Dynamo liegt in (fast) allen Statistiken vorn, nur die Punkte fehlen: Woran liegt das?

Dresden - Mit Statistiken ist es immer so eine Sache. Sie können bei Einschätzungen von Spielen helfen, sie verfälschen aber auch. Das 0:2 bei der Hertha ist ein gutes Beispiel dafür. Im Grunde war Dynamo über die 90 Minuten chancenlos, war aber in vielen Belangen besser, in den entscheidenden aber nicht.

Herthas Sebastian Grönning (l.) konnte sich gegen Dynamos Konrad Faber durchsetzen und trug dazu bei, dass Dresden auch in Berlin ohne Sieg blieb.
Herthas Sebastian Grönning (l.) konnte sich gegen Dynamos Konrad Faber durchsetzen und trug dazu bei, dass Dresden auch in Berlin ohne Sieg blieb.  © IMAGO/Sebastian Räppold/Matthias Koch

Zum dritten Mal in dieser Saison lag die Laufleistung über 128 Kilometer - das ist ein herausragender Wert. Hertha kam auf 121. Kritiker würden jetzt sagen, Berlin war cleverer, hat Dynamo (hinterher) laufen lassen, was stimmen mag.

Dresden hatte mehr Ballbesitz (52:48), hat mehr Pässe gespielt (485:458), hatte eine höhere Passquote (84:81 Prozent), mehr Flanken geschlagen (19:14), hatte mehr Ecken (5:3), mehr Torschüsse (15:13).

In den gewonnenen Zweikämpfen lagen beide gleichauf. Das passte also.

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In acht von elf Spielen war das der Fall, dass Dynamo in den statistischen Werten vorn lag. Dagegen sprechen die nur sieben Punkte bisher. Die Werte schlagen sich nicht auf dem Rasen nieder. Woran lag es dann?

Partie gegen Hertha BSC war für Dynamo Dresden ein Lehrbeispiel

Während Dynamo die Spielstatistiken anführte, gewann Hertha die Partie - und durfte jubeln.
Während Dynamo die Spielstatistiken anführte, gewann Hertha die Partie - und durfte jubeln.  © IMAGO/Sebastian Räppold/Matthias Koch

Dresden agierte erneut zu grün hinter den Ohren, verlor die entscheidenden Zweikämpfe in den gefährlichen Zonen und die Hertha hatte mehr Chancen (6:2), hat gefährlicher agiert.

Für Dresden war genau jene Partie ein Lehrbeispiel, wie in der 2. Liga Fußball gespielt werden muss: Ruhig, abgeklärt, zielgerichtet und effizient. Von vier ihrer ganz großen Möglichkeiten haben die Blau-Weißen zwei zu Toren genutzt.

Und: Immer dann, wenn die Schwarz-Gelben Druck aufbauen wollten, ließ ihn Berlin mit langen Ball-Passagen in der eigenen Reihen wieder raus.

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"Ja, das Hertha Qualität hat, ist unbestritten. Die Berliner haben die Erfahrung und die Qualität", sagt Niklas Hauptmann einen wichtigen Satz. Beides fehlt der SGD noch.

"Trotzdem war deutlich mehr drin in meinen Augen, wenn man sieht, was sie uns für Möglichkeiten geben. Wir haben sie nicht genutzt in der ersten Halbzeit."

Titelfoto: IMAGO/Sebastian Räppold/Matthias Koch

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