RB Leipzig: So erklärt Werner seine Meckerei mit Nkunku

Leipzig - Wichtig und durchaus verdient war RB Leipzigs Sieg beim SC Freiburg am Samstag - das 1:0 war der dritte Erfolg im dritten Duell mit den Breisgauern in dieser Saison. Auf dem Feld ging es aber auch kurz mal lauter zu.

Trainer Marco Rose (46) herzte seinen am Samstagnachmittag glücklosen Stürmer Timo Werner (26).
Trainer Marco Rose (46) herzte seinen am Samstagnachmittag glücklosen Stürmer Timo Werner (26).  © Tom Weller/dpa

Erwartungsgemäß war das Bundesliga-Match laut RB-Trainer Marco Rose (46) "ein Stück weit anders gelaufen" als das Pokal-Halbfinale am Dienstag, das die Sachsen eindrucksvoll 5:1 gewannen. "Es war klar, dass wir Geduld und eine gute Kontersicherung brauchen."

Das goldene Tor durch Kevin Kampl (32), der dieses seinem daheimgebliebenen Sohn Jordi Noel einen Tag nach dessen 5. Geburtstag widmete, war "ein sehr konsequent in die Box vorgetragener Angriff", stellte Rose fest. Wenn natürlich durch den wieder bei Kampl gelandeten Abpraller auch viel Glück im Spiel war.

Nun haben die auf Platz drei gesprungenen Roten Bullen die erneute Champions-League-Qualifikation in der eigenen Hand. Und "genau darum geht's", sagte Rose.

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Einmal mehr beeindruckt über Leipzigs Qualitäten zeigte sich Freiburgs Coach Christian Streich (57). "Wir können es einfach nicht verteidigen, weil es zu gut gespielt ist, das musst du manchmal zugeben", gestand er auf der Pressekonferenz.

Christian Streich über RB Leipzig: "Wir respektieren sie total, weil das alles Menschen sind"

Mittendrin statt nur dabei: SC-Ikone Christian Streich (57).
Mittendrin statt nur dabei: SC-Ikone Christian Streich (57).  © Tom Weller/dpa

Und lobte die heimischen Fans für ein Verhalten, das sie beim Münzwurf gegen André Silvas (27) Kopf am Dienstag nicht gezeigt hatten.

"Unser Verein ist völlig anders strukturiert, das ist eine andere Idee, das sind andere Geschäftsmodelle. Aber eins ist klar: Wir spielen gegen Leipzig, wir kämpfen gegen sie und wir respektieren sie total, weil das alles Menschen sind", so Streich.

Wenn man ein derartiges Match aber verliert, sollte man als SC-Anhänger "alles tun, das zu respektieren und den Gegnern gratulieren."

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Und weiter: "Das war heute super, es sind keine Bierbecher geflogen, es hat niemand eine Münze geworfen - und das muss bei uns so bleiben", forderte der Trainer, "sonst ist der ganze hervorragende Ruf, den sich der SC Freiburg in den letzten 30, 40 Jahren in der Republik erarbeitet hat, kaputt. Das ist lebenswichtig für uns. Das ist noch wichtiger gewesen, als wenn wir einen Punkt geholt hätten."

RB Leipzig noch im Meisterrennen?! Für Didi Hamann "nicht ausgeschlossen"

Werner (l.) und Christopher Nkunku (25) meckern sich nach einer vergebenen Großchance an.
Werner (l.) und Christopher Nkunku (25) meckern sich nach einer vergebenen Großchance an.  © IMAGO/Sportfoto Rudel

Timo Werner (27) freute sich am Sky-Mikrofon über eine "Big Week" mit den Erfolgen gegen Hoffenheim (3:1) und den beiden Freiburg-Siegen. "Zweimal in Freiburg ran zu müssen und gewinnen zu müssen, um die Ziele zu erreichen, die wir uns gesteckt haben, war sehr, sehr schwer."

Auch zum Zwist mit Teamkollege Christopher Nkunku (25) nach einer vergebenen Großchance in der 27. Minute bezog er Stellung. Dani Olmo (27) bediente Nkunku im Strafraum, der die Kugel an Torhüter Mark Flekken (29) vorbei legen und dann abziehen wollte. Werner kam ihm aber in die Quere, wollte den vom Franzosen etwas versprungenen Ball selbst in die Maschen befördern. Matthias Ginter (29) war der lachende Dritte, klärte die Situation.

"So ist es manchmal im Fußball. Jeder denkt, er hat die bessere Position", lächelte Werner die genervte Geste des höchstwahrscheinlich zu Chelsea abwandernden Nkunku weg. "Wir sind beide Vollblutstürmer, wollen das Tor machen. Besser, dass beide hingehen, als gar keiner. In dem Moment haben wir uns halt gestört." Dies würde aber den Franzosen und Werner für die jüngere Zukunft nicht beeinflussen.

Im Sky-Studio wurde noch eine ganz wilde These aufgestellt. Im Experten-Gespräch fragte Erik Meijer (53) seinen Kollegen Dietmar "Didi" Hamann (49), ob RB (57 Punkte) jetzt nicht noch an Dortmund (61, spielen Sonntag gegen Wolfsburg) und die - bei drei ausstehenden Partien mittlerweile acht Punkte entfernten - Bayern (65) heranrücken und somit ins Meisterrennen eingreifen könnte.

Hamanns Antwort: "Nicht ausgeschlossen!"

Titelfoto: IMAGO/Sportfoto Rudel

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