Hertha BSC verschenkt Sieg gegen Mainz in Nachspielzeit: "extrem bitter"
Mainz/Berlin - Hertha BSC holt nach einem 1:1-Unentschieden den nächsten Punkt auf dem mühsamen Weg aus der Krise, lässt beim 1. FSV Mainz 05 in letzter Sekunde aber auch zwei Zähler liegen.
Sandro Schwarz (43) trat die Rückreise aus der alten Heimat etwas geknickt an. Mit der letzten Aktion das Gegentor bekommen zu haben, sei "extrem bitter", sagte der Trainer der Blau-Weißen nach dem Remis bei seinem Ex-Klub am Freitagabend. "Das fühlt sich brutal an."
Nach der Erfahrung aus der Vorwoche, in der die Berliner gegen Bayer 04 Leverkusen (2:2) ebenfalls in der Schlussphase noch den Ausgleich kassiert hatten, sogar noch mehr.
Fünf Punkte aus den vergangenen drei Bundesliga-Partien sind keine schlechte Bilanz für den Fast-Absteiger der Vorsaison. Nach dem 1:1 durch den eingewechselten Mainzer Anthony Caci (25) in der vierten Minute der Nachspielzeit fühlte es sich für die Herthaner aber so an, als müssten es zwei Zähler mehr sein.
Die 1:3-Niederlage im Stadtderby gegen den 1. FC Union Berlin zu Saisonbeginn hätte "besonders wehgetan", sagte Schwarz, als er ein erstes Zwischenfazit seiner seit Sommer währenden Amtszeit bei der Hertha ziehen sollte.
Hertha-Coach Sandro Schwarz will Last-Second-Remis gegen Mainz "nicht als Rückschlag werten"
"Danach haben wir, was leistungstechnisch und Inhalte angeht, sehr ordentliche Partien abgeliefert." In der einen oder anderen Phase sei man aber zu passiv gewesen. Da müsse man entsprechend kritisch sein.
Das galt auch für die Partie bei den in dieser Saison zu Hause noch sieglosen Mainzern. Nachdem sie die erste Hälfte weitgehend unter Kontrolle und durch einen Kopfball von Lucas Tousart (25) in der 30. Minute die Führung erzielt hatten, ließen sich die Herthaner in der zweiten Halbzeit auf den "Ringkampf" mit den Rheinhessen ein, wie Schwarz es formulierte. Die Quittung gab es in allerletzter Sekunde.
"Heute tut's weh, aber ich denke, das kann man nicht als Rückschlag werten", sagte Berlins Verteidiger Marc Oliver Kempf (27). Solch knappe Führungen künftig über die Zeit zu bringen, werde jetzt der "nächste Step" sein.
Der 27-Jährige war zur Pause angeschlagen ausgewechselt worden, gab mit Blick auf das kommende Heimspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim am 2. Oktober (15.30 Uhr/DAZN) aber Entwarnung. Die soll aus Berliner Sicht dann weniger schmerzhaft verlaufen als das Spiel am Freitagabend.
Titelfoto: Thomas Frey/dpa (Bildmontage)