Hängepartie um Arslans Zukunft: Wie geht es bei Dynamos Top-Torschütze weiter?

Dresden - Das ist eine Hängepartie, die sicher keiner so wollte und die auch nervt. Offenbar konnte sich der von Holstein Kiel an Dynamo Dresden ausgeliehene Ahmet Arslan (29) mit Dynamo nicht auf einen Anschlussvertrag einigen.

Sein schönstes Tor: Per Fallrückzieher traf Ahmet Arslan (29, r.) gegen Essen. Seine Zukunft ist unklar, wird aber eher nicht in Dresden liegen.
Sein schönstes Tor: Per Fallrückzieher traf Ahmet Arslan (29, r.) gegen Essen. Seine Zukunft ist unklar, wird aber eher nicht in Dresden liegen.  © Lutz Hentschel

Das berichtete der Kicker. Dresden habe zudem bislang noch nicht die vertraglich verankerte Kaufoption - von 350.000 Euro ist die Rede - gezogen. Selbst KSV-Sportchef Uwe Stöver (56) äußerte sich reserviert: "Derzeit gibt es nichts zu sagen, da es keine neue Entwicklung gibt."

Im besten Falle wird es so werden, dass die SGD die Kaufoption zieht und Arslan dann für eine deutlich höhere Ablösesumme weiterverkauft. Dass "Ahmo" am 23. Juni zum Trainingsauftakt abwesend sein wird, scheint so sicher wie fehlender Schnee im Sommer an der Ostsee.

Das werden die Verantwortlichen um Sportgeschäftsführer Ralf Becker (52) wissen, deshalb bauen sie vor - mit Tom Zimmerschied (24) zum Beispiel.

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Doch gilt es eben auch, 25 Tore und neun Vorlagen - Arslans Werte - aufzufangen. Ihn eins zu eins zu ersetzen, ist nicht möglich.

"Ein Schluss, zu dem wir gekommen sind, war, dass wir mehr Spieler brauchen, die mehr Tore schießen. Wir hatten Arslan, aber sonst haben wir keinen Spieler, der zehn Tore oder mehr geschossen hat. Wir brauchen Leute, die uns eine gewisse Torquote garantieren", sagt Becker.

Mit Zimmerschied ist der Anfang gemacht, aber das darf noch nicht das Ende sein.

Dynamos Sportchef Ralf Becker bittet um Geduld und Vertrauen in Transferfragen

Ralf Becker (52, l.) würde Ahmet Arslan gern in Watte packen und behalten. Die Chancen sind allerdings sehr gering.
Ralf Becker (52, l.) würde Ahmet Arslan gern in Watte packen und behalten. Die Chancen sind allerdings sehr gering.  © Lutz Hentschel

Da gibt es nämlich auch noch eine Baustelle zu beheben: "Wir müssen aus den ruhenden Bällen mehr machen. Da haben manche Konkurrenten zehn, zwölf Tore geschossen, wir eben nur zwei oder drei. Am Ende können solche Bausteine entscheidend sein", so der Sportchef:

"Wir werden versuchen, das Personal so zu besetzen, dass wir versuchen, diese Dinge besser zu machen. Wir konnten jetzt zwölf Monate lang erkennen, was perfekt passt oder ob wir an der einen oder anderen Stelle ein anderes Profil benötigen."

Da das Transferfenster in diesem Sommer erst am 1. September schließt, ist Geduld gefragt. Die Rosinen gibt es auch manchmal erst ganz zum Schluss - siehe Niklas Hauptmann (26), der im Vorjahr erst Ende August kam.

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Daher bittet Becker auch: "Bei allem, was wir machen, wünsche ich mir einfach mehr Vertrauen in die Entscheidungen, die wir treffen. Wir haben Spieler aus der Regionalliga geholt, die vielleicht keiner kannte, wo das Gemecker gleich wieder losging, am Ende haben diese Spieler aber funktioniert. Und es gab Transfers, bei denen gejubelt wurde, die dann aber vielleicht nicht so funktioniert haben."

Titelfoto: Lutz Hentschel

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