Nach Doppel-Rauswurf: Duo übernimmt beim VfL Bochum

Bochum - Der VfL Bochum hat Konsequenzen aus dem schwachen Saisonstart gezogen und sich vom erst im Sommer verpflichteten Trainer Peter Zeidler (62) sowie von Sportdirektor Marc Lettau (39) getrennt. Das teilte der Tabellenletzte einen Tag nach dem 1:3 bei der TSG 1899 Hoffenheim mit.

Viel Geduld brachte der VfL Bochum mit seinem neuen Trainer nicht auf. Der erfolglose Saisonstart kostete Peter Zeidler (62) schon frühzeitig den Job.
Viel Geduld brachte der VfL Bochum mit seinem neuen Trainer nicht auf. Der erfolglose Saisonstart kostete Peter Zeidler (62) schon frühzeitig den Job.  © David Inderlied/dpa

Bochum sorgte damit für die erste Trainerentlassung der laufenden Bundesliga-Saison. Nach bisher acht Pflichtspielen ohne Sieg war beim Revierklub das Vertrauen in die Arbeit des 62 Jahre alten Fußball-Lehrers Zeidler aufgebraucht.

Eine interne Lösung soll es zunächst richten: Markus Feldhoff (50) und Murat Ural (37) übernehmen als Interimstrainer. Sie sollen mit dem Team die ersten Schritte aus der Krise machen. Die Regelung mit den beiden als Nachfolger von Peter Zeidler gilt "bis auf Weiteres", wie der VfL mitteilte.

Sowohl Feldhoff als auch Ural sind bereits beim VfL und kennen die Mannschaft. Beide waren zuletzt als Co-Trainer tätig und haben die UEFA-Pro-Lizenz. Feldhoff sammelte zudem schon Erfahrung als Chefcoach in Deutschland: 2021 trainierte der frühere Bundesliga-Stürmer den VfL Osnabrück, konnte den Abstieg in die 3. Liga damals aber nicht verhindern.

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"Es fehlt die Überzeugung, dass der VfL in der bisherigen personellen Konstellation das Ziel Klassenerhalt schaffen kann", hieß es in der Klub-Mitteilung zur Freistellung Zeidlers. "Trotz vieler Gespräche und Bemühungen in den vergangenen Wochen ist es nicht gelungen, signifikante Verbesserungen in sportlicher oder tabellarischer Hinsicht zu erzielen."

Das Erstrunden-Aus im Pokal beim Zweitligisten Regensburg (0:1) sowie die erfolglosen Bundesligapartien gegen Leipzig (0:1), Mönchengladbach (0:2), Freiburg (1:2), Kiel (2:2), Dortmund (2:4), Wolfsburg (1:3) und Hoffenheim (1:3) erwiesen sich für Zeidler als zu schwere Hypothek.

Der Absturz auf den letzten Tabellenplatz animierte die Vereinsführung zum Handeln. In der bisherigen Bundesliga-Saison hat der VfL erst einen Punkt geholt.

Peter Zeidler genoss weniger Kredit als seine Vorgänger

Gehen von nun an getrennte Wege: VfL Bochum und Marc Lettau (39).
Gehen von nun an getrennte Wege: VfL Bochum und Marc Lettau (39).  © David Inderlied/dpa

Anders als bei seinem vorherigen Verein FC St. Gallen, bei dem Zeidler von 2018 bis 2024 verblieb und damit zwischenzeitlich zum dienstältesten Trainer in der höchsten Schweizer Liga wurde, musste er in Bochum bereits nach wenigen Monaten gehen.

Dabei sollte er beim Revierklub nach der Trennung von Thomas Letsch (56) im vergangenen April und der erfolgreichen Rettungsmission von Interimslösung Heiko Butscher (44) mit dem knappen Sieg in der Relegation gegen Düsseldorf eigentlich den Neuaufbau einleiten.

Doch anders als zum Start in die vergangene Saison, als der erste Sieg erst am zehnten Spieltag gelang und Letsch dennoch im Amt blieb, hatte Zeidler weniger Kredit.

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Dem Vernehmen nach sollen nicht nur die ausbleibenden Erfolge, sondern auch die Stimmung innerhalb der Mannschaft zur Trennung beigetragen haben. Zudem waren nach diversen Leistungseinbrüchen des Teams in der zweiten Halbzeit Vorwürfe laut geworden, wonach es den Profis an Fitness mangelt.

Zeidler hatte sich nach der Niederlage bei der TSG Hoffenheim am Samstag noch kämpferisch gezeigt: "Das ist eine Mannschaft, die lebt. Dass ich mich voll identifiziere, dass ich fleißig und auch sehr kompetent bin, das weiß man. Und weil dem so ist, bin ich Trainer beim VfL Bochum und hoffentlich noch sehr lange."

VfL Bochum: Suche nach Nachfolger

Das Schlusslicht will nun die Suche nach einem neuen Fußball-Lehrer intensivieren. Dem Vernehmen nach ist der ehemalige Schalker Trainer André Breitenreiter einer der Kandidaten. Der 51-Jährige musste im vergangenen Mai beim englischen Zweitligisten Huddersfield den Trainerstuhl räumen und galt schon im Sommer als Anwärter auf den Bochumer Trainerstuhl.

Auf Feldhoff und Ural wartet ein schweres Startprogramm. In den kommenden vier Spielen trifft der VfL mit dem FC Bayern, Eintracht Frankfurt, Bayer Leverkusen und dem VfB Stuttgart ausnahmslos auf Spitzenteams.

Erstmeldung um 6.33 Uhr, aktualisiert um 18.40 Uhr.

Titelfoto: Fotomontage:David Inderlied/dpa

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