HSV-Profi schreibt unrühmliche Bundesliga-Geschichte

Hamburg - Darauf hätte er gerne verzichtet! HSV-Profi Immanuël Pherai (24) hat am Sonntag mit seinem Platzverweis bei der 1:4-Niederlage beim 1. FC Köln Bundesliga-Geschichte geschrieben. Die Sperre schmerzt gleich doppelt.

HSV-Profi Immanuël Pherai (24, vorne) räumte mit voller Wucht Gegenspieler Kristoffer Lund (23) ab.
HSV-Profi Immanuël Pherai (24, vorne) räumte mit voller Wucht Gegenspieler Kristoffer Lund (23) ab.  © IMAGO / Nordphoto

Pherai war erst in der 77. Minute eingewechselt worden, zwei Minuten später musste er den Rasen schon wieder verlassen. Noch nie war ein Bundesliga-Spieler nach seiner Einwechslung so schnell vom Platz geflogen. Zudem lagen zwischen beiden gelben Karten gerade einmal 42 Sekunden.

"Diesen Bundesliga-Rekord wollte ich nun wirklich nicht haben", gestand der 24-Jährige in einem vereinseigenen Interview. "Das ist echt Scheiße."

Seine erste gelbe Karte nach einem Foul an Denis Huseinbašić (24) konnte er noch nachvollziehen, auch wenn er erst eine Minute auf dem Platz stand. "Aber die zweite gelbe Karte war absolut bitter", so Pherai. Der Mittelfeldspieler wollte in den Zweikampf mit Kristoffer Lund (23) gehen, rutschte dabei aus und räumte seinen Gegenspieler mit voller Wucht ab.

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Schiedsrichter Daniel Schlager (35) zögerte keine Sekunde und zückte die Ampelkarte. "Für mich geht der Spieler mit hoher Intensität in den Zweikampf rein, spielt nicht den Ball und grätscht mit hohem Tempo in die Beine seines Gegenspielers", hatte er im Nachgang am DAZN-Mikro erklärt.

Immanuël Pherai verpasst Duell mit Ex-Klub Borussia Dortmund

Noch während Pherai am Boden lag, zeigte ihm Schiedsrichter Daniel Schlager (35) die Ampelkarte.
Noch während Pherai am Boden lag, zeigte ihm Schiedsrichter Daniel Schlager (35) die Ampelkarte.  © IMAGO / Sven Simon

Pherai selbst schilderte die Szene so: "Ich konnte es einfach nicht verhindern." Zunächst hatte der Nationalspieler des Suriname sogar noch nicht einmal mitbekommen, dass er des Platzes verwiesen worden war.

"Er ist mit seinem Knie voll auf meine Brust geknallt und ich war kurzzeitig etwas neben der Spur." Erst der Mannschaftsarzt hatte ihn darauf hingewiesen. "Eine absolut verrückte und total bittere Situation."

Die Ampelkarte schmerzt dem HSV-Profi gleich doppelt. Zum einen muss er erneut zuschauen. "Das Schlimmste ist aber, dass ich jetzt aufgrund der Sperre und der anschließenden Länderspielpause wieder zwei, drei Wochen nicht spielen kann", sagte Pherai, der trotz unangenehmer Schmerzen immerhin trainieren kann.

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Vielmehr ärgert er sich über das Verpassen des Duells mit dem BVB, für den er sogar schon einmal in der Bundesliga für eine Minute auf dem Platz stand. "Gegen Dortmund gesperrt zu sein, tut nochmal mehr weh als die ganze Situation ohnehin schon", gestand Pherai.

Er wollte bei der Partie unbedingt dabei sein, hatte im Vorfeld für Freunde und Familie 15 Tickets organisiert. "Jetzt kann ich mit ihnen zusammen das Spiel von der Tribüne aus angucken. Das ist einfach nur bitter und tut mir richtig doll weh. Das ist mein persönlicher Tiefpunkt eines bis hierhin ohnehin verkorksten Jahres 2025."

Titelfoto: IMAGO / Nordphoto

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