Ludovit Reis schießt den HSV mit Billard-Tor gegen Hansa Rostock zum Sieg

Rostock - Was für ein kurioses Tor! HSV-Mittelfeldspieler Ludovit Reis hat die Rothosen beim FC Hansa Rostock mit einem Billard-Treffer zum 2:0-Auswärtssieg geführt.

Pure Freude: HSV-Mittelfeldakteur Ludovit Reis jubelt nach seinem kuriosen Billard-Tor gegen Hansa Rostock.
Pure Freude: HSV-Mittelfeldakteur Ludovit Reis jubelt nach seinem kuriosen Billard-Tor gegen Hansa Rostock.  © imago/Jan Huebner

Die Szene ereignete sich in der 40. Minute: Jonas Meffert dribbelte in den Strafraum der Kogge, strauchelte dann jedoch. Die Kugel sprang daraufhin zwischen mehreren Rostockern hin und her und landete schließlich bei Reis, der sofort reagierte und mit links vollendete.

Die Führung war zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient, auch wenn die Gastgeber besser in die Partie gekommen waren. Stürmer John Verhoek hatte bereits in der dritten Minute das 1:0 für Hansa auf dem Fuß, zielte aus kurzer Distanz jedoch zu hoch.

Anschließend waren die Hamburger das spielbestimmende Team. Jean-Luc Dompé prüfte FCH-Keeper Markus Kolke in der 15. Minute nach einem schönen Solo, ein Distanzschuss von Moritz Heyer strich zwei Zeigerumdrehungen später nur Millimeter am Pfosten vorbei.

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In der Folge bot sich den 26.500 Zuschauern im ausverkauften und stimmungsvollen Ostseestadion allerdings viel Leerlauf. Die Gäste hatten mehr Ballbesitz, wussten damit aber häufig nicht wirklich etwas anzufangen.

Nach Reis' Tor hatten die Hanseaten, die gegenüber dem 4:2 gegen Eintracht Braunschweig unverändert aufliefen, allerdings auch noch die Chance auf den zweiten Treffer, doch Robert Glatzel scheiterte kurz vor der Pause aus spitzem Winkel an Kolke.

Hansa Rostock gegen den HSV: Andras Nemeth entscheidet die Partie

Hansa Rostock und der HSV schenkten sich im Ostseestadion überhaupt nichts. Hier kämpfen Miro Muheim (r.) und Rostocks Frederic Ananou um den Ball.
Hansa Rostock und der HSV schenkten sich im Ostseestadion überhaupt nichts. Hier kämpfen Miro Muheim (r.) und Rostocks Frederic Ananou um den Ball.  © Gregor Fischer/dpa

Der Hansa-Schlussmann stand auch sieben Minuten nach dem Wiederanpfiff im Mittelpunkt. Erneut flipperte die Kugel durch den Rostocker Strafraum, ehe Dompé aus kurzer Distanz wuchtig abschloss. Kolke brachte noch irgendwie die Fingerspitzen dran und der Ball klatschte von der Latte zurück ins Feld - irre!

Glück auf der einen, Pech auf der anderen Seite: Gleich zweimal erzielte die Kogge rund um die 70. Minute den vermeintlichen Ausgleich, doch sowohl Svante Ingelsson als auch Verhoek standen vor ihren Treffern im Abseits.

Die beiden "Tore" waren jedoch Ausdruck der Drangphase der Heimmannschaft, die Mitte der zweiten Hälfte das bessere Team waren. HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes verhinderte mit einer Glanzparade gegen Ingelsson den Einschlag.

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Vorentscheidend war schließlich das, was sich in der 80. Minute zutrug: Damian Roßbach brachte Bakery Jatta an der Außenlinie robust zu Fall und sah seine zweite Gelbe Karte an diesem Tag - Gelb-Rot!

In der Nachspielzeit machte der eingewechselte Andras Nemeth mit dem 2:0 nach einem Konter schließlich den Deckel drauf - und die Mannschaft von Coach Tim Walter durfte über "Big Points" im Aufstiegskampf jubeln.

Die Statistik zum Zweitliga-Spiel zwischen Hansa Rostock und dem HSV

19. Spieltag

FC Hansa Rostock - Hamburger SV 0:2 (0:1)

Aufstellung Hansa Rostock: Kolke - Ananou, van Drongelen, Roßbach - Neidhart (83. Lee), Fröde (68. Dressel), Schumacher, Ingelsson (83. Malone), Duljevic (62. Fröling) - Pröger, Verhoek

Aufstellung HSV: Heuer Fernandes - Heyer, David, Schonlau, Muheim - Meffert, Königsdörffer (74. Benes), Reis - Jatta (86. Nemeth), Glatzel , Dompé (90. Katterbach)

Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)

Zuschauer: 26.500

Tore: 0:1 Reis (40.), 0:2 Nemeth (90.+4)

Gelbe Karten: Schumacher (5) / Heyer (3), Jatta (2), Königsdörffer (2)

Gelb-Rote Karten: Roßbach (1) / -

Beste Spieler: Kolke / Reis, Dompé

Titelfoto: imago/Jan Huebner

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