Nach Steinwurf bei Lok-Leipzig-Spiel: Verletzter Reporter meldet sich zu Wort
Leipzig - Beim Spiel von Lok Leipzig gegen Havelse ist es zu einem Steinwurf auf einen Journalisten gekommen - nun hat sich das verletzte Opfer zu Wort gemeldet.
Alles in Kürze
- Steinwurf auf Reporter bei Lok-Leipzig-Spiel
- Patrick Fritzsche verletzt, Strafanzeige gestellt
- Reporter postet Statement bei Instagram
- MDR verurteilt Vorfall als 'ungeheuerlich'
- Polizei ermittelt, Verein entschuldigt sich

Reporter Patrick Fritzsche (27) postete am Donnerstagabend ein Statement bei Instagram: "Ich wurde mit einem Stein aus dem Heimbereich bei Ausübung meines Jobs für den MDR beworfen", schreibt er dazu: "Der Stein hat mich während des Live-Kommentars an der Schläfe/Jochbein getroffen. Es wurde Strafanzeige gestellt."
Im Video mit dem Titel "POV: Du wirst als Kommentator bei einem Fußballspiel angegriffen" erklärt der Journalist dann, dass es ihm körperlich den Umständen entsprechend gut gehe - lediglich das Jochbein sei etwa geprellt.
Zudem spüre er ein wenig Druckschmerz im Gesicht und ein leichtes Ziehen im Nacken. So hätten ihn die Ärzte nach Hause entlassen, allerdings stünde er unter Beobachtung seines Umfelds.
Doch es gibt ein großes Aber, denn psychisch sei der Steinwurf nicht spurlos an ihm vorbeigegangen: "Was mich wesentlich mehr beschäftigt ist der mentale Mindfuck", berichtet der 27-Jährige und fragt: "Wer garantiert dir denn, so der Gedanke, dass du nicht nochmal irgendwo abgeworfen wirst in einem Stadion oder auf einer Bühne? Wer sagt denn, dass dann der Stein nicht ein bisschen größer ist? Wer beruhigt denn jetzt zu Hause meine Eltern?"

MDR-Reporter: "Das darf einfach nicht passieren"
Der Moderator wolle mit seiner Arbeit "Liebe und Emotionen" aus dem Stadion zu den Menschen außerhalb transportieren. Er stellt klar: "Das darf einfach nicht passieren, Punkt."
Die Leipziger Polizei ermittelt in dem Fall. Der MDR verurteilte den Vorfall "auf das Schärfste" und bezeichnete ihn als "ungeheuerlich". Der Verein teilte auf Nachfrage mit, dass man sich beim Betroffenen entschuldigt habe.
Titelfoto: Montage: PICTURE POINT / Gabor Krieg; Instagram.com/paddyfritzsche