Lok Leipzigs Verkamp zum Chemie-Derby: "Die Jungs meinten, dass es da immer knallt!"

Leipzig - Beim letzten Spiel gegen Meuselwitz (3:1) gelangen Lok Leipzigs Pasqual Verkamp (26) gleich zwei Treffer. Im Derby gegen die BSG Chemie Leipzig am Sonntag soll es möglichst ähnlich laufen. Wie zufrieden er bislang mit seiner Saison ist und ob er seinem alten Klub Carl Zeiss Jena noch nachtrauert, verrät er im TAG24-Interview.

Pasqual Verkamp (26) kam im Sommer von Carl Zeiss Jena zu Lok Leipzig.
Pasqual Verkamp (26) kam im Sommer von Carl Zeiss Jena zu Lok Leipzig.  © Silvio Bürger

TAG24: Im vereinsinternen Sommerinterview hast du gesagt, dass das Mindestziel der Saison ein einstelliger Tabellenplatz ist. Hat sich das nach dem zehnten Spieltag und dem ersten Tabellenplatz schon geändert? Habt ihr damit gerechnet, dass es so gut laufen kann?

Pasqual Verkamp: Also, damit gerechnet haben wir ganz ehrlich nicht. Die Zielvorgabe hat sich aber trotzdem nicht geändert. Wir wissen das einzuordnen, weil es auch letzte Saison sehr schwierig war.

Stand jetzt sind wir komplett zufrieden und versuchen einfach weiter so zu machen. Der Gedanke, dass es reichen könnte für ganz oben, ist tatsächlich bei uns gar nicht Thema.

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TAG24: Jedes Spiel in der Regionalliga bei Lok gemacht, sechs Vorlagen, zwei Treffer jetzt gegen Meuselwitz: Wie zufrieden bist du bislang mit deiner Saison? Wo hast du das Gefühl, dass du noch besser werden musst?

Verkamp: Ich bin relativ zufrieden, weil ich die Spielzeit bekomme, die ich mir wünsche. Und auch meine Aktionen habe, mit denen ich dem Team weiterhelfen kann. Jetzt hat es am Wochenende auch mal mit Toren geklappt, das freut mich natürlich. Verbessern kann man aber einiges. Ich bin kein Weltfußballer, so ist es nicht. Ich kann viele Sachen in der Defensivarbeit noch verbessern, Sachen mit Ball besser ausspielen. Alles, wo man so Fehler macht eben.

Pasqual Verkamp über seine emotionale Rückkehr nach Jena

Knoten geplatzt: Gegen den ZFC Meuselwitz gelangen Verkamp die ersten Treffer für seinen neuen Klub.
Knoten geplatzt: Gegen den ZFC Meuselwitz gelangen Verkamp die ersten Treffer für seinen neuen Klub.  © Thomas Gorlt

TAG24: Nach dem Spiel gegen Meuselwitz hast du gesagt, dass der Trainer in der Halbzeit auch mal nicht jugendfrei geworden ist. Kannst du verraten, was da genau gesagt wurde, und war Jochen Seitz auch früher bei eurer Zeit in Aschaffenburg schon so?

Verkamp: (lacht) Ich glaube, ich sollte das nicht näher erläutern. Der Trainer kann auch schon emotional werden. Nach der ersten Halbzeit beim ZFC konnten wir das als Mannschaft gut aufnehmen und filtern. Und wenn man dann so einen Impuls bekommt, tut das der Mannschaft auch ganz gut.

Es ist wichtig, als Trainer das Feingefühl zu haben, wann man mal auf den Tisch hauen muss. Und ja, das war schon in Aschaffenburg so. Ich kann mich da an eine sehr erfolgreiche, aber auch eine sehr emotionale Zeit mit Jochen erinnern (lacht).

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TAG24: Am achten Spieltag ging es für Lok gegen deinen alten Klub Jena. Ein wildes Spiel, am Ende stand ein knappes 1:0. Was hast du dabei empfunden, an der alten Wirkungsstätte zu sein? Im Sommer hast du noch gesagt, dass du gern bei Jena geblieben wärst. Hat sich daran etwas geändert und was waren die Gründe, warum es dort nicht weiterging?

Verkamp: Fußball ist ein schnelllebiges Geschäft und viel von Meinungsverschiedenheiten geprägt. Und die Führungspositionen haben eben entschieden, dass ich den Verein verlassen muss, obwohl ich gern geblieben wäre. Daraus hab ich auch kein Geheimnis gemacht. Aber an dem Tag, wo es hieß, dass ich sicher gehen muss, war das Kapitel für mich abgeschlossen. Heute bin ich Spieler von Lok Leipzig, fühl mich superwohl hier und bekomme das Vertrauen.

Aber ja, nach Jena zurückzukommen war schon komisch. Man hat sich jahrelang in der Heimkabine umgezogen - und plötzlich war man als Auswärtsmannschaft da. Dann ist es so wie nach Hause kommen, aber als Gegner. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass nicht so ein zusätzliches Kribbeln dagewesen wäre. Ich war aufgeregter als sonst. Aber sportlich ging es ja supergut für uns aus.

TAG24-Redakteur Michi Heymann im Gespräch mit Lok Leipzigs Pasqual Verkamp.
TAG24-Redakteur Michi Heymann im Gespräch mit Lok Leipzigs Pasqual Verkamp.  © Silvio Bürger

Lok Leipzig empfängt am Sonntag Chemie Leipzig zum Derby

TAG24: Am kommenden Wochenende wirst du jetzt zum ersten Mal das Stadtderby gegen Chemie miterleben. Was denkst du darüber?

Verkamp: Die Jungs meinten, dass es da immer knallt. Derby ist meiner Meinung nach immer 50:50, egal was davor war, egal wo man steht. Ich hoffe einfach, dass wir dieses Mal als Sieger vom Platz gehen. Es wird auf jeden Fall sehr intensiv. Wir haben aber genug Lok-DNA im Kader. Die wissen, worauf es im Derby gegen Chemie ankommt. Ich glaube, es ist wichtig, solche Charaktere in der Mannschaft zu haben. Denn wenn du dich nicht so mit dem Verein identifizieren kannst, es gar nicht so fühlst, dann spielst du auch anders.

Titelfoto: Thomas Gorlt

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