Nicht Demme: Er war Herthas wahrer Pokal-Held

Berlin - Nach dieser Leistung steht Stefan Leitl (48) vor einem Luxusproblem. Diego Demme (33) lieferte ein wahres Bewerbungsschreiben für weitere Startelfeinsätze ab. Endlich konnten die Fans sehen, warum Hertha BSC so lange auf ihren Wunschtransfer gewartet hat.

Diego Demme (33) zeigte sein bislang bestes Spiel.  © Andreas Gora/dpa

Beim Pokal-Erfolg gegen Elversberg zeigte Demme sein bislang bestes Spiel im Hertha-Dress. Der 33-Jährige war überall zu finden - defensiv und offensiv.

Als Anspielstation Nummer eins wusste Demme zu jeder Zeit, wann er das Spiel beruhigen oder beschleunigen sollte - so wie beim 1:0, als er Michaël Cuisance (26) mit dem ersten Kontakt mustergültig in Szene gesetzt hatte.

"Wir haben einen überragenden Ballgewinn. Den Pass spielt auch nicht jeder", lobte auch sein Coach. Beinah wäre dank Demme fast eine Kopie des 1:0 gefallen. Wieder hebelte der Deutsch-Italiener die Abwehr aus, Sebastian Grönning (28) aber ließ sich noch einfangen.

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Auch weil sein Handspiel unbemerkt blieb, kann man ihn getrost als Matchwinner betrachten. "Ich habe ihn sehr gut gesehen", bemerkte Leitl. Einer aber zeigte laut Leitl eine noch bessere Leistung: Marton Dardai (23).

"Für mich war Marton in den letzten beiden Spielen der mit Abstand beste Feldspieler. Er hat einen großartigen Job gemacht", lobte der Übungsleiter.

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Marton Dardai (23) hat sich aus dem Formloch herausgekämpft.  © Andreas Gora/dpa

Marton Dardai kein Unsicherheitsfaktor mehr

Arme hoch: Marton Dardai hatte hinten die perfekte Sicht auf das 1:0.  © Andreas Gora/dpa

Kurios: Im Ligaspiel Ende August stand Dardai noch sinnbildlich für Herthas Niedergang, als er das 0:1 verschuldete. Doch der Ungar ist längst kein Unsicherheitsfaktor mehr. Stück für Stück hat sich der Abwehrspieler aus seinem Formloch herausgekämpft. Statt Wackelkandidat ist Dardai ein Sicherheitsgarant.

Zusammen mit Linus Gechter (21) nahm er Elversberg-Überflieger Younes Ebnoutalib (22) komplett aus dem Spiel, bereitete zudem per Kopfballverlängerung das 2:0 vor.

"Marton wusste von Anfang an, welchen Support er auch von mir bekommt, weil ich ihn als fantastischen Spieler sehe", erklärte Leitl. "Er ist immer noch ein junger Spieler, das darf man nicht vergessen. Er hat sicher noch die eine oder andere Schwankung in seinen Leistungen."

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In den letzten Wochen aber geht die Leistungskurve steil nach oben. Das soll auch am Samstag gegen Dynamo Dresden der Fall sein. Diego Demme wiederum droht trotz der Top-Leistung die Bank. Das Jobsharing mit Paul Seguin (30) geht nach dem Schwindel-Rückfall und der langen Zwangspause weiter.

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