Im Doppelpack von der Ostsee an die Elbe: Dynamo-Neuzugang hielt Wechsel lange geheim

Dresden - Kommentarspalten sollte man in der Regel eher meiden, trotzdem verrät der Blick darin etwas, was man ohnehin vermuten konnte: Wechsel zwischen den meisten Ost-Klubs sind ungern gesehen. Trotzdem hat sich Dynamo gleich zweimal bei Hansa Rostock bedient.

Vergangene Saison versuchten Nils Fröling (25) und Alexander Rossipal (29, v.l.) noch, der SGD wehzutun.
Vergangene Saison versuchten Nils Fröling (25) und Alexander Rossipal (29, v.l.) noch, der SGD wehzutun.  © IMAGO/Andy Bünning

"Ich nutze nicht viel Social Media. Aber ich war darauf vorbereitet, dass ein paar Kommentare kommen. Ich kann die Hansa-Fans verstehen, das ist normal. Jetzt bin ich hier, darauf liegt mein Fokus", erklärt der eine, Nils Fröling (25): "Ich habe mit Alex zwei Jahre zusammengespielt. Wir kennen uns, haben vor meiner Unterschrift darüber gesprochen. Er hat auch gesagt, dass so ein Wechsel vollkommen okay ist. Es ist nur Fußball, das gehört dazu."

Alex, das ist der andere: Alexander Rossipal (29). Der hat sogar zugegeben, dass schon zu einem späten Zeitpunkt in der Rückrunde der vergangenen Saison der "Gedanke schon sehr ausgereift" war, nach Dresden zu wechseln. Daher hat er seine Absicht "sehr lange geheimgehalten, weil ich nicht wollte, dass ein Thema in der Kabine aufkommt. Wir hatten in Rostock auch einen Job zu erledigen, waren lange oben mit dabei", erklärt der 29-Jährige.

"Ich wollte da keine Unruhe in der Kabine und außerhalb auslösen sowie bis zum Schluss alles geben. Deswegen habe ich mich nicht mit anderen darüber ausgetauscht."

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Auch nicht mit Franz Pfanne (30)! Dabei hatte der Hansa-Kapitän als gebürtiger Bautzner und ehemaliger Dynamo nach dem vollzogenen Wechsel so einiges zu erzählen.

Im Test gegen die SV Ried zeigte Nils Fröling gute Ansätze.
Im Test gegen die SV Ried zeigte Nils Fröling gute Ansätze.  © Picture Point/Gabor Krieg

Pfanne und Kutschke helfen Rossipal beim Einleben in Dresden

Alexander Rossipal soll den Konkurrenzkampf hinten links anheizen.
Alexander Rossipal soll den Konkurrenzkampf hinten links anheizen.  © Picture Point/Gabor Krieg

"Dresden ist seine Heimatstadt, er kennt hier jede Ecke und den Verein sehr gut. Klar hat es ihn geärgert, dass ich gegangen bin, weil wir uns gut verstanden haben. Aber er kann den Schritt nachvollziehen, weil Dresden ein guter Ort für Fußballer ist. Hier kann man sich weiterentwickeln und es gibt eine super Infrastruktur."

Das ein oder andere Restaurant konnte Pfanne Spezi Rossipal empfehlen, und zur Wohnungsbeschaffung die Hilfe von Stefan Kutschke (36) vermitteln. Gewisse sächsische Vokabeln hat er aber verschwiegen.

"Er hat mich nicht darauf vorbereitet, dass 'ja' nicht unbedingt 'ja' heißen muss, sondern 'nu'", gibt der Außenverteidiger zu. Er wird es schnell lernen, ebenso wie Fröling.

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Machen sie ihre Sache gut, dann ist bei den Dresdner Fans auch der Ex-Klub von der Ostsee aus der Vita schnell vergessen.

Titelfoto: Fotomontage (2): Picture Point/Gabor Krieg

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