Champions-League-Skandal! DAS ist KEIN Rot?

Madrid/Leipzig - "Das ist eine klare Tätlichkeit", kommentierte Michael Ballack (47) am Mittwochabend um 22.10 Uhr bei DAZN. Den Griff von Vinicius Junior (23) mit beiden Händen gegen den Hals von Willi Orban (31) wertete der Schiri so nicht. Die nächste unfassbare Fehlentscheidung zu Ungunsten RB Leipzigs.

Schiedsrichter Davide Massa (42, r.) zeigt Vinicius Junior (23, l.) Gelb. Ein Witz angesichts seines Vergehens.
Schiedsrichter Davide Massa (42, r.) zeigt Vinicius Junior (23, l.) Gelb. Ein Witz angesichts seines Vergehens.  © JAVIER SORIANO/AFP

Die Roten Bullen haben den deutschen Fußball im Estadio Santiago Bernabeu "super repräsentiert", sagte Ballack. Nach der 0:1-Heimniederlage, bei der RB schon ein Tor - warum auch immer - aberkannt wurde, reichte es bei den Königlichen immerhin zu einem 1:1. Zu wenig, um ins Viertelfinale der Champions League einzuziehen.

Noch schlimmer als das knappe Ausscheiden wiegt aber die nächste nicht nachvollziehbare Entscheidung. Wieder pro Real. Diesmal rempelte Vinicius Junior in der 54. Minute Orban von hinten um und stieß ihn nach dessen Aufstehen mit beiden Armen am Hals greifend erneut zu Boden.

Auch ohne RB-Brille sagen hier wahrscheinlich neun von zehn Fußballkenner, dass das eine Tätlichkeit ist und Rot nach sich zieht. Schiedsrichter Davide Massa (42) stand selbst mit dem Rücken zur Situation, wurde vermutlich von einem Assistenten auf das Vergehen hingewiesen. Und zeigte Gelb.

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Es folgte zwar eine Überprüfung durch den VAR. Der erkannte in der Verwarnung gegen den 23-jährigen Brasilianer aber offensichtlich keine klare Fehlentscheidung. Gelb blieb bestehen. Und die Leipziger waren - absolut zu Recht - außer sich!

Zusammenfassung Real Madrid gegen RB Leipzig

RB Leipzigs Benjamin Henrichs stellt nach Witz-Gelb These auf: "Wenn das andersrum wäre ..."

Auch RB-Trainer Marco Rose (47, r.) hatte nach Abpfiff natürlich Klärungsbedarf.
Auch RB-Trainer Marco Rose (47, r.) hatte nach Abpfiff natürlich Klärungsbedarf.  © Jan Woitas/dpa

Der betroffene Orban selbst wertete den "klaren Griff zum Hals" auch als Tätlichkeit. "Da kann man schon Rot geben!"

Kollege Benjamin Henrichs (27) wurde sogar noch deutlicher: "Wenn das andersrum wäre und ein Spieler von uns geht einem Spieler von Real Madrid an den Hals, fliegt er vom Platz, Hundert Prozent!"

Besonders bitter: Nicht nur durfte Real vor 76.126 Zuschauern zu elft weiterspielen. Vinicius Junior erzielte zehn Minuten später auch noch die 1:0-Führung. Und Orban drei Zeigerumdrehungen später den Ausgleich.

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Die RB-Akteure wollten die fragwürdige Gelbe Karte aber nicht als Hauptgrund für das Ende ihrer internationalen Reise heranziehen, sich lieber selbst an die eigene Nase greifen.

"Wenn man die 180 Minuten zusammen nimmt, hatten wir die deutlich besseren Chancen", sagte Henrichs. "So viele Torchancen, wie wir hatten im Hin- und Rückspiel - wir dürfen eigentlich nicht rausfliegen."

Titelfoto: Bildmontage: JAVIER SORIANO/AFP, Twitter/goncalo_diass17

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