HFC für Dynamo-Coach Anfang keine Wundertüte: "Wissen, was auf uns zukommt!"
Dresden - Nach den Krücken ist auch das letzte sichtbare Stabilisationsmittel endlich weg. Markus Anfang (48) zeigte sich nach dem Ablegen der Knieschiene am Freitag deutlich erleichtert: "Nach acht Wochen will ich sie nicht mehr sehen", so der Coach von Dynamo Dresden.

Nicht weniger erleichtert wird der 48-Jährige auch nach den zwei Siegen seiner Mannschaft zuletzt gewesen sein. Plötzlich ist sogar wieder der Kontakt zum Aufstiegs-Relegationsrang hergestellt.
"Die Tabelle ist für uns nicht entscheidend und interessiert nicht", erwidert Dynamos Coach: "Es zählt nur der Weg, den wir einschlagen wollen. Sieben Punkte aus drei Spielen sind ok, jetzt müssen wir gegen Halle nachlegen."
Doch der Gegner ist kein angenehmer. Zumal der Hallesche FC am Dienstag Cheftrainer André Meyer (39) entlassen hat und Nachwuchsleiter Jens Kiefer (48) das Team aktuell betreut.
Somit kommt also eine kleine Wundertüte - nicht aber für Anfang: "Wir haben auch über den jetzigen Trainer Informationen, wissen, was er schon spielen lassen hat. Die Jungs kennen die Themen und wissen aus den bisherigen Saisonspielen, was auf uns zukommt."
Und zwar der Tabellenvorletzte, der zumindest oberflächlich betrachtet aktuell nicht viel zu verlieren hat.
Dynamo Dresden geht als Favorit ins Spiel gegen den Halleschen FC

Anfang erwartet am Samstag ab 14 Uhr eine Mannschaft im Zerstörungsmodus: "Wenn du so eine Situation hast, wirst du versuchen über die Grundtugenden zu kommen, dass du gute Abstände hast und gute Zweikämpfe führst. Ich denke schon, dass sie versuchen mit einer entsprechenden Härte unser Spiel zu zerstören."
Wie auch in den 20 Spielen zuvor kommt es für Anfang auf die eigene Mannschaft an, nicht auf den Gegner. "Der bietet uns Möglichkeiten an, die wir bespielen können. Wir müssen die nur erkennen."
Und spätestens nach der Leistung von München ist sein Team auch Favorit - obwohl der SGD-Coach darüber nur schmunzeln kann: "Favoritenrolle haben wir doch eigentlich das ganze Jahr. Mit solchen Rollenspielen kann ich wenig anfangen. Nur, weil du Favorit bist, wirst du dieses Spiel nicht gewinnen."
Zumindest auf den Tribünen ist die Zuversicht zurück und es wird mal wieder richtig voll - auch wenn der bisherige Saisonrekord (27.090 gegen den FSV Zwickau) wohl nicht gebrochen wird.
Bis Freitag wurden knapp 23.000 Tickets verkauft, rund 1900 davon nach Halle. Jetzt muss nur noch der Funke überspringen. "Aber wir sind dafür verantwortlich", so Anfang.
Titelfoto: Lutz Hentschel