HSV-Trainer Tim Walter vor Kiel-Duell gelassen: "Werden einen Platz für mich finden"

Hamburg - "Wenn sie rausgucken, steht da der Bekloppte, der Alte. Das wird dieses Mal nicht so sein." HSV-Trainer Tim Walter (47) nahm seine Sperre für das Spiel gegen Holstein Kiel am Samstag (13 Uhr) gelassen.

HSV-Trainer Tim Walter (47) sieht seine Rotsperre gegen Holstein Kiel gelassen und vertraut seinem Team.
HSV-Trainer Tim Walter (47) sieht seine Rotsperre gegen Holstein Kiel gelassen und vertraut seinem Team.  © Marcus Brandt/dpa

Wie der 47-Jährige am Donnerstag auf der Spieltags-PK erklärte, stehe er voll und ganz hinter seinem Team. "Ich habe vollstes Vertrauen in die Jungs", sagte Walter. Am Ende sei es nur ein Name, der auf dem Papier stehe, daher wollte er auch keinen seiner Kollegen in den Vordergrund stellen. "Wir machen alles im Team, egal, wer da vorne steht."

Während seine Co-Trainer also am Spielfeld sein dürfen, darf der HSV-Coach selbst eine halbe Stunde vor und eine halbe Stunde nach der Partie keinen Kontakt zur Mannschaft haben. Den normalen Ablauf am Spieltag behindere dies aber nicht.

"Die Hauptarbeit findet immer unter der Woche statt", stellte Walter klar. "Da lernen die Jungs, wie wir am Wochenende agieren." Wo sich der Übungsleiter am Samstag während des kleinen Nord-Derbys aufhalten wird, ist noch unklar.

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"Ich werde mich schon irgendwo aufhalten", sagte er. "Die Jungs werden einen Platz für mich finden." Beschäftigt hatte er sich bis Donnerstag aber noch nicht. "Wir beschäftigen uns gerade mit dem Gegner, weniger mit dem Drumherum."

HSV-Trainer Tim Walter will von einer Frühlingsdelle nichts wissen

Wer gegen Holstein Kiel die Verantwortung an der Seitenlinie übernimmt, ist noch offen.
Wer gegen Holstein Kiel die Verantwortung an der Seitenlinie übernimmt, ist noch offen.  © Marcus Brandt/dpa

Der Gegner ist für Walter ein alter Bekannter, in der Saison 2018/19 stand er bei den Störchen an der Seitenlinie. "Es ist kein besonderes Spiel", gab er an. Es sei schön, einige alte Bekannte zu treffen, doch das treffe auch auf andere Gegner zu. "Die Freundschaften ruhen für das Spiel."

Viel wichtiger sei für ihn, dass die Mannschaft wieder das zeige, was von ihr verlangt werde. "Körperhaltung und individuelle Zweikampfführung sind viel entscheidender", forderte der 47-Jährige. "Die Bereitschaft muss von jedem Einzelnen kommen."

Doch gerade in der ersten Halbzeit bei der 4:2-Niederlage beim Karlsruher SC haben genau diese Eigenschaften bei den Rothosen gefehlt. "Das passiert auch mal", zeigte sich der HSV-Trainer gelassen. "Es geht darum, ein Bewusstsein fürs Verteidigen zu entwickeln."

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Von einer möglichen Frühlingsdelle, wie sie der Verein oft in den vergangenen Jahren erlebte, wollte er nichts wissen. "Wir sind Zweiter, haben ein Spiel verloren", begegnete Walter. "Wir sind ganz, ganz weit weg von einer Delle." Anschließend stellte er klar, dass das Team am Ende der Saison aufsteigen werde. "Definitiv!"

Einsatz von HSV-Kapitän Sebastian Schonlau gegen Holstein Kiel noch fraglich

Ob er gegen Kiel auf Kapitän Sebastian Schonlau (27) zurückgreifen kann, ist noch fraglich. Zwar trainierte der Abwehrspieler schon wieder individuell, doch man wolle nichts überstürzen. "Wir haben auch schon ohne ihn Punkte geholt", sagte Walter und verwies darauf, dass man keine Kurzschlussreaktion machen werde. "Wir wollen nicht, dass er danach langfristig ausfällt."

Es sei demnach auch nicht entscheidend, wer auf dem Platz stehe, sondern vielmehr wie die Spieler auf dem Platz stehen würden. Dennoch wird beim Blick in die Statistik deutlich, wie wichtig Schonlau für den HSV ist.

Mit ihm haben die Rothosen in 20 Spielen, in denen er auf dem Platz stand, 17 Gegentore kassiert, in den vier Begegnungen - inklusive des Derbys nach seinem Platzverweis - fing sich das Team in vier Partien 13 Treffer. Eine Rückkehr des 27-Jährigen wäre daher von großer Bedeutung für Tim Walter und seine Mannschaft.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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