Herthas Last-Minute-Dilemma: "Das kotzt mich an"

Berlin - Werder Bremen ist und bleibt Herthas Angstgegner Nummer eins. Von den letzten 16 Duellen konnte Hertha BSC nur ein einziges gewinnen. Und auch am Freitagabend gab es mal wieder ordentlich Frust. Durch das späte 1:0-Siegtor von Niclas Füllkrug (29) bleiben die Berliner im Tabellenkeller stecken.

Für Herthas Marc Oliver Kempf (27, l.) und Jean-Paul Boëtius (28) war in Bremen wieder einmal nichts zu holen.
Für Herthas Marc Oliver Kempf (27, l.) und Jean-Paul Boëtius (28) war in Bremen wieder einmal nichts zu holen.  © Carmen Jaspersen/dpa

Eigentlich deutete alles auf ein leistungsgerechtes 0:0 hin. Es war kein schönes Spiel. Viele Unterbrechungen und die kleinliche Linie des Schiedsrichters ließen besonders in der 2. Hälfte einen Spielfluss kaum zu.

So war es fast schon bezeichnend, dass eine Standardsituation und eine Bogenlampe das Spiel entschied. Füllkrug nickte die Kugel über Oliver Christensen (23) hinweg genau in den Knick. Sein WM-Traum lebt weiter.

"Bei Füllkrug läuft es grad, dass der dann auch noch hinten reinfällt. Das kann man natürlich besser verteidigen, am Schluss wäre ein 0:0 aber gerecht", sagte Marco Richter (24) bei DAZN. "Fühlt sich für uns sehr scheiße an. Wir fahren jetzt mit null Punkten nach Hause."

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Noch deutlicher drückte sich Kapitän Marvin Plattenhardt (30) aus: "Es kotzt mich an. Beide Mannschaften haben viel gekämpft und viel gewühlt", so die Einschätzung des Linksverteidigers. "Am Ende kassieren wir so ein Eiertor und stehen mit leeren Händen da. Das ist ärgerlich."

Auch Hertha-Trainer Sandro Schwarz (44) dürfte sich mehr über den späten Nackenschlag, als über die Becherwürfe der Bremer Fans in Richtung Hertha-Bank geärgert haben. Der Füllkrug-Kopfball war schon das fünfte Gegentor in der Schlussphase. In vier Fällen mit Folgen.

Hertha BSC kassiert erneut Nackenschlag in der Schussphase

Gab der Hauptstadtklub gegen Bayer 04 Leverkusen (2:2), in allerletzte Sekunde beim 1. FSV Mainz 05 (1:1) oder gegen den SC Freiburg (2:2) noch den Sieg aus der Hand, stehen sie diesmal mit leeren Händen da. Hertha schafft es einfach nicht das Spiel über die Runden zu bringen. Lediglich gegen Schalke schlug die Alte Dame selbst noch spät zurück.

In Bremen fand die Mannschaft keine Antwort. Einen Zusammenhang wollte Schwarz nach der Serie an späten Gegentoren aber nicht erkennen. "In der Situation wurde ein Freistoß in unserer Hälfte schnell ausgeführt. Wir hatten keinen Druck auf den Ball und somit Bremen die bessere Position bei der Flanke. Dann waren wir 15 Meter vor dem Tor in der Tat nicht konsequent genug."

Titelfoto: Carmen Jaspersen/dpa

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