1860-Pleite gegen Meppen: Bär angeschlagen, Gorenzel will nicht draufhauen

Meppen - Es sollte ein Befreiungsschlag werden, doch es wurde das Gegenteil: Die 1:2-Niederlage des TSV 1860 München gegen den SV Meppen schmerzt - auch Günther Gorenzel (51) und einen sichtlich angeschlagenen Marcel Bär (30).

Günther Gorenzel (51) ist derzeit beim TSV 1860 München in einer Doppelfunktion als Geschäftsführer und Interimstrainer tätig.
Günther Gorenzel (51) ist derzeit beim TSV 1860 München in einer Doppelfunktion als Geschäftsführer und Interimstrainer tätig.  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

"Fakt ist, man muss mit den Jungs viel sprechen", erklärte Gorenzel nach dem Spiel im BR zur Frage, wie die Löwen aus der womöglich folgenschweren Krise - sollte der Aufstieg vollends aus dem Blick geraten - endlich wieder herauskommen können.

Man müsse mit den Spielern kommunizieren, sie dem Interimstrainer zufolge bestärken. Auch bei der Niederlage in Meppen, die sicherlich in den kommenden Tagen nachhallen wird, sei laut dem 51-Jährigen keinesfalls "alles verkehrt gewesen".

Beim 2:2-Remis am vergangenen Spieltag gegen den VfB Oldenburg habe man "die Dinge ganz gut angelegt", in der Nachspielzeit dann jedoch einen Nackenschlag erhalten. "Heute haben wir es nicht geschafft, die richtigen Momente auf unsere Seite zu ziehen", führte er zum Spielverlauf weiter aus.

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Was gegen Meppen besser hätte laufen können?

Gorenzel rückte eine bessere Zweikampfführung in den Mittelpunkt. Sein Team hätte darüber hinaus mehr Druck auf die zweiten Bälle ausüben und das Leder generell besser kontrollieren müssen. Allerdings sei auch fehlendes Spielglück der Löwen hinzugekommen - was nach zwei Pfostenschüsse in der Tat nicht gänzlich von der Hand zu weisen ist.

"Klar ist, dass wir uns andere Dinge vorgenommen haben", räumte Gorenzel ein. Es bringe jetzt jedoch nichts, "auf die Jungs draufzuhauen". Man müsse laut dem Österreicher die eigenen Akteure stattdessen an das erinnern, was auch in diesem Spiel funktioniert habe - und alle Dinge, bei denen es nicht der Fall gewesen sei, klar aufzeigen und verbessern.

Marcel Bär vom TSV 1860 München blickt nach Niederlage gegen SV Meppen angeschlagen nach vorne

Marcel Bär (30, l.) vom TSV 1860 München richtete den Blick nach der Niederlage gegen den SV Meppen in der 3. Liga nach vorne.
Marcel Bär (30, l.) vom TSV 1860 München richtete den Blick nach der Niederlage gegen den SV Meppen in der 3. Liga nach vorne.  © Imago/Werner Scholz

An den nötigen Punkten zum Ansetzen würde es einem neuen starken Mann an der Seitenlinie bei den Löwen somit nicht mangeln. Einen wirklichen Durchbruch scheint es bei der Suche nach einem Coach bisher aber noch nicht gegeben zu haben.

Der Grazer, der neben der Rolle als Interimstrainer ebenfalls weiter als Geschäftsführer der Münchner tätig ist, erklärte im Hinblick auf diese, dass man basierend "auf der wirtschaftlichen Situation" des Vereins eine Trainerentscheidung treffen werde.

Man befinde sich bei den Sechzgern deshalb in einem "engen Austausch mit den Gesellschaftern", schilderte Gorenzel und betonte, dass es bereits Lösungsansätze gebe. Ins Detail ging er nicht.

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Er selbst dürfte angesichts schwacher Ergebnisse in den vergangenen Partien und dem Abrutschen in der 3. Liga auf den achten Rang die Doppelfunktion wohl nicht mehr lange innehaben. Sieben Punkte fehlen den Münchnern bereits auf den SV Wehen Wiesbaden auf Platz drei - mit einem Spiel mehr!

Wenngleich Gorenzel auch nach der schmerzhaften Niederlage mit Nachdruck betonte, dass sein Angebot, sich dem Klub so lange zur Verfügung zu stellen, bis ein neuer Übungsleiter gefunden werden konnte, selbstverständlich weiter Gültigkeit habe.

Bär zeigte sich nach der Pleite gegen zuvor in 17 Spielen sieglose Meppener am BR-Mikrofon indes sichtlich angeschlagen.

"Das Selbstvertrauen ist natürlich im Keller bei uns", erklärte der Löwe. "Das sieht uns jeder an. Woher soll es auch kommen?" Die vergangenen Monate seien schwierig gewesen. "Ich denke, das sieht man vielen Spielern an." Es höre sich zwar "doof an", aber man müsse einfach weiter hart arbeiten. "Irgendwann dreht sich die Sache auch wieder."

Titelfoto: Montage: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa, Imago/Werner Scholz

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