Hertha BSC stolpert gegen Kellerkind: "Setze ich mich zu früh auf den Arsch"

Berlin/Bochum - Ende der Aufholjagd: Nach zuletzt zwei Siegen in Folge musste sich Hertha BSC am Samstagabend ausgerechnet bei Kellerkind VfL Bochum mit 2:3 geschlagen geben. Der Grund für die Pleite ist hausgemacht.

Toni Leistner (35, l.) hat vor dem 0:3 einen entscheidenden Zweikampf gegen Kontrahent Philipp Hofmann (32) verloren - es war nicht sein einziger Fehler.
Toni Leistner (35, l.) hat vor dem 0:3 einen entscheidenden Zweikampf gegen Kontrahent Philipp Hofmann (32) verloren - es war nicht sein einziger Fehler.  © Ulrich Hufnagel/dpa

"Ich finde, wir haben echt ein gutes Auswärtsspiel gemacht. Wenn man sich die Entstehung der Gegentore ansieht, muss man leider sagen, dass wir da schon unsere Karten mit drin hatten", konstatierte Stefan Leitl (48) auf der Pressekonferenz nach der Partie.

In der Tat fielen alle drei Gegentore nach eigenen Fehlern. Abwehrchef Toni Leistner (35) spielte dabei eine zentrale Rolle.

"Ich kann das heute schon auf meine Kappe nehmen. Beim 0:1 muss ich das Kopfballduell gewinnen, beim 0:2 setze ich mich zu früh auf den Arsch. Beim 0:3 war die Abstimmung zwischen mir und Tjark [Ernst, Anm. d Red.] nicht so gut", räumte der Innenverteidiger nach Abpfiff am Sky-Mikrofon ein.

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Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Michal Karbownik (24) den VfL unfreiwillig per Eigentor in Führung brachte und ausgerechnet Kapitän Fabian Reese (27) vor dem 0:2 ein fataler Ballverlust im Mittelfeld unterlief.

"Dementsprechend liegst Du dann 3:0 zurück was, glaube ich, den Spielverlauf insgesamt nicht widergespiegelt hat", stellte der Hertha-Coach fest.

Hertha-Coach Stefan Leitl lobt "tolle Moral" und ärgert sich über "unnötige Niederlage"

Stefan Leitl (48) war mit der Abwehrleistung seiner Mannschaft nicht zufrieden.
Stefan Leitl (48) war mit der Abwehrleistung seiner Mannschaft nicht zufrieden.  © Ulrich Hufnagel/dpa

"Dann tolle Moral der Mannschaft. Aber es sollte nicht sein, was für mich jetzt sehr, sehr bitter auch ist, weil ich empfinde es als unnötige Niederlage heute", so der 48-Jährige.

Erst nach dem 0:3 wachten die Berliner so richtig auf - zu spät, wie sich am Ende herausstellen sollte. Zwar stach Joker Luca Schuler (26) nach 72 Minuten unmittelbar nach seiner Einwechslung und Reese holte einen Elfmeter heraus, den er selbst verwandelte.

Am Ende verpasste Linus Gechter (21) aber, kurz vor Schluss die Aufholjagd per Lucky Punch zu krönen, sodass die Gäste aus Berlin unverrichteter Dinge den Heimweg antreten mussten.

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Leitl wollte seinen Kickern "auch nicht zu viele Vorwürfe machen". An "Emotionen, Leidenschaft, Intensität" habe es beiden Teams nicht gemangelt.

Er hoffte, eine ähnlich gute Offensivleistung auch im Heimspiel am kommenden Samstag (20.30 Uhr/Sky) gegen Fortuna Düsseldorf wieder auf den Platz zu bekommen, dann müsse seine Mannschaft nur noch "besser verteidigen".

Titelfoto: Ulrich Hufnagel/dpa (Bildmontage)

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