Berlin - Was soll es diesmal sein? Schlecht gespielt, aber drei Punkte oder wie in den Wochen zuvor ein Lob für die gute Leistung mit noch ausbaufähiger Punkteausbeute? Hertha BSC will nach dem Last-Minute-Sieg gegen den FC Schalke 04 (2:1) nicht nachlassen.

Lange hielt die Freude über den ersten Heimsieg der Saison ohnehin nicht an. "Das war jetzt nicht so das Gefühl, dass dann jetzt diese pure Erleichterung zu spüren war", richtete Sandro Schwarz (44) den Blick auf den nächsten Gegner.

Auf sein Team wartet die nächste schwere Aufgabe. Es geht zu Werder Bremen (20.30 Uhr/DAZN). "Das wird ein Spiel werden, was sehr kampfbetont sein wird", so Schwarz.

Bilanz:

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An das letzte Spiel im Bremer Weserstadion dürften sich die Berliner noch gut erinnern. Hertha siegte zum Bundesliga-Auftakt mit 4:1. Ein seltener Erfolg. Ganze 14 Jahre musste der Hauptstadtklub auf einen Dreier aus Bremen (neun Niederlagen, drei Unentschieden) warten.

2006 siegten die Gäste mit 3:0. Den Dosenöffner gab damals ein gewisser Kevin-Prince Boateng (35). Der Routinier ist wieder fit und dürfte zumindest wieder im Kader stehen.

Form:

Eigentlich schob kurios, dass es bei einer eher durchwachsenen Leistung gegen Schalke zu drei Punkten gereicht hat. Die Berliner hatten schon deutlich besser gespielt, doch was nützt einem das Lob von allen Seiten, wenn einem am Ende die Punkte fehlen. Sechs Spiele lang musste Hertha auf einen Sieg warten, waren dabei aber mindestens auf Augenhöhe.

Werder steht als Aufsteiger mit 15 Punkten aus elf Spielen gut da, zuletzt ist das Team von Ole Werner aber aus dem Tritt gekommen. Sie kassierten gleich drei Niederlagen nacheinander - inklusive Pokal-Aus in Paderborn.

Personal:

Die Rückkehr von Filip Uremovic (25) kommt nach dem Ausfall von Marton Dardai (20) gerade rechtzeitig. Schwarz wollte sich zwar nicht in die Karten schauen lassen, aber gleich zurück in die Startelf wird es für den Kroaten wohl nicht gehen. Dafür machte sein Vertreter Agustin Rogel (25) einen zu guten Job.

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Besonders bitter ist es wiederum für Kelian Nsona (20). Der Franzose, im Winter mit einem Kreuzbandriss nach Berlin gekommen, wurde am Mittwoch am Knie operiert. Wie lange er ausfällt, ist noch unklar. Auch Jessic Ngankam (22) muss am Freitag passen.

Spieler im Fokus

Endlich hat er seinen Treffer - und dann auch noch ein ganz wichtiger. Das erste Bundesligator von Wilfried Kanga (24) bescherte Hertha BSC den wichtigen Heimtreffer. Am liebsten hätte der Neuzugang von Youngs Boys Bern wohl die ganze Ostkurve umarmt, musste aber vor dem Graben Halt machen.

In Westend hofft man, dass nun endgültig der Knoten geplatzt ist. Ob er aber mit Vorlagengeber Stevan Jovetic (32) wieder zusammen wirbeln darf, wird sich zeigen. "Beide haben es gut gemacht. Ein sehr gutes Zusammenspiel, Joves direkter Pass in die Tiefe und Willi mit einem Top-Laufweg", freute sich Schwarz über das Sturmduo.

Kurioses

Bei den letzten beiden Aufeinandertreffen trug sich Davie Selke jeweils in die Torschützenliste ein - damals allerdings noch im grün-weißen Trikot. Nur weil Werder am Saisonende noch abstieg und deshalb die Kaufpflicht nicht griff, kickt der 27-Jährige wieder in der Hauptstadt. Er musste zurück nach Berlin, wurde zwar wärmsten empfangen, spielt aber auch in dieser Saison sportlich meist nur eine Nebenrolle.

In der Bundesliga reichte es nur für einen einzigen Startelfeinsatz - bei der Derby-Pleite gegen Union. "Aktuell ist es einfach so, dass es Jovetic in den ersten Spielen im 4-3-3 sehr gut gemacht hat als Neuner und jetzt auch Willi Kanga, der die Situation sehr gut genutzt hat", deutet Schwarz bereits an, dass er bei seiner Rückkehr zunächst wohl nur auf der Bank sitzen wird.

Dennoch finde ich, dass er eine Wichtigkeit hat in der Gruppe, auf dem Trainingsplatz, in der Kabine", so Schwarz über Selke. "Er pusht die Jungs von außen."

Auch auf Bremer Seite finden sich gleich zwei Spieler, für die das Spiel ein besonderes ist: Mitchell Weiser (28) und Niklas Stark (27). Weiser spielte drei Jahre lang, zwischen 2015 und 2018 für Hertha BSC, Stark blieb gar ganze sieben Jahre dem Hauptstadtklub treu. Nach 199 Pflichtspielen für die Blau-Weißen trifft der Verteidiger erstmals auf seine alte Liebe.