Leipzig - Trotz des verdienten 2:1-Heimsiegs gegen den HSV am Samstag brodelt die Stimmung in der aktiven Fanszene von Rasenballsport Leipzig. Mehrere Mitglieder des Kurvenvereins hätten Schreiben von RB Leipzig erhalten, die ihnen Beihilfe zum Abbrennen von Pyrotechnik vorwerfen.
In einem offiziellen Statement vom Sonntag sprach die Szene von einer "hanebüchenen Argumentationskette" vonseiten des Vereins. Die vorgeworfene Beihilfe zum Abbrennen von Pyrotechnik soll sich auf die Spiele in Bremen und Berlin aus der vorigen Saison beziehen.
Für die aktive Fanszene von Rasenballsport Leipzig seien diese Schreiben ein "durchschaubarer Versuch der Einschüchterung - unverhältnismäßig, wirkungslos und Ausdruck einer verzweifelten Politik, die uns nicht brechen wird".
"Um in das Visier des Sicherheitsbeauftragten zu gelangen, genügt es hierbei schon, unter oder unmittelbar neben der Blockfahne zu stehen", fuhren die Fans fort und betonten, dass keine Person aus ihren Reihen identifiziert werden konnte und somit auch nicht belangt werden kann.
Die sogenannten Rasenballisten distanzieren sich seit Jahren vom Sponsor Red Bull und stehen für die Identifikation mit dem Verein Rasenballsport Leipzig, auch wenn der Fußballklub selbst oft auf den offiziellen Namen verzichtet. Sie wünschen sich eine Unabhängigkeit vom österreichischen Sponsor.
Die Fans sagten: "Die Summe ist für den Verein problemlos stemmbar"
RB Leipzig wurde vom DFB zu 14.500 Euro Strafe verurteilt wegen des Abbrennens von Pyrotechnik. Laut den Rasenballisten wolle man diese Summe jetzt auf die Fans umlegen.
Die Fanszene zeigte sich darüber empört. "Die Umlegung der Strafen soll abschrecken und uns als aktive Fanszene dazu bewegen, vom Stilmittel Pyrotechnik abzurücken", mutmaßten sie.
Der "Einschüchterungsversuch" habe laut den Fans keine Auswirkungen auf deren Verhalten. "Jener Versuch wird jedoch natürlich nicht von Erfolg geprägt sein", kündigten sie an. Gut möglich also, dass im RB-Fanblock in Zukunft wieder Pyrotechnik angezündet wird.
Vor allem bei jüngeren Mitgliedern würden die offiziellen Schreiben des Vereins für finanziellen Druck sorgen, dabei sei die Summe für den Verein "lächerlich". Die Fans sagten: "Sie ist für den Verein problemlos stemmbar."
Es sei wohl nicht das erste Mal, dass RB Leipzig seinen Fans Beihilfe zum Abbrennen von Pyrotechnik vorwirft. Laut der aktiven Fanszene wurden in der Vergangenheit bereits Mitglieder zu Gesprächen vorgeladen. Damals konnten Hausverbote abgewendet werden.