Trotz Herbstmeisterschaft: Lilien gehen mit Kleeblatt-Dämpfer in die Mega-Winterpause

Darmstadt - Der Herbstmeister wollte kurz vor der langen Winterpause nochmal groß aufspielen – verpasste die Gelegenheit auf vier Zähler Vorsprung auf Rang zwei jedoch! Am letzten Zweitliga-Spieltag im Jahr 2022 kam der SV Darmstadt 98 gegen Bundesligaabsteiger SpVgg Greuther Fürth nämlich nicht über ein 1:1 (1:1)-Remis hinaus.

Emir Karic (l.), Torschütze zum 1:0 für den SV Darmstadt 98, im Zweikampf mit Fürths Gideon Jung.
Emir Karic (l.), Torschütze zum 1:0 für den SV Darmstadt 98, im Zweikampf mit Fürths Gideon Jung.  © dpa/Uwe Anspach

Im mit 15.850 Zuschauern besetzten und somit ausverkauften Merck-Stadion am Böllenfalltor sorgten Emir Karic (1:0, 2. Minute) und Damian Michalski (1:1, 42.) für die Treffer der Partie. Zudem sah Gideon Jung die Gelb-Rote Karte (48.)

Nach dem knappen 1:0-Erfolg unter der Woche beim 1. FC Magdeburg veränderte Torsten Lieberknecht die Startelf der Lilien auf drei Positionen: Alexander Brunst, Clemens Riedel und Emir Karic rückten für Marcel Schuhen, Leon Müller (beide verletzt) und Frank Ronstadt (Bank) hinein.

Auf der Gegenseite hielt es Kleeblatt-Coach Alexander Zorniger nach dem 1:0-Erfolg gegen den Hamburger SV ähnlich und brachte mit Leon Valentin Schaffran, Jung und Marco Meyerhöfer für Andreas Linde, Sebastian Griesbeck und Simon Asta ebenfalls drei Neue.

Trotz Chancenlos-Abstieg: Lilien-Kicker glaubt an erfolgreichen Neustart
SV Darmstadt 98 Trotz Chancenlos-Abstieg: Lilien-Kicker glaubt an erfolgreichen Neustart

Und der Tabellenführer stellte vom Start weg unter Beweis, dass momentan nahezu alles glattläuft. Nach einem langen Abschlag verlängerte Phillip Tietz zunächst auf Braydon Manu, der praktisch ungestört über den halben Platz trotten konnte, ehe er auf Karic abspielte. Der fackelte wiederum nicht lange und jagte die Kugel kompromisslos unter die Querstange – frühe Führung für die Hausherren (2.).

Nach dem frühen Nackenschlag für die Gäste agierten beide Formationen in der Folge durchaus aggressiv, was aber weniger zu vielversprechenden Torraumszenen als viel mehr zur gegenseitigen Neutralisation vor Eintritt in das entscheidende Drittel führte.

Die Startaufstellung des SV Darmstadt 98 für das letzte Heimspiel vor der Winterpause

Bundesliga-Absteiger SpVgg Greuther Fürth startete mit folgender Aufstellung beim SV Darmstadt 98

SV Darmstadt 98 mit früher Führung und aggressiver Verteidigung gegen Greuther Fürth

Die Fans der Lilien nahmen die letzte Partie vor der Winter-WM nochmals als Anlass, um eine klare Botschaft in Richtung Katar zu senden.
Die Fans der Lilien nahmen die letzte Partie vor der Winter-WM nochmals als Anlass, um eine klare Botschaft in Richtung Katar zu senden.  © dpa/Uwe Anspach

Doch dann um ein Haar das 1:1! Der völlig frei stehende Marco John brachte von links eine vielversprechende Flanke aus dem Halbfeld in den Sechzehner, wo Michalski bereits einschussbereit lauerte. Brunst verhinderte das sichere Tor jedoch mit einer wahren Glanztat, nachdem er bereits in die falsche Richtung unterwegs gewesen war (24.).

Kurz vor dem Pausenpfiff dann aber doch noch der Ausgleich: Nach einem Eckball setzte sich Michalski gegen gleich drei Gegenspieler im Luftduell durch und ließ Brunst diesmal keine Chance - der 1:1-Pausenstand war mittlerweile mehr als verdient (42.).

Nach dem Wiederanpfiff wurde es direkt wild: Jung, der wenige Zeigerumdrehungen vor dem Pausentee die Gelbe Karte gesehen hatte, leistete sich ein unüberlegtes Einsteigen gegen Tietz. Für Schiedsrichter Harm Osmers gab es letztlich keine andere Wahl, als den Fürther Verteidiger mit Gelb-Rot des Feldes zu verweisen (48.).

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Trotz der zahlenmäßigen Überlegenheit konnte der Klassenprimus das Heft des Handelns noch immer nicht so wirklich an sich reißen. Darüber hinaus sorgten viele Spielunterbrechungen für eine weiterhin zähe Veranstaltung.

SV Darmstadt nach Ausgleich wenig ideenreich: Greuther Fürth erkämpft sich einen Punkt

Fürths Branimir Hrgota (l.) behauptet sich im Zweikampf gegen Clemens Riedel vom SV Darmstadt 98.
Fürths Branimir Hrgota (l.) behauptet sich im Zweikampf gegen Clemens Riedel vom SV Darmstadt 98.  © dpa/Uwe Anspach

Darüber hinaus wirkten die Südhessen in ihren Bemühungen weitestgehend ratlos. Spätestens vor dem gegnerischen Kasten fehlte den Lieberknecht-Schützlingen merklich die zündende Idee. Lediglich der Zufall hätte beinahe den entscheidenden Einfluss gehabt, nachdem Manu akrobatisch abschloss, sich selbst anschoss und Schaffran nur mit größter Mühe abwehren konnte (82.).

Kurz vor dem Ende dann nochmal die tausendprozentige Gelegenheit für Tietz, der zuvor mustergültig in Szene gesetzt worden war, aber an der Pranke des Gästekeepers scheiterte (87.). Es sollte das letzte Highlight einer letztlich verdienten Punkteteilung gewesen sein.

Nach der langen Winterpause bedingt durch die WM in Katar empfängt der SVD am Samstag (28. Januar 2023/13 Uhr) den SSV Jahn Regensburg, während die Fürther zeitgleich bei Holstein Kiel ran müssen.

Titelfoto: dpa/Uwe Anspach

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