Tour im neuen Wow-Bau: Was sich RB Leipzig jetzt noch von der Stadt wünscht

Leipzig - 50 Millionen Euro schwer, nachhaltig durchdacht, komplett im Budget- und Zeitplan: RB Leipzigs neue Geschäftsstelle nimmt mehr und mehr Gestalt an. Zum Abschluss der Rohbauarbeiten am Mittwoch durfte auch TAG24 einen Blick hineinwerfen.

Außenansicht der neuen RB-Geschäftsstelle im Leipziger Westen.
Außenansicht der neuen RB-Geschäftsstelle im Leipziger Westen.  © Picture Point/Roger Petzsche

Mit Helm und Warnweste bewaffnet geht es am Vormittag in die neue Schaltzentrale des amtierenden Pokalsiegers, in der künftig bis zu 300 Mitarbeiter arbeiten können und wo von insgesamt rund 200 Bau-Beteiligten ein Ort geschaffen wird, an dem durch "Offenheit, Transparenz und einem starken Miteinander ein perfektes Umfeld entsteht, um Fähigkeiten und Talent bestmöglich einzusetzen", sagt Jens May, Chief Operating Officer bei RB.

Noch 2019 saß man mit 60 Personen in der damaligen Geschäftsstelle am Neumarkt mitten in der Leipziger Innenstadt. Es folgte der Umzug in ein kleines Containerdorf am Cottaweg in unmittelbarer Nähe zum Trainingszentrum. Seitdem hat sich der administrative Staff verdreifacht, fast 200 Mitarbeiter in diesem Bereich - Durchschnittsalter 35 Jahre - zählt der Bundesligist heute.

Dass damit womöglich noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist, zeigt der Bau seines neuen Herzstücks an der Ecke Erich-Köhn-Straße/Capastraße, direkt hinter dem Straßenbahnhof Angerbrücke. "Es gab den glücklichen Umstand, dass das Grundstück hier zum Verkauf stand. Die Möglichkeiten am Cottaweg sind sehr rar gesät", so May.

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Nach Abschluss des Rohbaus folgen die im Herbst ihr Ende findenden Fassadenarbeiten, anschließend geht es an den Innenausbau. Jens May: "Wir planen, im Spätherbst 2025 einzuziehen."

Damit liegt der Verein nicht nur voll im Zeitplan. Auch das Budget werde wahrscheinlich eingehalten, zumal 95 Prozent der Bauaufträge schon vergeben sind auch deshalb mit keinen Kostenexplosionen mehr zu rechnen sei.

Drohnenaufnahme der neuen Geschäftsstelle - in Sichtweite des Trainingszentrums und der dahinter liegenden Red Bull Arena.
Drohnenaufnahme der neuen Geschäftsstelle - in Sichtweite des Trainingszentrums und der dahinter liegenden Red Bull Arena.  © RB Leipzig
Führten durch die Baustelle: Projektleiter Alois Langbrandtner (l.) und Jens May, Chief Operating Officer bei RB.
Führten durch die Baustelle: Projektleiter Alois Langbrandtner (l.) und Jens May, Chief Operating Officer bei RB.  © Picture Point/Roger Petzsche

RB Leipzigs neue Geschäftsstelle: Gebäude zu 80 Prozent recycelbar

Blick ins - außenrum noch offene - Innere.
Blick ins - außenrum noch offene - Innere.  © RB Leipzig

Der Eingangsbereich gleicht einer Markthalle, die bewusst als Ort der Begegnung entsteht und ein Tribünenelement enthält, das größere Meetings ermöglicht. Jeder soll abteilungsübergreifend auf jeden treffen, so ein starkes Miteinander geschaffen werden.

Was man schnell sieht: Vor allem Holz dient als eines der wichtigsten Baumaterialien. 2200 Kubikmeter bayrische Fichte wurden und werden verbaut, die auch klimatisch für Wärmeabsorbierung im Sommer beziehungsweise Energiespeicherung im Winter sorgen soll.

Die neue Schaltzentrale, deren Baumaterialien zu 80 Prozent recycelbar seien, werde zudem keine abgetrennten Einzelbüros haben, erläutert Jens May. Vielmehr werde mit Raum-in-Raum-Systemen gearbeitet, durch die auch eine Anpassung von Raumgrößen möglich ist.

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Mit hauseigener Kantine, einer Dachterrasse mit herrlichem Blick über die City und einem gebäudeinternen Gym werden den Mitarbeitern weitere Goodies zur Verfügung gestellt. Zudem werde auch mit Begrünungen gearbeitet, unter anderem werden nach Abschluss der Bauarbeiten 1700 Bäume neu gepflanzt und damit der Wiederanschluss an den Auwald geschaffen. Auch eine Regen- und Brauchwasseraufbereitung wird installiert.

Je höher man im Gebäude kommt, desto besser ist die Heimspielstätte zu erkennen.
Je höher man im Gebäude kommt, desto besser ist die Heimspielstätte zu erkennen.  © Picture Point/Roger Petzsche
Die Capastraße soll saniert werden. Eine Verbreiterung und Implementierung eines Fahrradstreifens ist geplant.
Die Capastraße soll saniert werden. Eine Verbreiterung und Implementierung eines Fahrradstreifens ist geplant.  © Nico Zeißler
Visualisierung: So wird die fertige Geschäftsstelle Ende 2025 aussehen.
Visualisierung: So wird die fertige Geschäftsstelle Ende 2025 aussehen.  © SHA ARCHITEKTEN
Visualisierung: Ein Blick in den Eingangsbereich.
Visualisierung: Ein Blick in den Eingangsbereich.  © Ippolito Fleitz Group GmbH

Eine Sache gibt es aber noch, die sich der Verein von der Stadt wünscht: Der Bau einer neuen Brücke vom Cottaweg über das Elsterflutbecken zum westlichen Stadionumfeld würde auch RB durch kürze Wege zugutekommen.

Titelfoto: Bildmontage: RB Leipzig ; Picture Point/Roger Petzsche

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