC Magdeburg 0:2 (0:0)

Aufstellung Hertha BSC: T. Ernst - Karbownik, Gechter, Kolbe, Zeefuik (81. Grönning) - Seguin (81. Thorsteinsson), Demme (65. K. Sessa) - Reese, Cuisance, Winkler (65. Krattenmacher) - Kownacki (75. Schuler)

Aufstellung 1. FC Magdeburg: Reimann - Musonda (71. Ghrieb), To. Müller, Geschwill, Nollenberger (82. Hercher) - Gnaka, F. Michel, Ulrich - Pesch (61. M. Breunig), Zukowski (70. Bockhorn), Atik (82. Stalmach)

Schiedsrichter: Konrad Oldhafer (Hamburg)

Zuschauer: 45.653

Tore: 0:1 Nollenberger (74.), 0:2 Ghrieb (90.+10)

Gelbe Karten: - / Pesch (1), Geschwill (4), Ghrieb (5)

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Tabelle 2. Bundesliga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 FC Schalke 04 15 20:8 34
2 SV 07 Elversberg 15 29:14 30
3 SV Darmstadt 98 15 26:15 29
4 SC Paderborn 07 15 22:16 29
5 Hannover 96 15 29:20 28
6 1. FC Kaiserslautern 15 27:18 26
7 Hertha BSC 15 17:12 26
8 Karlsruher SC 15 23:27 21
9 VfL Bochum 1848 15 21:20 19
10 SC Preußen Münster 15 21:24 19
11 1. FC Nürnberg 15 17:21 19
12 Arminia Bielefeld 15 26:23 17
13 Holstein Kiel 15 15:18 16
14 Eintracht Braunschweig 15 15:26 14
15 Fortuna Düsseldorf 15 13:25 14
16 SpVgg Greuther Fürth 15 22:39 14
17 SG Dynamo Dresden 15 21:29 13
18 1. FC Magdeburg 15 15:24 13

Die Tabelle der 2. Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Zweitliga-Meister und steigt in die 1. Bundesliga auf. Letzteres gilt auch für Rang 2. Platz 3 spielt mit dem drittletzten Rang der Bundesliga um Aufstieg oder Verbleib in Deutschlands höchster Fußball-Spielklasse.

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