HSV-Kapitän Schonlau gibt sich die Schuld am Derby-Fiasko: "Das ist mein Ding"

Hamburg - So hatte er sich das bestimmt nicht vorgestellt: Sebastian Schonlau (28), Kapitän des Hamburger SV, erlebte beim 0:3 im Stadtderby gegen den FC St. Pauli einen Abend zum Vergessen.

HSV-Kapitän Sebastian Schonlau (28, vorne) sah im Stadtderby gegen den FC St. Pauli früh die Rote Karte und gab sich anschließend die Schuld an der Niederlage.
HSV-Kapitän Sebastian Schonlau (28, vorne) sah im Stadtderby gegen den FC St. Pauli früh die Rote Karte und gab sich anschließend die Schuld an der Niederlage.  © Marcus Brandt/dpa

Bereits nach 28 Minuten war der Arbeitstag für den Innenverteidiger gelaufen: Schiedsrichter Deniz Aytekin (44) zeigte ihm nach einer Notbremse gegen Etienne Amenyido (24) die Rote Karte.

Eine vertretbare Entscheidung - das sah auch der Unglücksrabe so: "Den Platzverweis kann man geben", urteilte der 28-Jährige nach Spielende und ging anschließend hart mit sich selbst ins Gericht.

"Es ist meine Verantwortung, ich schließe in der Szene nicht früh genug. Ich will die Chance noch verhindern, muss aber wegbleiben. Das ist mein Ding", gab der Abwehrspieler selbstkritisch zu Protokoll.

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Die Schuld für die krachende Niederlage gaben ihm seine Teamkollegen aber trotzdem nicht: "Wir gewinnen zusammen und verlieren zusammen. Jeder von uns hätte wie Bascho versucht, die Situation noch zu retten", unterstrich Jonas Meffert (28) exemplarisch.

Schonlau selbst machte sich jedoch sehr wohl für das HSV-Fiasko im Millerntor-Stadion verantwortlich: "Das war die Schlüsselszene des Spiels. Im Elf-gegen-elf hätte das mit Sicherheit anders ausgesehen", argumentierte er.

Sebastian Schonlau offenbart im Derby erneut große Geschwindigkeitsdefizite

Zwar befand Coach Tim Walter (46) kurioserweise, dass seine Mannschaft das Duell "auch mit zehn Mann im Griff gehabt" hätte, die Wirklichkeit sah jedoch anders aus: Gerade in der zweiten Halbzeit war es ein Spiel auf ein Tor - das des HSV.

Mit der Roten Karte erwies Kapitän Schonlau seinem Team nicht nur einen Bärendienst, die Szene stellte auch mal wieder unter Beweis, dass der Innenverteidiger große Geschwindigkeitsdefizite hat.

Angesichts dessen ist es fast schon erstaunlich, dass die Hanseaten sowohl in der vergangenen als auch bis zum Derby in der aktuellen Saison die beste Defensive der Liga stellten. Gegen St. Pauli war von dieser ziemlich wenig zu sehen.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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