Hertha BSC verabschiedet sich trotz "Gehirnwäsche" endgültig vom Aufstieg

Berlin - Letzte Chance vertan: Hertha BSC muss sich nach der 2:3-Niederlage beim befreundeten Karlsruher SC endgültig aus dem Rennen um den Relegationsplatz verabschieden.

Hertha-Coach Pal Dardai (48) hat seine Truppe während der ersten Halbzeit lautstark dazu aufgefordert, Fußball zu spielen.
Hertha-Coach Pal Dardai (48) hat seine Truppe während der ersten Halbzeit lautstark dazu aufgefordert, Fußball zu spielen.  © David Inderlied/dpa

Den direkten Aufstieg hatten die Berliner sowieso längst abgehakt, doch Optimisten schielten immer noch mit einem Auge auf den dritten Platz, der zum Playoff mit dem 16. der Bundesliga berechtigt.

Auch darum forderte Coach Pal Dardai von seinen Spielern im Vorfeld der Begegnung den dritten Dreier in Folge - es wären in dieser Saison die ersten drei Siege in Serie gewesen. Die Pleite in Karlsruhe beendete die Siegesserie nun aber.

Zwar ist der Sprung auf den Relegationsrang bei vier ausstehenden Partien und elf Punkten Rückstand rein rechnerisch immer noch möglich, das würde allerdings voraussetzen, dass Fortuna Düsseldorf, die aktuell den begehrten dritten Tabellenplatz belegen, alle weiteren Spiele verlieren müsste.

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Davon ist jedoch nicht auszugehen, sodass der Hauptstadtklub sich jetzt in Ruhe auf mindestens ein weiteres Jahr in der 2. Bundesliga vorbereiten kann - ob mit oder ohne Coach Pal Dardai (48) wird sich im Sommer zeigen.

Haris Tabakovic schnürt gegen KSC achten Doppelpack der Saison

Haris Tabakovic (29) hatte am Ende wenig Grund zur Freude über seinen achten Doppelpack.
Haris Tabakovic (29) hatte am Ende wenig Grund zur Freude über seinen achten Doppelpack.  © Jan-Philipp Strobel/dpa

Dass ihnen ausgerechnet die Freunde vom KSC den "Gnadenstoß" versetzten, scheint dabei geradezu ironisch. Warum seine Kicker nichts Zählbares aus dem BBBank Wildpark mitnehmen konnten, war für den 48-Jährigen schnell ausgemacht.

"Die erste halbe Stunde war okay, dann haben wir angefangen, ein bisschen zu spekulieren", konstatierte er nach Spielschluss am Sky-Mikrofon. Besonders die Offensivabteilung bekam ihr Fett weg, die "defensiv nicht mitgemacht" habe.

Wohl auch deswegen war der Trainer in der ersten Hälfte lautstark an der Seitenlinie zu hören: "Leute, Fußball spielen", forderte er seine Mannschaft mit Nachdruck auf.

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"In der Halbzeit haben sie dafür eine Gehirnwäsche bekommen", scherzte Dardai und befand: "Die zweite Halbzeit war besser." Gereicht hat es am Ende dennoch nicht. Immerhin konnte Haris Tabakovic (29) seinen achten (!) Doppelpack der Saison schnüren und den Vorsprung an der Spitze der Torschützenliste ausbauen - ein schwacher Trost.

Überschattet wurde das "Freundschaftsspiel" von einem Notfall im KSC-Block: Ein Fan der Heim-Mannschaft stürzte von der Brüstung und musste von Sanitätern versorgt werden.

Titelfoto: Jan-Philipp Strobel/dpa, David Inderlied/dpa (Bildmontage)

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