HSV: Krise statt Euphorie – jetzt kommt auch noch ein Aufsteiger

Hamburg - Am 20. Februar wurde Steffen Baumgart als neuer Trainer des HSV vorgestellt. Viele Fans zeigten sich begeistert und waren überzeugt, dass der Aufstieg mit dem 52-Jährigen endlich gelingen werde.

HSV-Coach Steffen Baumgart (52) wurde zu Beginn als Heilsbringer gefeiert, jetzt muss er die Rothosen aus einer handfesten Krise herausführen.
HSV-Coach Steffen Baumgart (52) wurde zu Beginn als Heilsbringer gefeiert, jetzt muss er die Rothosen aus einer handfesten Krise herausführen.  © Roland Weihrauch/dpa

Doch drei Wochen und drei Spiele später ist von der Euphorie rund um den Volkspark so gut wie nichts mehr zu spüren - der gebürtige Rostocker muss bereits nach so kurzer Zeit mit seiner ersten handfesten Krise bei den Hanseaten fertig werden.

Nach dem geglückten, aber wenig glanzvollen Debüt gegen die SV Elversberg (1:0) folgten zwei ernüchternde und verdiente Pleiten gegen den Tabellenletzten VfL Osnabrück (1:2) und Aufstiegskonkurrent Fortuna Düsseldorf (0:2).

Gerade nach der Niederlage gegen die Rheinländer machten die HSV-Fans ihrem Unmut Luft: im Stadion mit einem gellenden Pfeifkonzert und im Netz mit Schimpftiraden, insbesondere gegen Sportvorstand Jonas Boldt (42).

HSV und St. Pauli liefern sich irres Duell: Rückblick auf das vielleicht beste Derby ever
HSV HSV und St. Pauli liefern sich irres Duell: Rückblick auf das vielleicht beste Derby ever

Angesichts von bereits zehn Punkten Rückstand auf den FC St. Pauli und deren fünf auf Holstein Kiel scheint der direkte Aufstieg kein realistisches Ziel mehr zu sein. Dazu kommt, dass die Verfolger den drittplatzierten Rothosen im Nacken sitzen.

Sollten die Hamburger am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) gegen den SV Wehen Wiesbaden nicht gewinnen oder gar verlieren, könnten mit Düsseldorf, Hannover 96 und dem SC Paderborn 07 gleich drei Klubs in der Tabelle vorbeiziehen.

HSV: Bilanz gegen die Aufsteiger ist in dieser Saison erschreckend

Das Selbstvertrauen der HSV-Profis dürfte nach den jüngsten Auftritten nicht sonderlich groß sein. Wie groß ist auf der anderen Seite die Angst, zu versagen?
Das Selbstvertrauen der HSV-Profis dürfte nach den jüngsten Auftritten nicht sonderlich groß sein. Wie groß ist auf der anderen Seite die Angst, zu versagen?  © Christian Charisius/dpa

Was nach viel Konjunktiv klingt, ist gar nicht so abwegig. Während es die Konkurrenten allesamt mit akut abstiegsgefährdeten Gegnern zu tun bekommen, empfängt der ehemalige Bundesliga-Dino mit Wiesbaden einen Aufsteiger, der eine grundsolide Saison spielt.

In der Vergangenheit taten sich die Hanseaten gegen die vermeintlichen "Kleinen" bekanntlich sehr oft sehr schwer. Auch in dieser Saison holten sie gegen die drei Aufsteiger von 15 möglichen Punkten nur vier - eine erschreckende Bilanz.

Während Wiesbaden beim Gastspiel in Hamburg rein gar nichts zu verlieren hat, sind die Hausherren fast schon zum Siegen verdammt.

HSV: Robert Glatzel sagt Trainer nichts von übler Nacht - und liefert dann ab
HSV HSV: Robert Glatzel sagt Trainer nichts von übler Nacht - und liefert dann ab

Das Selbstvertrauen der HSV-Profis dürfte nach den jüngsten Auftritten nicht sonderlich groß sein. Die Angst, mal wieder zu versagen, hingegen schon.

Titelfoto: Roland Weihrauch/dpa

Mehr zum Thema HSV: