Nächster Hertha-Hammer: Geht's der Alten Dame jetzt an die Wäsche?

Berlin - Hertha BSC hat erst kürzlich von der Deutschen Fußball Liga (DFL) die Lizenz für die 2. Bundesliga erteilt bekommen, da bahnt sich schon der nächste Hammer an und der ist nicht nur wörtlich zu nehmen, denn der Verein kommt offenbar tatsächlich unter den Hammer.

Durch die Pleite von Josh Wanders (55, M.) Investmentgesellschaft 777 Partners, hier im Bild mit dem verstorbenen Hertha-Präsidenten Kay Bernstein (†43, l.) und dem ehemaligen Geschäftsführer Thomas E. Herrich (61), kommen die Hertha-Anteile unter den Hammer. (Archivfoto)
Durch die Pleite von Josh Wanders (55, M.) Investmentgesellschaft 777 Partners, hier im Bild mit dem verstorbenen Hertha-Präsidenten Kay Bernstein (†43, l.) und dem ehemaligen Geschäftsführer Thomas E. Herrich (61), kommen die Hertha-Anteile unter den Hammer. (Archivfoto)  © Andreas Gora/dpa

Zumindest die 78,8 Prozent der Hertha-Anteile, die einst der bankrotten Investmentgesellschaft 777 Partners gehörten. Die sollen nämlich bereits am heutigen Freitag in New York City versteigert werden, wie das norwegische Investigativ-Portal Josimarfootball berichtete.

Um 10 Uhr Ortszeit soll die Auktion in den Büroräumen der renommierten Anwaltskanzlei Cadwalader, Wickersham & Taft LLP im Big Apple über die Bühne gehen. Qualifizierte Gebote können aber auch via Zoom abgegeben werden.

Nach der Pleite von 777 Partners hatte zunächst die New Yorker Versicherungsgesellschaft Advantage Capital Holdings LLC (A-CAP) das Sagen bei den Fußball-Partnern von 777 übernommen, aber auch diesem Unternehmen drohen jetzt Klagen wegen Betrugs und Geldwäsche.

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Dennoch kommt diese kurzfristige Versteigerung der Anteile offenbar auch für die Verantwortlichen bei der Alten Dame überraschend. Präsident Fabian Drescher (42) hatte bei der Mitgliederversammlung Ende Mai noch verkündet, dass es keine Signale für eine kurzfristige Veräußerung der Anteile gebe.

Bekommt Hertha BSC jetzt einen neuen Besitzer?

Müssen sich die Hertha-Fans kurzfristig auf einen neuen Besitzer einstellen?
Müssen sich die Hertha-Fans kurzfristig auf einen neuen Besitzer einstellen?  © Soeren Stache/dpa

Die unerwartete Auktion macht zunächst auch die Pläne zunichte, die Anteile selbst zurückzukaufen - Überlegungen sollen diesbezüglich bereits bei den Blau-Weißen angestrengt worden sein.

Die Versteigerung muss aber nicht zwangsläufig bedeuten, dass der Hauptstadtklub einen neuen Besitzer bekommt, denn auch A-CAP selbst könnte ein "Credit Bid" abgeben und sich damit die Anteile weiter sichern, wie bei Josimar erläutert wird.

Für ein solches Vorgehen spreche die kurzfristige Ansetzung der Auktion, zumal die Versteigerung bislang auch nicht an die große Glocke gehangen wurde. Zudem habe A-CAP das Recht, den Verkauf ohne Vorankündigung abzusagen oder zu verschieben.

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Letztendlich hat hierbei sowieso der Berliner Sport Club das letzte Wort, da bei einem möglichen Besitzerwechsel ein Vetorecht vorliegen soll. Immerhin wäre bei einem Verkauf das Trump'sche Worst-Case-Szenario abgewendet.

Die Versteigerung betrifft im Übrigen nicht nur die Spree-Athener, denn auch die 777-Anteile an den Klubs FC Sevilla, CR Vasco da Gama, Standard Lüttich, CFC Genua und Red Star Paris sollen unter den Hammer kommen.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa, Andreas Gora/dpa, Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa (Bildmontage)

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