Zabrze (Polen) - "Brollo" ist nicht länger die Nummer eins von Gornik Zabrze! Kevin Broll (27) wurden mehrere unglückliche Aktionen und Patzer zum sportlichen Verhängnis.

Der frühere Kultkeeper von Dynamo Dresden wurde beim polnischen Erstligisten von Daniel Bielica (23) abgelöst. Broll saß am Sonntag beim 0:0 bei Warta Posen bereits zum dritten Mal in Folge nur auf der Bank und musste tatenlos mitansehen, wie sein Konkurrent die Null hielt.

Für den gebürtigen Mannheimer eine schwere sowie ungewohnte Situation. Denn Broll war letztmals in der Saison 2015/16 nicht durchgehend gesetzt. Damals arbeitete er sich bei der SG Sonnenhof Großaspach aber heran und war ein Jahr später die Nummer eins.

Seitdem entwickelte er sich gut und zählte beim "Dorfverein" sowie von Sommer 2019 an bei der SGD zu den Leistungsträgern. Nach dem bitteren Zweitliga-Abstieg von Dynamo in der Relegation entschied er sich dann erstmals für einen Wechsel ins Ausland.

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Er ging in die Heimat seiner Eltern, doch sein Start in der polnischen Ekstraklasa verlief turbulent. Broll kassierte in zehn Einsätzen 18 Gegentore, sah bei einigen Treffern nicht gut aus und kassierte zudem einmal die Rote Karte.

Nach der 1:4-Packung am 8. Oktober bei Slask Wroclaw nahm ihn Coach Bartosch Gaul (35, ehemals Jugendtrainer beim 1. FSV Mainz 05 und FC Schalke 04) aus dem Kasten. Schließlich hatte "Brollo" am 0:2 und besonders 1:3 seine Aktien. Beide Schüsse hätte er an einem guten Tag wohl abgewehrt. Dass er die Klasse dafür hat, wies er im deutschen Profifußball oft genug nach.

Nun setzt Gaul auf den weitgehend unerfahrenen Bielica, der sogar in Zabrze geboren wurde und erst 23 Einsätze in Polens Fußball-Beletage vorzuweisen hat. Das belegt, dass man bei Gornik vor der Saison nicht damit gerechnet hat, dass Broll Anpassungsprobleme haben könnte.

Er war eigentlich als klare Nummer eins eingeplant. Und wenn er ein halbwegs sicherer Rückhalt gewesen wäre, hätten ihn die Verantwortlichen vermutlich nicht aus dem Tor genommen. Schließlich sind die anderen Keeper jung und müssen erst noch nachweisen, dass sie in der Ekstraklasa überzeugen und im Abstiegskampf den Unterschied ausmachen können.

In dem steckt der Klub, für den auch Lukas Podolski (37), Jonatan Kotzke und Pawel Olkowski (beide 32) auflaufen, aktuell fest. Nur 14 Punkte aus 13 Partien bei 18:22 Toren belegen, dass besonders die Defensive anfällig ist.

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Zabrze hat die drittschlechteste Abwehr der Liga, weshalb das 0:0 in Posen durchaus als Fortschritt zu werten ist. Jedoch nicht für Broll. Dem bleibt momentan nichts anders übrig, als sich in den kommenden Wochen im Training anzubieten und wieder für Einsätze zu empfehlen. Ansonsten droht ihm ein ähnliches Schicksal, wie beispielsweise Markus Schubert (24).

Der Ex-SGD-Schlussmann hatte sich beim FC Schalke 04 und Eintracht Frankfurt keinen dauerhaften Stammplatz erkämpfen können, weil er dafür zu viele Fehler machte, woran er mental sehr zu knabbern hatte. Bei Vitesse Arnheim war er dann gesetzt, ehe er auch hier aus dem Kasten rotierte, nun nach einer langen Ausfallzeit infolge einer Knieoperation gerade erst in den Kader zurückgekehrt ist und sich hinten anstellen muss.