Hertha BSC: So geht es nach dem Bobic-Beben bei der Alten Dame weiter

Berlin - Die Trennung von Fredi Bobic (51) wurde schon vor der erneuten Derby-Pleite von Hertha BSC gegen Union Berlin vorbereitet. Das erklärte Vereinspräsident Kay Bernstein (42) am Sonntag rund 17 Stunden nach der Bekanntgabe der Personalentscheidung.

Hertha-Präsident Kay Bernstein (42) hat am Sonntag bei einer Pressekonferenz die Gründe für die Trennung von Fredi Bobic dargelegt.
Hertha-Präsident Kay Bernstein (42) hat am Sonntag bei einer Pressekonferenz die Gründe für die Trennung von Fredi Bobic dargelegt.  © Andreas Gora/dpa

Diese sei nach dem 0:5 am Dienstagabend gegen den VfL Wolfsburg schon konkretisiert worden. Sie sei keine gegen Bobic, sondern für den Verein gewesen, meinte Bernstein, der einst als Ultra in der Fan-Kurve der Hertha gestanden hatte.

Bernstein betonte auch, dass es keinerlei Einfluss auf die Entscheidung gehabt habe, dass Bobic als Nachfolger von Oliver Bierhoff (54) beim Deutschen Fußball-Bund gehandelt worden war.

Der Vertrag mit Bobic, der bis Ende Juni 2024 datiert war und sich dem Vernehmen nach in Kürze um weitere zwei Jahre verlängert hätte, laufe nicht mehr weiter, sagte Bernstein.

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"Es ist ein mutiger Weg", sagte Bernstein, nachdem der ehemalige Akademieleiter Benjamin Weber (42) als neuer Sportdirektor vorgestellt worden war. Unterstützt werden soll dieser auch von Hertha-Ikone Andreas "Zecke" Neuendorf (47).

Kein Horst Heldt, kein Andreas Rettig: Urgestein Benjamin Weber ist neuer Sportdirektor bei Hertha BSC

Vereins-Urgestein Benjamin Weber (42) ist am Sonntag als neuer Sportdirektor von Hertha BSC vorgestellt worden.
Vereins-Urgestein Benjamin Weber (42) ist am Sonntag als neuer Sportdirektor von Hertha BSC vorgestellt worden.  © Andreas Gora/dpa

"Die meisten von euch haben sicher damit gerechnet, dass Horst Heldt hier sitzt, dass Andreas Rettig hier sitzt. Wir sind aber überzeugt von diesem Weg", sagte Bernstein.

Weber zeigte sich indes ein wenig überrascht über sein neues Engagement bei der Alten Dame: "Ich hätte nicht gedacht, dass ich so schnell zu meinem Verein zurückkomme", sagte der 42-Jährige, der vor knapp einem Jahr als Leiter der Nachwuchsakademie aufgehört hatte.

Insgesamt war er 18 Jahre für den Klub in verschiedenen Position tätig gewesen. Er habe nach der Zeit ein Stück weit abgeschaltet, aber auch viel hospitiert.

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"Ich habe den Weg gut wiedergefunden. Es war wie nach Hause zu kommen", sagte Weber, nicht ohne auf die großen Herausforderungen hinzuweisen.

Vereinsführung von Hertha BSC steht zu 100 Prozent hinter Coach Sandro Schwarz

Hertha-Coach Sandro Schwarz hat vom Verein volle Rückendeckung bekommen und muss vorerst nicht um seinen Job bangen.
Hertha-Coach Sandro Schwarz hat vom Verein volle Rückendeckung bekommen und muss vorerst nicht um seinen Job bangen.  © Soeren Stache/dpa

"Ich brenne drauf loszulegen", sagte der neue Sportdirektor und ergänzte mit Blick auf das Ende des Transferfensters am Dienstag: "Das ist natürlich ein Thema, da noch zu schauen, was möglich ist."

Dem Hertha-Präsidenten zufolge sei das Gespräch mit Bobic über die Trennung sachlich verlaufen. Trainer Sandro Schwarz (44), der vom vergangenen Sommer von Bobic geholt worden war, habe dagegen "durchaus überrumpelt reagiert.

Er brauchte eine Nacht, um drüber zu schlafen. Aber er sagt auch: Niemand ist größer als der Verein", so Bernstein über den Hertha-Coach, der nicht um seinen Job bangen muss.

"Ich habe dem Trainerteam unsere hundertprozentige Rückendeckung ausgesprochen", sagte der Vereinspräsident bei der Pressekonferenz am Sonntag. Zusammen mit Schwarz habe er am Sonntagmorgen auch die Spieler informiert.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa, Andreas Gora/dpa (Bildmontage)

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