Herthas schwierige Vorbereitung: Dardai hat nur einen Wunsch!

Berlin - Premiere auf dem Schenckendorffplatz! Erstmals seit seiner Wahl zum Präsidenten beobachte Kai Bernstein (42) das Geschehen auf dem Trainingsplatz aus nächster Nähe auf dem Rasen. Zusammen mit Benjamin Weber (43) und Andreas Zecke Neuendorf (48) konnte er neben einem auffälligen Fabian Reese (25) unter anderem die Rückkehr von Myziane Maolida (24) begutachten.

Myziane Maolida (24) gilt bei Hertha BSC als Verkaufskandidat.
Myziane Maolida (24) gilt bei Hertha BSC als Verkaufskandidat.  © Daniel Reinhardt/dpa

Der Franzose verbrachte die Rückrunde in seiner Heimat, konnte aber auch dort nicht glänzen. Im Grunde genommen verlief die Leihe zu Stade Reims ähnlich wie zu Beginn bei Hertha BSC: stark angefangen, stark nachgelassen. Bis auf sein Premierentor im zweiten Spiel lief für den Flügelflitzer auch in der Ligue 1 nicht viel zusammen.

Und doch ist der 24-Jährige ein gutes Beispiel. Denn die Vorbereitung bleibt nur wenige Tage nach Trainingsbeginn kompliziert. Fünf Wochen vor Saisonstart ist der Kader eine Großbaustelle. Wer von den Hertha-Stars, die am heutigen Donnerstag auf dem Trainingsplatz standen, auch noch nach dem Deadline Day am 1. September dabei sein werden, weiß niemand.

Jonjoe Kenny (26) will weg, ebenso Marc Oliver Kempf (28), Stammkeeper Oliver Christensen (24) könnte Hertha gen England verlassen und Tolga Ciğerci (31) ist sich mit Ex-Klub Ankaragücü angeblich schon einig.

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Maolida, einst von Pal Dardai (47) als Fantasiespieler bezeichnet, gilt eigentlich als Verkaufskandidat. Der 24-Jährige könnte den Verein bei einem passenden Angebot wohl verlassen. Läuft es schlecht, könnte der Flügelflitzer aber auch bleiben.

Hertha BSC muss erst Spieler verkaufen

Pal Dardai (47) achtet genau darauf, wer mitzieht und wer nicht. Dodi Lukebakio (25) soll verkauft werden.
Pal Dardai (47) achtet genau darauf, wer mitzieht und wer nicht. Dodi Lukebakio (25) soll verkauft werden.  © Soeren Stache/dpa

Die Rufe nach Verstärkungen werden zwar zunehmend lauter, Hertha aber muss erst verkaufen, bevor sie auf dem Transfermarkt zuschlagen können. Es fehlen nur allein die Angebote. Beschweren über die verzwickte Situation wird sich Dardai aber gewohnt nicht.

"Ich fange als Trainer jetzt nicht an zu heulen. Wenn die Mannschaft willig und bissig ist, dann wird es schneller als sonst gehen. Das Schöne ist: Die Jungs kennen mich", so der Übungsleiter in einer Medienrunde. "Wenn einer die Hand hebt und sagt: 'Ich will nicht mehr für Hertha BSC laufen' ... Perfekt. Dann kommt der nächste, der das will."

Einen Wunsch hätte der Ungar dann aber doch noch: Beim Trainingslager in Österreich hätte der 47-Jährige zumindest das Gerüst gerne beisammen. "Damit wir einige Dinge - Taktisch offensiv, taktisch defensiv, Pressing, Gegenpressing - einstudieren können."

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Viel Zeit bleibt nicht mehr. Vom 12. bis 21. Juli reist die Alte Dame nach Zell am See. Es bleibt in Charlottenburg kompliziert und eine Geduldsfrage.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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