Ans Dynamoland musste er sich erst gewöhnen: Drljaca erklärt Leistungssprung

Dresden - Es war im Januar: Dynamo Dresden mühte sich durch die letzten beiden Spiele der Hinrunde - 1:1 daheim gegen Meppen, 3:1 in Oldenburg. Die Abwehr stand selten sicher und mit ihr machte auch Torwart Stefan Drljaca (24) nicht immer die glücklichste Figur.

An die Atmosphäre im Harbig-Stadion hat sich Stefan Drljaca (24) mittlerweile gewöhnt - aber das war durchaus ein Lernprozess.
An die Atmosphäre im Harbig-Stadion hat sich Stefan Drljaca (24) mittlerweile gewöhnt - aber das war durchaus ein Lernprozess.  © imago/Dennis Hetzschold

Minuten vor dem Rückrunden-Auftakt beim TSV 1860 München wurde bekannt: Kevin Broll (27) kehrt zurück. Und mit jener Nachricht wuchs "Drille".

Er glänzte bereits beim 2:1 in München und legte bis auf wenige Ausnahmen eine vorzügliche Rückrunde hin. "Drille" zog sich an "Brollo" hoch, beide peitschten sich im Training. Ausruhen konnte er sich nicht. Trainer Markus Anfang (49) sah keinen Grund für einen Wechsel im Tor.

Und den sah er auch jetzt nicht. In einem Kopf-an-Kopf-Rennen setzte sich Drljaca durch, Broll bleibt erneut nur die Bank.

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Der 24-jährige Drljaca überzeugte dann auch beim 3:1 gegen Bielefeld. Sicher auf der Linie, reaktionsschnell, immer aufmerksam und bei den wenigen Bewährungsproben stand er seinen Mann.

Beim Gegentor von Merveille Biankadi (28, 45.+4) war er machtlos. "Ärgerlich, aber den trifft er auch satt", so Drljaca.

Stefan Drljaca brauchte Eingewöhnungszeit bei Dynamo Dresden

Eine seiner Glanztaten: Stefan Drljaca (24) rettet gegen Bielefelds pfeilschnellen Merveille Biankadi (28).
Eine seiner Glanztaten: Stefan Drljaca (24) rettet gegen Bielefelds pfeilschnellen Merveille Biankadi (28).  © imago/eibner

Der Keeper, der am Donnerstag vorm Spiel erfuhr, dass er weiterhin die Nummer eins ist, wuchs im letzten halben Jahr. Er hat auch eine Begründung: Ans Dynamoland muss man sich erst gewöhnen.

Das Umfeld, das stets volle Stadion, die Erwartungshaltung der Fans - da ist Druck da. Das war natürlich bei der "U23" von Borussia Dortmund ganz anders. Er kam im Sommer 2022 von einer Ausbildungsmannschaft. Da war nichts von alldem.

Und dann gleich volles Rohr. Und das ist nicht negativ gemeint. "Das war ein gewisser Lernprozess. Den hat man im letzten Jahr nicht nur bei mir gesehen. Das hat bis zur Winterpause gedauert", erklärte "Drille".

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"In der Rückrunde wusste jeder, wie er mit dem Druck und der gewissen Unruhe im Stadion umgehen muss. Das habe ich gelernt und verarbeitet. Ich versuche, mich auf meine Sachen zu konzentrieren. Ich gehe fokussiert und selbstbewusst in die Spiele rein."

So war es eine rundum gelungene Woche für Drljaca: Nummer eins und der erste Sieg. "Das war am Donnerstag natürlich ein schöner Moment, wenn man das Vertrauen geschenkt bekommt in so einem Verein und mit so einem Saisonziel. Das ist schon etwas Besonderes."

Titelfoto: imago/Dennis Hetzschold

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