1860 München vergeigt Sieg in Oldenburg: 2:0-Führung bis zur 90. Minute, dann Doppel-Hammer

München/Oldenburg - Spieltag 1 nach Michael Köllner! Kommt die Trendwende beim 1860 München mit dem interimsweisen Cheftrainer Günther Gorenzel? Es sah verdammt lange danach aus. Am Ende reichte es aber nur für ein 2:2 (0:0).

Kurz vor der Ziellinie Bodenhaftung verloren: Phillipp Steinhart (horizontal) versucht sich gegen Kebba Badjie durchzusetzen.
Kurz vor der Ziellinie Bodenhaftung verloren: Phillipp Steinhart (horizontal) versucht sich gegen Kebba Badjie durchzusetzen.  © IMAGO / MIS

Nach der 1:2-Heimpleite des TSV gegen Dynamo Dresden war das Spiel beim VfB Oldenburg eine lösbare Aufgabe.

Auch die rund 1000 mitgereisten "Löwen"-Fans hatten eine klare Botschaft auf ihrem Banner: "Neuer Trainer. Alte Spieler. Kämpft für uns Fans."

Klare Ansage. Und das schienen sich die Gäste aus Bayern auch zu Herzen zu nehmen. Offensiv versuchte man ab dem Anpfiff ordentlich Druck aufzubauen, defensiv störte man die Niedersachsen früh im Aufbau, die - bis auf die beiden Schlussphasen - nie großartig gefährlich wurden.

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Und dennoch: Richtig Angst um ihren Kasten musste keiner der beiden Torhüter ernsthaft haben. Zu ungenaue Pässe, zu viel Gut-Glück-Gebolze, wenige echte Highlights.

Ohne Treffer ging es schließlich in die Kabinen. Der zweite Durchgang begann, wie der erste endete: Oldenburg drängte zunehmend auf das Gehäuse von Löwen-Keeper Marco Hiller.

Aber auch die Münchner nahmen am Rennen um die ersten Zähler an der Anzeigetafel teil.

Die 2:0-Führung hielt bis zur 90. Minute - dann krachte es zwei Mal

Gerade einmal vier Minuten zum Abpfiff fehlten dem 1860 München zum Sieg. Doch in der 90. und 94. Minute zappelte das Netz der "Löwen" doch noch.
Gerade einmal vier Minuten zum Abpfiff fehlten dem 1860 München zum Sieg. Doch in der 90. und 94. Minute zappelte das Netz der "Löwen" doch noch.  © IMAGO / MIS

Außerhalb der Strafräume hielt sich auf beiden Seiten eine Mischung aus teils wildem Gebolze und teilgenauen Pässen. Allerdings sorgten Wind und Nässe auch nicht gerade für Bilderbuch-Voraussetzungen.

Egal, dachte sich da Erik Tallig, und entschied in der 58. Minute, etwas mehr Würze in die Partie zu bringen. Aus einer im Grunde vermasselten Eckball-Situation, schnappte er sich das Leder auf der rechten Seite, lief damit zwei, drei Schritte in den Strafraum und hämmerte die Kugel zielgenau ins linke obere Eck.

Marcel Bär hatte dann noch in der 83. Minute nachgelegt, als die Gastgeber nicht in der Lage waren, den bereits gestoppten Ball aus dem Strafraum zu treten. Flanke von links, Bär kam von rechts - der Sargnagel war drin. Dachte man.

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Denn plötzlich wurde es richtig wild, als Manfred Starke in der 90. Minute aus etwa 40 Metern Lunte roch und mit dem Fußgelenk und günstigem Wind den Ball über den völlig überraschten Hiller in die rechte obere Ecke hämmerte.

Adrenalin-Schub beim VfB: In den letzten Sekunden der Nachspielzeit nutzte Pascal Richter das Chaos im Strafraum der Löwen und drosch das Leder zum Ausgleich in die Maschen. Irgendwo im Jubel-Geschrei von Spielern und Fans erklang der Abpfiff.

Statistik zum Spiel zwischen dem TSV 1860 München beim VfB Oldenburg in der 3. Liga

21. Spieltag

VfB Oldenburg - TSV 1860 München 2:2 (0:0)

Aufstellungen

VfB Oldenburg: Mielitz - L. Deichmann (82. P. Richter), Appiah, Steurer - Möschl, Zietarski (63. Bookjans), Stendera, Ndure - Starke, Badjie (46. Brand) - Wegner (73. Hasenhüttl)

TSV 1860 München: Hiller - Morgalla, Verlaat, Belkahia, Steinhart - Moll, Rieder (51. Tallig) - Lex, Holzhauser (83. Lakenmacher), Vrenezi (78. Greilinger) - Bär

Schiedsrichter: Patrick Schwenger (Lübeck)

Zuschauer: 6000

Tore: 0:1 Erik Tallig (58.), 0:2 Marcel Bär (83.), 1:2 Manfred Starke (90.), Pascal Richter (90+4)

Gelbe Karten: Badjie (3) / Rieder (4), Moll (4), Steinhart (5)

Titelfoto: IMAGO / MIS

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